Steffen ist Skiabenteuerer. Als leidenschaftlicher Skifahrer bereist er die verschiedensten Länder mit seinen Gleitern und ist immer auf der Suche nach dem optimal Ski für die verschiedensten Bedingungen.
Der Outdoor Guide Skitest 2025/26 fand erneut in Scuol statt – einem Freeride- und Toureneldorado im Engadin. Die Kombination aus Powder, Firn, hartem Untergrund und variantenreichem Gelände bot ideale Bedingungen für einen umfassenden Freeride- und Tourenski Vergleich. Getestet wurden die neuesten Freeride Ski 2025 und die besten Tourenski 2025 unter realistischen Bedingungen – von Steilhängen bis zu sanften Firnfeldern. Die Region präsentierte sich einmal mehr von ihrer besten Seite: weitläufig, entspannt, schneesicher und mit beeindruckendem Panorama über das Unterengadin.
HIER geht es zu allen getesteten Ski.


Scuol lieferte perfekte Bedingungen für unseren Tourenski- und Freerideskitest.
Testprinzip: Jeder Ski unter jedem Fahrstil
Beim diesjährigen Tourenski Test und Freeride Vergleich wurde bewusst auf ein transparentes und wiederholbares Testsetting gesetzt. Jedes Modell wurde von allen Testerinnen und Testern gefahren, unabhängig von persönlicher Präferenz oder Fahrniveau. So entstehen keine Favoriten oder zufälligen Bewertungen – sondern ein mehrdimensionales Bild jedes einzelnen Skis.
Die Rotation erfolgte laufend über die gesamten Testtage hinweg. Manche Modelle wurden bei Neuschnee gefahren, andere bei Nachmittagssulz, danach nochmals bei hartgepresstem Untergrund. Dadurch konnten sich Stärken und Schwächen deutlich zeigen. Die Bewertung war persönlich, individuell und bedarfsorientiert – keine normierten Skalen, sondern Eindrücke, die echten Nutzern entsprechen.
Besonders wichtig war dabei:
- Wie intuitiv lässt sich der Ski steuern?
- Wie reagiert er bei langsamen, mittleren und hohen Geschwindigkeiten?
- Wie verhält sich das Modell mit unterschiedlichen Körpergewichten?
- Wie spielt es mit dem eigenen Fahrstil zusammen – aktiv, spielerisch, kraftvoll oder zurückhaltend?
- Wo liegen Einsatzbereich und Grenzen?
Die Ergebnisse zeigen klar: Ein Ski ist so gut wie die Person, die ihn fährt – und das Terrain, für das er gebaut ist.
Getestet in allen Schneearten
Damit der Outdoor Guide Skitest praxisnah und aussagekräftig bleibt, fanden die Fahrten auf verschiedensten Untergründen statt. Neben Neuschnee und Firn standen auch schwierige Situationen im Fokus – denn genau dort trennt sich Mittelmass von Charakter.
Gefahren wurde unter anderem auf:
- frischem, unverspurtem Powder
- feuchtem oder verspurtem Neuschnee
- tiefem Sulzschnee
- Firn in allen Härtegraden
- Harschdeckeln und windgepressten Flächen
- harten, eisigen Pisten und Altschneepack
So liessen sich Stabilität, Auftrieb, Kantenkontrolle und Fahrgefühl unter wechselnden Bedingungen direkt vergleichen. Viele Modelle fühlten sich im Powder traumhaft an, andere überraschten auf hartem Untergrund oder in engen Passagen. Einige wurden als Allrounder eingestuft, andere als spezialisierte Tools.
Das Fazit bleibt konstant: Es gibt nicht den perfekten Ski – nur den passenden für deinen Einsatzzweck.


Während des Test wird gefachsimpelt.


Powder und blauer Himmel – was will man mehr?
Begriff erklärungen
Flex
Das Biegeverhalten des Skis in der Längsachse. Es bestimmt zusammen mit der Taillierung den Kurvenradius und auch den Kraftaufwand, der nötig ist, um eine Kurve einzuleiten und den Ski zu steuern.
Verdrehsteifigkeit (Torsionssteifigkeit)
Die Verwindungssteifigkeit des Ski in der Querachse. Vom Zentrum des Ski (unter der Bindung) verdrehen sich Schaufel und Skienden in die gleiche Richtung. Eine hohe Torsionssteifigkeit verstärkt den Kantengriff, macht den Ski aber auch wenger fehlerverzeihend. Eine technisch saubere, exakte Fahrweise ist erforderlich.


Pistenspass..


... Unsere Testcrew hatte ordentlich Spass.
Neues Basislager: Meis Chalet – Komfort trifft Funktion
Erstmals war das Testteam nicht in einem Hostel, sondern im Meis Chalet untergebracht – und das erwies sich als echtes Upgrade für Organisation, Austausch und Erholung. Die Unterkunft wurde schnell zum Herzstück des Skitests.
Was das Chalet auszeichnete:
- vier getrennte und ruhige Schlafzimmer
- zwei grosse, moderne Badezimmer
- eine top ausgestattete Küche mit Platz für gemeinsames Kochen
- ein riesiger Wohn- und Essbereich für Testauswertung, Technikgespräche und Materialvorbereitung
- viele Ablageflächen und Stauraum für Ski, Felle, Schuhe und Werkzeug
Parkplätze direkt vor dem Haus. - nur fünf Gehminuten bis zur Gondel – optimal für frühe Starts
Das vielleicht wichtigste Extra war die Sauna mit Bergblick. Nach langen Testtagen half sie beim Regenerieren, Diskutieren oder einfach Durchatmen. Die räumliche Grosszügigkeit erleichterte zudem das strukturierte Sortieren der Ski, das schnelle Wechseln und das Trocknen von Ausrüstung.
Das Fazit der Crew: Das Meis Chalet ist ein ideales Basecamp für einen Skitest oder eine ernsthafte Freeride- oder Tourenwoche.
Scuol als Testarena
Der Skitest Scuol profitierte von nahezu perfekten Schneeverhältnissen. Nach einem eher trockenen Winter sorgte Neuschnee im März für vielseitiges Testgelände. Die weitläufigen Hänge von Motta Naluns boten helle, sonnige Powderflächen, verschattete Steilhänge, windverpresste Kuppen, Firnterrassen und harte Abfahrten im unteren Bereich.
Besonders positiv fiel auf:
- kein Gedränge am Berg
- entspanntes Powderfahren ohne Stress auf «First Lines»
- schnelle Erreichbarkeit aller Sektoren
- variierende Hangneigungen für alle Ski-Typen
- Testfahren ohne Blick auf die Uhr
Für alle, die abseits der Piste wirklich eintauchen wollen, gelten das Val Tasna und die Route über das Val Lavèr hinunter nach Zuort als Geheimtipps. Diese Varianten sind lang, wild, fordernd – und definitiv ortskenntnis- oder guidepflichtig.


Bluebird und Neuschnee im Engadin.
Scuol – Skitourenparadies
Scuol bietet Skitourengehern eine einmalige Mischung aus abwechslungsreichem Gelände, idealen Schneeverhältnissen bis in den Frühling und beeindruckender Ruhe. Die Region rund um das Val Tasna und Val Lavèr bietet alles von sanften Firnhängen bis hin zu steilen Anstiegen – perfekt für Tourengeher aller Erfahrungsstufen. Dank seiner Höhenlage und variablen Schneearten, vom Pulverschnee bis zu spätem Firn, ist Scuol schneesicher und oft noch im März und April in optimalem Zustand.
Die Bergbahn Motta Naluns bietet durch ihre gute Infrastruktur einen komfortablen Einstieg in viele Touren. Tourengeher erreichen so schneesichere Lagen ohne lange Aufstiege, und erfahrene Bergführer stehen für anspruchsvolle Routen zur Verfügung. Zusätzlich zeichnet sich Scuol durch nachhaltigen Tourismus und gut geschützte Landschaften wie das Val S-charl aus, was das Gebiet besonders für Naturliebhaber attraktiv macht. Tourengeher finden hier Abfahrten mit atemberaubenden Ausblicken auf das Engadin, während die geringe Besucherzahl die ursprüngliche Atmosphäre bewahrt.


Happy Skiing


Happy Crew – Happy Life!


Der Neuschnee verschaffte und beste Bedingungen.


Die Ski waren perfekt geserviced.
So haben wir bewertet
Die Bewertung des Skitests spiegelt die Vielfältigkeit der neuen Modelle wider und gibt Aufschluss über die Eignung für verschiedene Schneeverhältnisse und Fahrstile – das sagt unsere Testgrafik aus.
SCHNEE
Powder (unverspurt): Perfekter, unberührter Tiefschnee, das Nonplusultra im Freeriden
Weicher Schnee: weicher Schnee auf der Piste; Off-Piste: Sulz, Firn, nasser Neuschnee, verspurter Schnee
Harter Schnee: harte Piste; Harsch; eisige Verhältnisse; harter Altschnee; windgepresster Schnee
10 = perfekt geeignet
0 = nicht geeignet
FAHREIGENSCHAFTEN
Wendigkeit:
Ein Ski sollte leicht drehbar sein und auch bei kurzen Schwüngen dynamisch reagieren können. Skifahrer, die auf variable Schwungradien Wert legen, finden hier wichtige Anhaltspunkte.
10 = sehr wendig, dynamisch, variabel in den Schwungradien
0 = sehr geringe Wendigkeit, fast nur grosse Schwungradien, wenig Dynamik
Laufruhe:
Je höher das gefahrene Tempo, desto wichtiger ist die Laufruhe. Dabei ist Laufruhe nicht mit mangelnder Wendigkeit zu verwechseln. Hohe Laufruhe bedeutet, dass der Ski auch bei hohem Tempo ruhig liegt, die Schaufel nicht schlägt oder «flattert», dass er ein sicheres Fahrgefühl vermittelt. Auch ein sehr laufruhiger Ski kann wendig sein.
10 = sehr hohe Laufruhe, sicheres Fahrgefühl auch bei hohem Tempo
0 = sehr geringe Laufruhe, unsicheres Fahrgefühl bei hohem Tempo
Kantengriff:
Gerade bei harten Verhältnissen ist der Kantengriff wichtig. Zum einen erleichtert er die Kontrolle und geschnittene Schwünge. Zum anderen ist ein guter Kantengriff auch ein Sicherheitsaspekt. Ein zu aggressiver Kantengriff kann im Tiefschnee aber auch nachteilig sein.
10 = sehr hoher Kantengriff auch bei harten oder eisigen Bedingungen
0 = sehr schwacher Kantengriff, geringer Halt bei harten Verhältnissen
Auftrieb:
Ein guter Auftrieb erleichtert das Schwingen im unverspurten wie im verspurten Tiefschnee. Ist der Auftrieb gleichmässig über den Ski verteilt? Oder bietet der Ski in erster Linie nur im Schaufelbereich Auftrieb? Unterstützt das Auftriebsverhalten des Skis eine neutrale Fahrposition?
10 = sehr starker, gleichmässiger Auftrieb, neutrale Fahrposition
0 = wenig Auftrieb, Gefahr des Verschneidens im Tiefschnee oder des Abtauchens der Schaufel
Die Outdoor Guide Skala: 0 - 10
Die Bewertungen erfolgen in allen Kategorien jeweils in Bezug auf die jeweilige Skikategorie. Ein Ski der Kategorie «Tour» mit sehr hohem Kantengriff (10 Punkte) kann also in der Praxis einen geringeren Kantengriff aufweisen als ein Ski mit hohem Kantengriff (10 Punkte) in der Kategorie «Freeride». Ein Ski der Kategorie «Tour» mit 10 Punkten in der Kategorie «Auftrieb» besitzt nicht die gleichen Auftriebsqualitäten wie ein Ski der Kategorie «Freeride alpin» mit 10 Punkten in der Kategorie «Auftrieb».
Fazit: Der passende Ski zählt
Der Outdoor Guide Skitest 2025/26 in Scuol beweist erneut: Die Vielfalt ist grösser denn je, und der Kontext entscheidet. Dank konsequenter Testmethode, realem Gelände, durchdachter Unterkunft und detaillierter Einzelbewertungen entstand ein einzigartiger Überblick über die Freeride Ski 2025 und die besten Tourenski 2025.
Ein Ski ist nicht perfekt – sondern passend. Und genau das macht diesen Vergleich so wertvoll.
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Das Outdoor Guide Test-Team


Marius steht seit er klein ist auf Ski. Der Skisport und dessen Produkte sind seine Leidenschaft. Mit seinem technischen Know-How aus dem Skibau und seiner lässigen Art durch den Powder zu surfen komplementiert er dieses Jahr unser Testteam.


Dani ist Skimaniac, sein perfekter Tag im Schnee besteht aus Powder, Powder und nochmal Powder. Wenn es die Bedingungen zulassen, zeigt er auch gern auf der Piste einen perfekten Riesenslalomschwung.


Xaver ist ein Allrounder – vom Stangenwald bis hin zu steilen Abfahrten in engen Rinnen, er hat schon so ziemlich alles auf Ski gemacht. Seine liebsten Touren sind etwas länger und werden durch schöne Tiefschneeabfahrten gekrönt


Patricia ist Freeriderin durch und durch. Immer auf der Suche nach den fettesten Lines. Patricia hat als Skilehrerin einige Tage im Schnee gesammelt und bringt dadurch das notwendige Know-How ins Testteam.




Gregor ist Freerider und Skilehrer aus dem Allgäu. Wenn er nicht auf Ski oder vor der Espressomaschine seines Cafés steht, arbeitet er als Redakteur für den Outdoor Guide.


Anke ist Tourengeherin und Freeriderin aus Leidenschaft, wenn der Forecast auf Powder steht, hat Anke die Boots schon an, um die ersten Lines in den Schnee zu ziehen.


Alexandra bezeichnet sich sich als «Allrounderin mit Freude an Aufstieg und Abfahrt». Lange und kräftezehrende Skitouren mit alpinem Anspruch sind ihr persönliches Highlight; Alexandra bringt zudem viel Erfahrung als Skilehrerin mit.