Skitest 2020
Dank seiner Höhenlage ist der Pitztaler Gletscher bekannt für seine Schneesicherheit und bot Ende Oktober gute Testbedingungen. Die Tests der 24 Skier erfolgten auf und abseits der Pisten des Skigebiets. Powder, harte Pisten und Eisplatten charakterisierten den outdoor-guide.ch Skitest. Alle Ski wurden im freien Skigelände gefahren und zusätzlich auch auf der Piste.
HIER geht's zu den getesteten Ski.
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SO HABEN WIR GETESTET
Eigentlich sollte unser Skitest Ende März im schönen Unterengadin in Scuol stattfinden. Als jedoch alle Skigebiete aufgrund von Covid-19 geschlossen wurden, war schnell klar: Dieser Winter wird anders. Schon im Frühsommer stellte sich uns die Frage, wie bekommen wir unsere fünfundzwanzig Gleithölzer bei guten Testbedingungen in den Schnee?
Aus diesem Grund haben wir den diesjährigen Skitest zum Anlass genommen, um Diversitäten im Fahrverhalten genauer zu beleuchten. Wir wollten vor allem die Unterschiede im Biegeverhalten und der Verdrehsteifigkeiten genauer unter die Lupe nehmen. Dazu liessen wir über den Sommer die Ski aus verschiedensten Kategorien im «Forschungszentrum Schnee, Ski Alpinsport» der Universität Innsbruck testen.
Aus diesem Grund haben wir den diesjährigen Skitest zum Anlass genommen, um Diversitäten im Fahrverhalten genauer zu beleuchten. Wir wollten vor allem die Unterschiede im Biegeverhalten und der Verdrehsteifigkeiten genauer unter die Lupe nehmen. Dazu liessen wir über den Sommer die Ski aus verschiedensten Kategorien im «Forschungszentrum Schnee, Ski Alpinsport» der Universität Innsbruck testen.
Stillgestanden - Die diesjährigen Ski im Test
Alle Ski mussten ins Labor.
We call it a day... perfekte Bedingungen beim Skitest.
Skifahren ist ein emotionales Thema. Der Einzelhandel bestätigt, dass optisches Design und Marketingstrategie die Kaufentscheidung stark zu beeinflussen vermag. In der Psychologie ist das Phänomen bekannt, dass Leute gut finden, was ihnen gefällt – unabhängig von der tatsächlichen Performance. So wurden bei Skitests bereits Ski mit gleichen Topsheets ausgerüstet, um den Faktor Optik auszuschalten. Die Ergebnisse sind ernüchternd – Skis die vor der optischen Vereinheitlichung gefielen, wurde plötzlich mit dem Prädikat «unfahrbar» bewertet.
Info
Flex
Das Biegeverhalten des Skis in der Längsachse. Es bestimmt zusammen mit der Taillierung den Kurvenradius und auch den Kraftaufwand, der nötig ist, um eine Kurve einzuleiten und den Ski zu steuern.
Verdrehsteifigkeit (Torsionssteifigkeit)
Die Verwindungssteifigkeit des Ski in der Querachse. Vom Zentrum des Ski (unter der Bindung) verdrehen sich Schaufel und Skienden in die gleiche Richtung. Eine hohe Torsionssteifigkeit verstärkt den Kantengriff, macht den Ski aber auch wenger fehlerverzeihend. Eine technisch saubere exakte Fahrweise ist erforderlich
Das Biegeverhalten des Skis in der Längsachse. Es bestimmt zusammen mit der Taillierung den Kurvenradius und auch den Kraftaufwand, der nötig ist, um eine Kurve einzuleiten und den Ski zu steuern.
Verdrehsteifigkeit (Torsionssteifigkeit)
Die Verwindungssteifigkeit des Ski in der Querachse. Vom Zentrum des Ski (unter der Bindung) verdrehen sich Schaufel und Skienden in die gleiche Richtung. Eine hohe Torsionssteifigkeit verstärkt den Kantengriff, macht den Ski aber auch wenger fehlerverzeihend. Eine technisch saubere exakte Fahrweise ist erforderlich
Im Oktober war es so weit, der erste «Dump» der Saison versorgte die Gletscher mit viel Neuschnee und wir konnten die Ski zusammen mit unseren Labordaten mit ins Gelände nehmen. Als Testgebiet diente unserer siebenköpfigen Testcrew der Pitztaler Gletscher. Die ergiebigen Schneefälle im Herbst bescherten uns erstklassige Testbedingungen und der Run an der Wildspitzbahn ist mit seinen unterschiedlichen Geländebeschaffenheiten optimal für einen Freeride- und Touren Ski Test. Dem Testerteam gegenüber hielten wir die Labordaten unter Verschluss, um die nötige Objektivität zu gewährleisten.
Die Tourenski haben in der Abfahrtsperformance ordentlich zugelegt.
Die Abfahrt an der Wildspitzbahn ist mit seinen unterschiedlichen Geländebeschaffenheiten optimal für einen Skitest.
Berücksichtigt wurden beim Test die Eignung der Ski für unterschiedliche Schneeverhältnisse (unverspurter Pulver, weicher Schnee, harter Schnee) und unterschiedliches Fahrkönnen, die Fahreigenschaften (Wendigkeit, Schwungeinleitung, Laufruhe, Kantengriff und Auftrieb) sowie das Gewicht. Wir haben in drei Kategorien getestet:
Ziel des Tests war es in erster Linie, den individuellen Charakter jedes getesteten Skimodells möglichst gut zu beschreiben und mögliche Korrelationen mit den Labordaten herauszufinden. Die Auswahl berücksichtigt die aktuellen und wichtigsten neuen Skimodelle der Saison 2020/21.
- Freeride
- Tour
- Freetouring
Ziel des Tests war es in erster Linie, den individuellen Charakter jedes getesteten Skimodells möglichst gut zu beschreiben und mögliche Korrelationen mit den Labordaten herauszufinden. Die Auswahl berücksichtigt die aktuellen und wichtigsten neuen Skimodelle der Saison 2020/21.
Anke auf Abwegen - Auch die «Flugeigenschaften» der Ski wurden genauestens geprüft.
SO HABEN WIR BEWERTET
Fahreigenschaften, Gewicht, Eignung für unterschiedliche Schnee-
verhältnisse und unterschiedliches Fahrkönnen – das sagt unsere Testgrafik aus.
SCHNEE
Powder (unverspurt): die Idealform des Schnees abseits der Pisten: unberührter, lockerer Pulverschnee
Weicher Schnee: weicher Schnee auf der Piste; Off-Piste: Sulz, Firn, nasser Neuschnee, verspurter Schnee
Harter Schnee: harte Piste; Harsch; eisige Verhältnisse; harter Altschnee; windgepresster Schnee
10 = perfekt geeignet
0 = nicht geeignet
FAHREIGENSCHAFTEN
Wendigkeit:
Lässt sich der Ski einfach drehen oder muss der Ski sehr aktiv und mit Kraftaufwand gedreht werden? Lassen sich auch kleine Schwungradien problemlos fahren? Wie reagiert der Ski beim Wechsel von langen zu kurzen Radien? Reagiert der Ski dynamisch, oder fährt er eher statisch einen Radius?
10 = sehr wendig, dynamisch, variabel in den Schwungradien
0 = sehr geringe Wendigkeit, fast nur grosse Schwungradien, wenig Dynamik
Laufruhe:
Je höher das gefahrene Tempo, desto wichtiger ist die Laufruhe. Dabei ist Laufruhe nicht mit mangelnder Wendigkeit zu verwechseln. Hohe Laufruhe bedeutet, dass der Ski auch bei hohem Tempo ruhig liegt, die Schaufel nicht schlägt oder «flattert», dass er ein sicheres Fahrgefühl vermittelt. Auch ein sehr laufruhiger Ski kann wendig sein.
10 = sehr hohe Laufruhe, sicheres Fahrgefühl auch bei hohem Tempo
0 = sehr geringe Laufruhe, unsicheres Fahrgefühl bei hohem Tempo
Kantengriff:
Gerade bei harten Verhältnissen ist der Kantengriff wichtig. Zum einen erleichtert er die Kontrolle und geschnittene Schwünge. Zum anderen ist ein guter Kantengriff auch ein Sicherheitsaspekt. Ein zu aggressiver Kantengriff kann im Tiefschnee aber auch nachteilig sein.
10 = sehr hoher Kantengriff auch bei harten oder eisigen Bedingungen
0 = sehr schwacher Kantengriff, geringer Halt bei harten Verhältnissen
Auftrieb:
Ein guter Auftrieb erleichtert das Schwingen im unverspurten wie im verspurten Tiefschnee. Ist der Auftrieb gleichmässig über den Ski verteilt? Oder bietet der Ski in erster Linie nur im Schaufelbereich Auftrieb? Unterstützt das Auftriebsverhalten des Skis eine neutrale Fahrposition?
10 = sehr starker, gleichmässiger Auftrieb, neutrale Fahrposition
0 = wenig Auftrieb, Gefahr des Verschneidens im Tiefschnee oder des Abtauchens der Schaufel
verhältnisse und unterschiedliches Fahrkönnen – das sagt unsere Testgrafik aus.
SCHNEE
Powder (unverspurt): die Idealform des Schnees abseits der Pisten: unberührter, lockerer Pulverschnee
Weicher Schnee: weicher Schnee auf der Piste; Off-Piste: Sulz, Firn, nasser Neuschnee, verspurter Schnee
Harter Schnee: harte Piste; Harsch; eisige Verhältnisse; harter Altschnee; windgepresster Schnee
10 = perfekt geeignet
0 = nicht geeignet
FAHREIGENSCHAFTEN
Wendigkeit:
Lässt sich der Ski einfach drehen oder muss der Ski sehr aktiv und mit Kraftaufwand gedreht werden? Lassen sich auch kleine Schwungradien problemlos fahren? Wie reagiert der Ski beim Wechsel von langen zu kurzen Radien? Reagiert der Ski dynamisch, oder fährt er eher statisch einen Radius?
10 = sehr wendig, dynamisch, variabel in den Schwungradien
0 = sehr geringe Wendigkeit, fast nur grosse Schwungradien, wenig Dynamik
Laufruhe:
Je höher das gefahrene Tempo, desto wichtiger ist die Laufruhe. Dabei ist Laufruhe nicht mit mangelnder Wendigkeit zu verwechseln. Hohe Laufruhe bedeutet, dass der Ski auch bei hohem Tempo ruhig liegt, die Schaufel nicht schlägt oder «flattert», dass er ein sicheres Fahrgefühl vermittelt. Auch ein sehr laufruhiger Ski kann wendig sein.
10 = sehr hohe Laufruhe, sicheres Fahrgefühl auch bei hohem Tempo
0 = sehr geringe Laufruhe, unsicheres Fahrgefühl bei hohem Tempo
Kantengriff:
Gerade bei harten Verhältnissen ist der Kantengriff wichtig. Zum einen erleichtert er die Kontrolle und geschnittene Schwünge. Zum anderen ist ein guter Kantengriff auch ein Sicherheitsaspekt. Ein zu aggressiver Kantengriff kann im Tiefschnee aber auch nachteilig sein.
10 = sehr hoher Kantengriff auch bei harten oder eisigen Bedingungen
0 = sehr schwacher Kantengriff, geringer Halt bei harten Verhältnissen
Auftrieb:
Ein guter Auftrieb erleichtert das Schwingen im unverspurten wie im verspurten Tiefschnee. Ist der Auftrieb gleichmässig über den Ski verteilt? Oder bietet der Ski in erster Linie nur im Schaufelbereich Auftrieb? Unterstützt das Auftriebsverhalten des Skis eine neutrale Fahrposition?
10 = sehr starker, gleichmässiger Auftrieb, neutrale Fahrposition
0 = wenig Auftrieb, Gefahr des Verschneidens im Tiefschnee oder des Abtauchens der Schaufel
Alle Ski wurden im Labor genauestens unter die Lupe genommen
Neben der Arbeit wurde auch das Panorama bestaunt.
HIER gehts zu den getesteten Ski
Die Outdoor Guide Skala: 0 - 10
Die Bewertungen erfolgen in allen Kategorien jeweils in Bezug auf die jeweilige Skikategorie. Ein Ski der Kategorie «Tour» mit sehr hohem Kantengriff (10 Punkte) kann also in der Praxis einen geringeren Kantengriff aufweisen als ein Ski mit hohem Kantengriff (10 Punkte) in der Kategorie «Freeride». Ein Ski der Kategorie «Tour» mit 10 Punkten in der Kategorie «Auftrieb» besitzt nicht die gleichen Auftriebsqualitäten wie ein Ski der Kategorie «Freeride alpin» mit 10 Punkten in der Kategorie «Auftrieb».
Die Outdoor Guide Skala: 0 - 10
Die Bewertungen erfolgen in allen Kategorien jeweils in Bezug auf die jeweilige Skikategorie. Ein Ski der Kategorie «Tour» mit sehr hohem Kantengriff (10 Punkte) kann also in der Praxis einen geringeren Kantengriff aufweisen als ein Ski mit hohem Kantengriff (10 Punkte) in der Kategorie «Freeride». Ein Ski der Kategorie «Tour» mit 10 Punkten in der Kategorie «Auftrieb» besitzt nicht die gleichen Auftriebsqualitäten wie ein Ski der Kategorie «Freeride alpin» mit 10 Punkten in der Kategorie «Auftrieb».