Im Test: Specialized Kenevo SL Expert
Im Test: Specialized Kenevo SL Expert
 Datum: 30.09.2021 

Specialized Kenevo SL Expert

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Specialized Kenevo SL Expert

Getestet

Hersteller: 

Specialized

Preis: 

10,299.00 CHF

Starke Nummer», notiert einer der BORN-Tester auf seinem Testformular. Dabei ist das Specialized Kenevo SL mit einem eher schmalbrüstigen Motor ausgerüstet. Schon auf dem Papier wird klar: Im Vergleich zum wuchtigen E-Downhiller Kenevo Expert backt das Kenevo SL antriebstechnisch deutlich kleinere Brötchen. Während der Bruder die vom Fahrer eingesetzte Leistung maximal vervierfacht und mit einem 700-Wh-Akku auf volle Power setzt, spendieren die Konstrukteure dem Kenevo SL deutlich weniger Wumms. Die Fahrerleistung wird lediglich verdoppelt – Minimal Assist heisst das Schlagwort. Dafür liegt das Kenevo SL weit vorne, wenn es ums Gewicht geht, «SL» steht für «super light». Mit einem Gewicht von unter 19 Kilo – Welten leichter als vergleichbare E-Enduros – konkurriert das Kenevo SL plötzlich nicht mehr nur mit anderen E-MTBs, sondern auch mit Enduro-Bikes.

Sparantrieb und leichter Akku
Auch der kleine 320-Wh-Akku drückt das Gewicht erheblich. Aber reicht der Strom dann auch für längere Uphills? Wir haben zwar keine expliziten Reichweitentests durchgeführt, doch schnell wurde klar: Der kleinere Antrieb braucht deutlich weniger Strom als andere Motoren, was der Reichweite zugutekommt. Zusätzlich lässt sich in einem speziellen Flaschenhalter ein handlicher Extender (1015 Gramm) mit zusätzlichen 160 Wh im Rahmendreieck montieren. Der Anschluss erfolgt praktisch und sekundenschnell über ein Verbindungskabel mit der Ladebuchse. Das reicht ohne Probleme für Uphills zwischen 1000 und 1500 Höhenmeter – denn dank Optimierung von Rahmengewicht und Motorsystem ist der SL-Antrieb ein echter Energiesparer. Praktisch: Mit der Mission Control App lassen sich die Unterstützungsstufen auch an die Fahrstrecke anpassen. Top gelöst ist das hochaufgelöste Farbdisplay auf dem Oberrohr – gut geschützt gegen (fast) alle Sturzszenarien.
 
Eine Waffe auf den Trails
Jetzt aber ab auf die Trails! Bergauf merkt man schnell: Gegenüber den Kollegen mit stärkeren Motoren muss man auf dem Kenevo SL deutlich aktiver treten. Die Kraftentaltung ist dafür sehr natürlich, kommt jedoch mit einem kleinen zeitlichen Versatz. Die Traktion ist gut, die Geometrie ausgewogen, so lassen sich auch technische und steile Uphills bewältigen, der Turbo muss allerdings auch in den Waden zünden. Bergab zündet die Rakete von ganz allein. Hier ist das Bike eine absolute Rakete. Spurstabil und laufruhig liegt das Kenevo SL satt auf der Strecke und hält tiefenentspannt die Linie – fast wie ein Downhiller. Egal, welche Überraschungen der Trail bereithält. «War was?» Kleine bis mittelgrosse Hindernisse bügelt das 170-Millimeter-Fahrwerk mit 38 Fox Float Performance Elite Gabel und Fox X2  Performance Dämpfer fast unbemerkt weg, grosse nimmt es mit beeindruckender Sicherheit. Zur top Performance tragen auch die Specialized Reifen bei. So rauscht man beinahe geräuschlos und ohne jegliches Klappern zu Tal. Das Bike will mit Nachdruck gefahren werden, bleibt aber dennoch agil. Um diese Agilität auszuspielen, braucht es Speed. Je mehr und je härter, desto besser. Flache Flowtrails wirken da fast schon langweilig.

Geometrie-Spielchen
Neben dem individuellen Tuning des Antriebs mit der Mission Control App kann auch das Fahrwerk des Kenevo SL an persönliche Vorlieben und unterschiedliches Gelände angepasst werden. Mit einem Flip-Chip an der Kettenstrebe lässt sich die Tretlagerhöhe um sechs Millimeter nach oben oder nach unten verändern. Ein tieferer Schwerpunkt sorgt für noch mehr Laufruhe. Zusätzlich ermöglicht eine mitgelieferte zusätzliche Lagerschale die Apassung des Lenkwinkels. Möglich sind drei Einstellungen von ultraflach bis flach:  62.5°, 63.5° und 64.5°.

SOUVERÄN
Eine Macht bergab: Das Fahrwerk mit der 38er Fox Float Performance Gabel und Fox X2 Performance Dämpfer liefert 170 Millimeter fein abgestimmten Federweg an Front und Heck. Die Specialized Reifen Butcher und Eliminator bieten guten Halt in wechselndem Terrain.
 
VORBILDLICH
Eine fest zuschnappende und gut abgedichtete Klappe hält die Ladebuchse sauber und trocken. Über diesen Port lässt sich auch ein Extender-Akku mit 160 Wh verbinden.
 
STILSICHER
Schnell mal das Cockpit entrümpelt. Das Farbdisplay platziert Specialized beim Kenevo SL gut geschützt und perfekt integriert auf dem Oberrohr.

MULITNATIONAL
Internationales Teamwork nennt man das wohl: entwickelt in der Schweiz, designt in Kalifornien und handgefertigt in Taiwan. Und das ist noch nicht alles. Der Motor wird in Kooperation mit dem Automobilzulieferer Mahle aus Stuttgart gebaut.

Zitat von unserem Tester Tobias Luitz, Tester und Enduro-Fahrer:
«Bergauf hält das Kenevo SL mit anderen E-Enduros nicht mit. Dabei ist die Unterstützung sehr intuitiv und fein dosiert. Bergab spielt das schluckfreudige und sensibel ansprechende Fahrwerk in hartem Gelände all seine Trümpfe aus. Gut gefallen hat mir die herausragende Verarbeitung mit schickem Display 
am Oberrohr, Fender am Hinterbau und dem sehr gut abgedichteten Ladeport.»

Fazit

In puncto Trail-Performance sammelt das Kenevo SL höchste Punktzahlen. Seine ganze Stärke spielt das leichte E-MTB auf anspruchsvollen und schnellen Strecken aus. 

Produktdaten

Produktkategorien

E-Bikes

Hersteller-Webseite

www.specialized.com

Gesamtgewicht

18.8g

Federweg vorn

170

Federweg hinten

170

Rahmenmaterial

bike-material-carbon

Dämpfer

Fox Float X2 Performance

Schaltung

Sram X01 Eagle, 1x12

Bremsen

SRAM Code RS (220/200 mm)

Kurbel

Praxis (32T)

Laufräder

Roval Traverse 29, 30 mm

Reifen

v: Specialized Butcher, 29x2.3" Grid Trail T9 h: Specialized Eliminator 29x2.6" Grid Trail T7

Lenker

Specialized Trail, 7050 alloy, 800 mm

Vorbau

Specialized Alloy Trail, 50 mm

Sattel

Specialized Bridge Comp

Motor

Specialized SL1.1

Akku

Specialized SL1-320, 320 Wh

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