Die warmen Sommermonate stehen vor der Tür und du kannst es kaum erwarten, in die Berge zu kommen? Aber dir fehlt noch das richtige Campingequipment für deine Tour? Wir haben dir die Must-Haves für dein nächstes Camping-Abenteuer zusammengestellt. Egal, ob du ein erfahrener Camper oder ein Neuling bist, ob ultraleichtes Camping oder mehr Komfort dein Ding ist – mit diesen Gadgets wird dein Campingtrip sicher unvergesslich!
1. Zelt – mehr als nur ein Stück Stoff über dem Kopf
Beim Zelt ist die Bandbreite riesig. Bist du eher ultraleicht unterwegs, so ist ein Tarp (eine Plane) mit Moskitonetz darunter wie dem Sea to Summit Escapist Bug Tent mit nur 368 Gramm vielleicht etwas für dich. Magst du es gern klassisch in Tipi-Form? Wie wäre es mit dem Bach Wickiup Tipi 3 – das versetzt einen gerade wieder zurück in die eigene Kindheit. Wer weder ein ultraleichtes Tarps noch ein Tipi sucht, der ist mit den Klassikern von MSR und Big Agnes gut bedient. Sie gibt es schon seit vielen Jahren am Markt und die Details sind bis in die letzte Ecke durchdacht. Sie bieten die perfekte Mischung aus Wetterschutz und Leichtigkeit für drei Jahreszeiten.
Aus der Reihe getanzt
Tarp und Zelt kennst du schon, du möchtest mal was Neues probieren? Dann schau dir mal das Amok Draumr 3.0 an. Es ist eine Mischung aus Hängematte, in der man aber quer schläft, und Tarp. Dabei schwingst du auch noch sanft in den Schlaf!
Alle von uns im Labor und den Bergen getesteten Zelte findest du hier im Detail!
2. Schlafsack – warm bleiben auf natürliche oder synthetische Art
Ein guter Schlafsack ist unerlässlich für eine erholsame Nacht im Freien. Gute Schlafsäcke halten die Wärme, die du in sie hineinbringst, die ganze Nacht – denn selbst im Sommer kann es in den Bergen nachts empfindlich kalt werden. Ob Synthetik oder Daune, daran scheiden sich die Geister: Während Daune deutlich leichter und kleiner komprimierbar ist und eine bessere Wärmeleistung bei weniger Gewicht hat, sind Synthetik-Schlafsäcke deutlich unempfindlicher bei Feuchtigkeit und wärmen auch nass noch. Bei beiden Varianten gibt es auch sogenannte Quilts wie der Thermarest Visper – diese kommen ohne die übliche Kapuze und verfügen meist auch nicht über einen Reissverschluss. Stattdessen werden sie hinter dem Rücken geknöpft und meist mit elastischen Bändern auf der Isomatte fixiert. Das bietet zusätzliche Gewichtsersparnis, jedoch ist diese Variante eher für Rückenschläfer zu empfehlen, da sich bei zu viel Bewegung schnell offene Ecken bilden können und kalte Luft eindringen kann. Wer einen sehr leichten, klassischen Daunenschlafsack sucht, sollte sich die Modelle der Sea to Summit Spark und Flame Reihe genauer anschauen.
Aus der Reihe getanzt
Schlafsack ist gleich Schlafsack – oder? Zenbivy hat das Konzept neu gedacht und bietet eine Kombination aus Quilt und einer Art Bettlaken, die die Vorteile des Quilts ohne die Nachteile bieten soll, da das System rundherum geschlossen ist. Mehr dazu kannst du auch hier nachlesen.
Alle Modelle, die wir getestet haben, findest du auf unserer Übersichtsseite.
Extratipp: Frieren ade - für Extrawärme im Schlafsack
Du packst immer extra viel Kleider, um ja nicht nachts zu frieren? Es gibt eine bessere Idee, denn der Schlafsack hält immer nur die Wärme, die hinein gebracht wird. Und das kann man gut mit einer Kombi aus Wasserflasche und Kocher machen: Erhitze vor dem Schlafen einen halben Liter Wasser und fülle ihn in deine Trinkflasche. Nimm dabei am besten eine aus Kunststoff wie diese von Nalgene, da Metall sehr schnell sehr heiss werden kann. Prüfe doppelt, ob sie wirklich zu und dicht ist – und lege sie zu dir in deinen Schlafsack. Fertig ist die Wärmflasche! Falls sie dir am Anfang zu heiss ist, kannst du sie auch erstmal in ein T-Shirt einwickeln. Vor allem kalte Füsse werden damit wunderbar warm!
Essentiell für den erholsamen Schlaf – ein warmer, gemütlicher Schlafsack. ©Lars Schneider / Bach
3. Wasserfilter und -behälter – einmal nachfüllen, bitte
Sauberes Trinkwasser ist ein Muss bei jedem Outdoor-Abenteuer. Und egal, wie sauber der Bach aus aussieht – unbehandelt sollte man das Wasser wirklich nicht trinken, denn es kann durch Fäkalien, tote Tiere oder Rückstände aus der Landwirtschaft verunreinigt sein. Was macht man also am besten, wenn man nicht viel Wasser mittragen möchte und trotzdem genug für Abendessen und Frühstück braucht? Richtig, man nutzt einen kleinen, handlichen Filter wie den Katadyn BeFree Filter, der eine sehr klein komprimierbare, weiche Flasche beinhaltet. Wer diesen dann noch mit einer grossen, aber ebenfalls komprimierbaren Wasserblase wie dieser von Hydrapak paart und das gefilterte Wasser dort hinein abfüllt, wird sicher nie durstig auf dem Berg. Voraussetzung dafür ist natürlich, dass die eigene Wanderroute Bachläufe aufweist und diese auch Wasser führen – also unbedingt vorher gut recherchieren!
Aus der Reihe getanzt
Eine ganz schlaue Variante ist der Platypus Daycap in-Flaschen-Filter. Diesen kann man nämlich einfach auf die eigene Flasche mit breiter Öffnung (z. B. Nalgene, Hydro Flask oder Yeti Yonder) schrauben und hat so im Handumdrehen eine gute Filterlösung gegen die gängigen Viren. Braucht man keinen Filter, zum Beispiel bei einem kürzeren Trip, nutzt man einfach den herkömmlichen Deckel. Zwei ins eins!
Alle von uns getesteten Filterlösungen findest du hier.
4. Camping-Gadgets zum Entspannen
Entspannung und ein bisschen Komfort darf es auch beim Camping geben. Falt-Stühle und Hängematten, die einfach zu transportieren und schnell auf- und abzubauen sind, sorgen für das kleine Extra in der Natur und müssen nicht zwangsläufig viel wiegen. Wer also am Abend bequem im Stuhl den Sonnenuntergang beobachten möchte, kann dies im Helinox Chair machen – diesen gibt es übrigens für grosse Menschen auch in der höheren Variante und für die Verfrorenen mit einem extra warmen Bezug. Du hängst lieber ab? Mach’s in der Sea to Summit Hängematte! Mit nur 160 Gramm gibt es fast keinen Grund, sie nicht mitzunehmen – ausser es gibt keine Bäume an deinem Übernachtungsort.
Aus der Reihe getanzt
Hängematte die Zweite – das Exped Travel Hammock Mesh Kit ist zwar auf den ersten Blick 48 Gramm schwerer, dafür ist aber das notwendige Befestigungssystem bereits enthalten. Übrigens kann man mit einem sogenannten Unterquilt, quasi einem Schlafsack für unten drunter zusätzlich zum normalen, darin auch die ganze Nacht verbringen – für alle die, die vor lauter Entspannung gar nicht mehr aufstehen möchten.
Alle von uns getesteten Campingmöbel und Hängematten findest du hier.
5. Elektronik für Navigation und Unterhaltung
Reden ist beim Steigen nicht so dein Ding, du möchtest aber trotzdem etwas Ablenkung vom Aufstieg? Die Shokz Open Fit bieten genau das. Der Clou: Im Gegensatz zu herkömmlichen Kopfhörern werden sie nicht im Ohrkanal platziert, sondern lediglich auf das Ohr aufgelegt. Das bringt zwei Vorteile: erhöhte Sicherheit, da du deine Umgebung normal hören kannst, und verbesserten Tragekomfort. Weil der Gehörgang offen bleibt, hörst du trotzdem die Konversationen und Umgebungsgeräusche um dich herum und kannst dich beteiligen, wenn du möchtest.
Bist du am Lagerplatz angekommen und es wird langsam dunkel, braucht es ein gutes Licht. Dafür eignet sich das Crush Light von Goal Zero hervorragend. Mit nur 91 Gramm fällt sie so gut wie gar nicht ins Gewicht und lässt sich, ganz wie ihr Name sagt, auf 1.5 Zentimeter Höhe zusammenfalten. Bei voller Lichtstärke hält sie ganze 3h durch, auf der schwächsten Stufe zehn Mal so lang. Der Abend kann kommen!
Aus der Reihe getanzt
Für alle, die klettern, biken oder fotografieren und eine stabile Kommunikation benötigen, ist vielleicht der Milo Action Communicator eine Option. Er wird einfach mit einem magnetischen Clip an der Kleidung befestigt und mit den eigenen Kopfhörern verbunden (alternativ können die integrierten Lautsprecher genutzt werden). Das Tool ist besonders praktisch, wenn man die Hände nicht frei hat, wie beispielsweise beim Fahren oder in der Kletterroute, da das Mikrofon sich beim Sprechen automatisch aktiviert.
6. Wichtig(st)es Essential: Essen und Trinken
Kein Trip ohne gutes Essen! Damit nicht schon der halbe Rucksack mit Küchenutensilien voll ist, stellen wir dir einige sehr kleine und leichte Gadgets vor, mit denen du auch in der Natur ein feines Abendessen hinbekommst. Angeführt wird die Liste vom MSR Pocket Rocket DLX mit 82 Gramm und integrierter Piezo-Zündung. Also kein Drama, wenn das Feuerzeug mal vergessen geht! In der gleichen Kategorie spielt auch der Primus Express Stove mit 85 Gramm – hier ist der Zünder allerdings separat, so dass die Gefahr, ihn zu vergessen, höher ist. Ein Multitalent ist dann der Soto Windmaster mit 86 Gramm: Nicht nur kann man die vierarmige Topf-Auflageflächen für ein besseres Packmass abnehmen, man kann sie auch bei Bedarf gegen eine noch leichtere mit drei Armen austauschen. Im Test fiel zudem auf, dass das ausgeklügelte Ventil-System den Druckabfall kompensiert, wenn die Gaskartusche fast leer ist oder bei tiefen Temperaturen. Egal für welchen der drei man sich entscheidet – alle fallen so wenig ins Gewicht, dass man sie wirklich immer dabei haben kann.
Doch ein guter Kocher macht noch kein Essen – das kann man im Anschluss dann leicht und platzsparend aus der Sea to Summit Bowl essen, die gleichzeitig als Schneidebrett dient. Sie eignet sich zum Beispiel sehr gut für ein Porridge am Morgen, und was braucht es dazu? Richtig, einen feinen Kaffee. Die Hydroflask Insulated French Press ist dazu perfekt, denn sie ist nicht nur ein Kaffeebereiter, sondern hält diesen auch gemäss Hersteller bis zu sechs Stunden heiss. Damit kann man sich in der nächsten Pause beim Abstieg direkt noch einen Kaffee gönnen!
Aus der Reihe getanzt
Wer statt Campingkocher eher auf Lagerfeuer-Romantik steht und auch eher in tieferen Lagen unterwegs ist, der sollte unbedingt mal einen Blick auf den Petromax Dreibein-Ring werfen. Das kleine und sehr unscheinbare Gadget entpuppt sich in Kombination mit drei Ästen aus dem Wald zu einem kleinen Multi-Talent: Nicht nur kann man sich so sehr einfach ein stabiles Dreibein für den Topf erstellen, an der integrierten Kette kann man den Topf dann auch noch je nach Flammenhöhe oder Hitzebedarf an den einzelnen Kettenelementen in der Höhe justieren.
Auf unserer Website findest du noch mehr Kocher sowie unsere Tests zu Töpfen, Flaschen und Geschirr.
Gemütliches Beisammensein in der Natur: Mit der richtigen Campingaustüstung schmeckt das Essen noch besser. © Lachlan Barney / Sea to Summit
7. Weitere Camping Must Haves
Wer nun all diese Must Haves dabei hat, sollte zwei weitere auf jeden Fall auch noch einpacken: Ein Repair Tape, falls an Kleidung, Rucksack oder Zelt etwas reisst, gehört in jeden Rucksack. Um dabei bequem sitzen zu können, empfiehlt sich eine kleine Sitzmatte – auch bei nassen oder steinigen Untergründen dankt es die Hose. Das Exped Sit Pad fällt mit nur 50 Gramm kaum ins Gewicht und bietet dafür sehr gute Isolation gegen Kälte. Mit einem Pullover oder Shirt umwickelt kann es zudem zusammengefaltet auch als Kopfkissen genutzt werden. We like!
In die Kategorie «Luxus» fallen dann noch die Exped Camp Slipper. Die Gründe für diese Schuhe können vielfältig sein: ob man nun in der Hütte nicht auf Crocs steht oder abends am Camping-Spot einfach gern in weiche bequeme Schuhe schlüpfen möchte, damit die Wanderschuhe auslüften können. Mit 120 -170 Gramm je nach Grösse fallen sie zwar schon etwas ins Gewicht, dafür sind sie super weich und warm und bringen das gewisse Extra ins Camping-Abenteuer.