Ob auf dem Singletrail im Nieselregen, bei der Hüttentour im alpinen Gelände oder auf dem Zustieg zur Kletterroute mit Schneefeldpassage: Wasserdichte Rucksäcke sind heutzutage nicht mehr nur ein Spezialprodukt für Kanuten – sie gehören zur Standardausrüstung von Outdoorsportler:innen. In diesem Beitrag zeigen wir dir, welche wasserdichten Rucksäcke und Taschen den Outdoor Guide überzeugen, worauf du beim Kauf achten solltest und welches Modell für deinen Einsatzzweck am besten passt.
Warum wasserdichte Rucksäcke für Outdoor-Touren so wichtig sind
Wer draussen unterwegs ist, weiss: Wetterumschwünge kommen schneller, als man denkt, besonders in alpinen oder hochalpinen Lagen. Ein plötzlicher Gewitterguss, Dauerregen oder Schneefall kann dein Equipment im Nu durchnässen. Eine wasserdichte Tasche oder ein wasserdichter Rucksack schützt nicht nur Kleidung, Elektronik und Karten – sondern sichert auch deine Tourenplanung. Denn nasse Ausrüstung bedeutet im Zweifel kalte Nächte, defekte Geräte und unangenehme Tourabbrüche. Besonders im alpinen Bereich, auf Bikepacking-Abenteuern oder bei mehrtägigen Wanderungen spielt dieser Schutz eine entscheidende Rolle.


2. Einsatzzwecke: Alltag, Mountainbike, Wanderung oder Hochtour?
Je nach Tour und Disziplin stellen sich unterschiedliche Anforderungen an den Rucksack:
Mountainbike & Bikepacking
Leichte, körpernahe Rucksäcke mit wasserdichtem Hauptfach, Rollverschluss und stabiler Rückenplatte für Trail-Abfahrten. Beliebt sind Modelle mit 10–20 l Volumen, ausreichend Platz für Reparaturset, Shelljacke, Erste Hilfe und Snacks.
Wandern & Tagesausflüge
Für Tagestouren empfiehlt sich ein wasserdichter Rucksack mit 20–30 l, gut belüftetem Tragesystem und Befestigungsmöglichkeiten für Stöcke oder Helm. Wer unterwegs minimalistischer packt, kann auf wasserdichte Taschen im Rucksackinnern setzen.
Alpin & Hochtouren
Hier geht es um absolute Zuverlässigkeit: Robustes Material, widerstandsfähige Reissverschlüsse oder verschweisste Rolltops sind Pflicht. Wichtig sind Halterungen für Pickel/Steigeisen, ein sicherer Sitz am Rücken und Kompatibilität mit Klettergurt oder Helm. Modelle zwischen 30–45 l sind ideal für klassische Hochtouren.
3. Die besten wasserdichten Rucksäcke im Vergleich
Hinweis für Damen: Einige Hersteller – etwa Vaude oder Ortovox – bieten wasserdichte Rucksäcke für Damen mit spezifisch angepasster Rückenlänge, Schultergurtform und Hüftgurtführung. Das erhöht den Tragekomfort auf längeren Touren signifikant.


4. Material & Verarbeitung: Worauf kommt es an?
„Wasserdicht“ ist nicht gleich „wasserabweisend“.
- Wasserabweisend: schützt vor leichtem Regen oder Spritzwasser, das Material ist imprägniert, Nähte und Reissverschlüsse sind aber nicht vollständig geschützt.
- Wasserdicht: ein Rucksack, der selbst bei starkem Regen, beim Durchqueren eines Flusses oder sogar bei kurzem Untertauchen den Inhalt trocken hält.
Die Dichtigkeit wird oft mit IP-Schutzklassen angegeben (z. B. IPX4 = Schutz gegen Spritzwasser, IPX7 = Schutz beim zeitweiligen Untertauchen).
Wasserdichtigkeit beginnt beim Material – doch nicht jedes „wasserdichte Gewebe“ hält auch, was es verspricht. Achte insbesondere auf:
Hochwertige Materialien
- TPU-laminiert (thermoplastisches Polyurethan): Abriebfest, UV-stabil, hochflexibel.
- PVC-frei: Umweltfreundlicher, oft leichter, z. B. bei Vaude oder Ortlieb.
- Nylon 420D–840D mit DWR-Beschichtung: Reissfestigkeit trifft auf Schutz gegen Nässe und Schmutz.
Konstruktion & Dichtigkeit
- Verschweisste Nähte (nicht genäht!): Nur so ist der Rucksack wirklich dauerhaft dicht.
- Rollverschluss (Rolltop): Bewährte Technik für wasserdichte Taschen und Rucksäcke.
- Reissverschlüsse mit IPX-Zertifizierung: Z. B. T-Zip MasterSeal bei Ortlieb – wasserdicht bei Tauchdruck.
- Monokammersysteme: Weniger Nähte = weniger Fehlerquellen.
Nützliche Features
- Gepolsterte Schulterträger & Hüftgurt: für längeren Tragekomfort.
Innenfächer oder Netztaschen: bessere Organisation, da viele wasserdichte Modelle eher schlicht sind. - Reflektoren: wichtig für den Strassenverkehr.
- Trinksystem-Kompatibilität: bei Outdoor-Einsätzen praktisch.
- Kompressionsriemen: hält das Packvolumen stabil.
5. Kaufberatung: So findest du den richtigen wasserdichten Rucksack
1. Definiere deinen Einsatzzweck: Alltag vs Expedition
- Für Bike & Trail: Leichte Modelle mit Rolltop und kompakter Passform.
- Für Wandern: Mittleres Volumen, gute Rückenbelüftung, stabiler Sitz.
- Für Hochtouren: Robuste Materialien, Halterungen für Alpin-Equipment, vollständiger Nässeschutz.
- Volumen wählen: 20–30 Liter für Alltag, 40–70 Liter für Touren.
2. Achte auf die Materialien
- Dichtigkeit: IP-Schutzklasse prüfen.
- TPU-laminiertes Nylon oder Polyester ist langlebig, UV-beständig und leicht – ideal für Bergsport.
- Verschweisste Nähte & Rollverschlüsse bieten besseren Schutz als beschichtete Reissverschlüsse allein.
- Tragesystem: gepolstert und ergonomisch geformt, je nach Dauer der Nutzung.
3. Nutze ggf. Drybags für zusätzlichen Schutz
- Auch in nicht-wasserdichten Rucksäcken sorgen Drybags für Ordnung und Trockenheit. Besonders bei Touren mit kritischer Ausrüstung (Elektronik, Isolationskleidung, Kartenmaterial) lohnenswert.
6. Pflege & Langlebigkeit
Damit dein wasserdichter Rucksack lange hält:
- Nach Touren im Salzwasser gründlich mit Süsswasser abspülen.
- Schmutz mit mildem Seifenwasser reinigen, niemals in die Waschmaschine.
- Trocken, aber nicht in der prallen Sonne lagern.
- Beschichtungen regelmässig prüfen – kleine Löcher können mit speziellen Reparatur-Kits geflickt werden.
7. Fazit: Die wasserdichten Rucksäcke im Praxiseinsatz
Wasserdichte Rucksäcke und Taschen mehr als nur Regenschutz – sie sind Teil eines durchdachten Packkonzepts für ambitionierte und gut geplante Outdoor-Abenteuer. Ob bei Wind, Regen oder Schneefall: Mit dem richtigen Modell bleibt deine Ausrüstung sicher, trocken und funktional. Und das bedeutet: mehr Freiheit, mehr Sicherheit, mehr Spass draussen.
Alle von Outdoor Guide getesteten Rucksäcke


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