Ob du durch die Alpen wanderst, halb Europa durchquerst oder einen Hütten-Trek im Berner Oberland planst – ein guter Trekking- oder Mehrtagesrucksack gehört definitiv zu deinen wichtigsten Begleitern unterwegs. Komfort, Tragesystem, Volumen und Gewicht sind entscheidend für eine erfolgreiche Tour. In diesem Guide stellen wir dir die besten Trekking- und Mehrtagesrucksäcke für verschiedene Einsatzzwecke vor, erklären dir, welche Arten von Rucksäcken es gibt und worauf du beim Kauf achten solltest.
1. Die besten und leichtesten Wanderrucksäcke 2025 im Vergleich
2. Arten von Trekking- und Mehrtagesrucksäcken
Nicht jeder Rucksack eignet sich für jede Tour. Hier ein Überblick über die wichtigsten Typen:
- Klassische Trekkingrucksäcke
Ideal für Mehrtagestouren mit mehr Equipment (u.a. Zelt und Kocher).
Volumen: 60–80 Liter
Stabiles Tragesystem
Viele Fächer und Zugriffsmöglichkeiten - Ultraleicht-Rucksäcke
Für Minimalisten und Fernwanderer.
Gewicht oft unter 1,5 kg
Weniger Komfort, dafür sehr leicht
Reduziertes Design - Hüttenwanderrucksäcke
Für Touren mit leichterem Gepäck und Übernachtung in Unterkünften.
Volumen: 35–50 Liter
Komfortabel, aber kompakter - Spezielle Damenmodelle
An die weibliche Anatomie angepasst:
Kürzeres Rückensystem
Angepasste Schulterträger
Oft weichere Hüftflossen
3. Worauf du beim Kauf achten solltest
Passform & Tragesystem
Ein gutsitzender Rucksack ist das A und O auf langen Touren. Besonders wichtig:
- Rückenlänge: Viele Modelle bieten verstellbare Rückensysteme. Die richtige Länge sorgt dafür, dass das Gewicht optimal auf Hüfte und Schultern verteilt wird.
- Hüftgurt: Trägt rund 70–80 % des Gesamtgewichts. Sollte gut gepolstert und anatomisch geformt sein.
- Schulterträger: Verstellbar, gut gepolstert und auf die Körperform abgestimmt.
- Brustgurt: Stabilisiert die Schultergurte und verhindert ein Verrutschen.
- Lastkontrollriemen: Erlauben Feineinstellungen beim Gehen, vor allem in steilem Gelände.
Volumen & Packmass
Das benötigte Volumen hängt von deinem Tourstil und der zu transportierenden Ausrüstung ab.
- 30–50 Liter: Für Wochenendtrips oder Hüttentouren ohne Zelt
- 50–70 Liter: Ideal für klassische Mehrtagestouren mit Campingausrüstung
- 70+ Liter: Für lange Fernwanderungen, Wintertouren oder Expeditionen
Tipp: Nimm nur so viel Volumen wie nötig – zu grosse Rucksäcke verführen zum Überpacken.
Gewicht des Rucksacks
Gerade auf langen Strecken macht sich mehr Gewicht deutlich bemerkbar. Hier gilt es, ein Mittelmass zwischen Gewicht und Tragekomfort zu finden.
- <1,5 kg: Ultraleicht, aber meist mit reduziertem Komfort
- 1,5–2,5 kg: Solider Standard mit guter Ausstattung
- >2,5 kg: Sehr robust, aber auf Dauer schwer – nur bei Expeditionsgepäck empfehlenswert
Achte auf das Verhältnis von Gewicht zu Traglast. Ein leichter Rucksack bringt keine Vorteile, wenn er sich vollbeladen unbequem anfühlt.
Belüftung & Rückenkomfort
- Mesh-Rückensysteme sorgen für bessere Luftzirkulation am Rücken und weniger Schweissrückstände – empfehlenswert im Sommer.
- Kontakt-Rückensysteme bieten eine bessere Gewichtsverteilung, können aber bei Hitze schneller schwitzen lassen.
Fächeraufteilung & Zugriffe
Praktisch für Ordnung und schnellen Zugriff:
- Toploader mit Deckelfach – Der Klassiker mit gutem Zugriff, bietet viel Stauraum
- Frontzugriff (Panel-Loader) – wie ein Koffer zu öffnen, ideal bei häufiger Gepäckentnahme
- Bodenfach – gut für Schlafsack oder Schmutzwäsche
- Seitentaschen & Hüftgurttaschen – z.B. für Snacks, Karte oder Kamera
Material & Wetterfestigkeit
Ein Trekkingrucksack sollte einiges aushalten und auch schlechten Wetterbedingungen trotzen können:
- Robuste Stoffe wie Ripstop-Polyamid oder Cordura sind langlebig und reissfest
- Wasserabweisende Beschichtungen schützen vor leichtem Regen
- Integrierte Regenhülle (oft im Bodenfach) ist ein Must-Have bei mehrtägigen Touren
Nachhaltigkeit & Umweltbewusstsein
Nachhaltigkeit ist das Gebot unserer Zeit. Immer mehr Marken versuchen, dem gerecht zu werden und setzen auf ökologische Verantwortung:
- Verwendung von recycelten Materialien
- PFC-freie Imprägnierungen (umweltschonend)
- Faire Produktion (z. B. Fair Wear Foundation, bluesign)
Achte auf entsprechende Siegel und Transparenz bei der Herstellung.
Persönlicher Test
Nimm dir im Fachgeschäft Zeit:
- Probiere den Rucksack nach Möglichkeit mit Gewicht aus
- Laufe ein paar Minuten herum und versuche verschiedene Einstellungen
- Lass dich vom Fachpersonal zur Rückenlänge und Anpassung beraten
Komfort, Tragesystem, Volumen und Gewicht sind entscheidend für eine erfolgreiche Tour.
4. Fazit: Welcher Trekkingrucksack passt zu dir?
Die Wahl des richtigen Trekking- und Mehrtagesrucksacks hängt stark von deinem Einsatzzweck, deinem Körperbau und deinem Komfortanspruch ab. Ob du nun ultraleicht unterwegs bist oder lange Touren mit vollem Gepäck planst – die oben genannten Modelle decken eine grosse Bandbreite an Bedürfnissen ab. Wichtig: Probiere den Rucksack vor dem Kauf, wenn möglich, mit Gewicht aus – dein Rücken wird es dir danken!
Rucksack gefunden, aber unsicher beim Packen?
In unserem Beitrag Wanderrucksack packen: Tipps und Tricks für das Outdoor-Abenteuer findest du praktische Hinweise, wie du dein Gepäck sinnvoll und rückenschonend organisierst – von der Gewichtsverteilung bis zur Checkliste für Touren. Unsere Redakteurin war auf einem 18-tägiger Trekkingtour in Nepal und verfasste hier die ultimative Packliste für deine nächste Trekkingtour.