Bedienung
Das Gerät wird durch einen Drehschalter eingeschaltet, der nur dann gedreht werden kann, wenn der Sicherungsschalter tief reingedrückt wird. Durch diese gut gelöste «Sicherheitsarchitekur» ist sichergestellt, dass es zu keinen Fehlern kommt. Einzig das normkonforme einhändige Umstellen von Suchen auf Senden funktioniert auch ohne das Drücken des Sicherungsschalters. Die Bedienung ist auch mit Handschuhen problemlos möglich. Die Schalter sind gut vor eindringendem Schnee geschützt, sollte das Gerät einmal in den Schnee fallen.
Der rote Markierknopf ist gut sichtbar und kann auch mit Handschuhen problemlos bedient werden. Das Gerät verfügt über einen Bewegungssensor und eine automatische Sendeumschaltung - bewegt sich ein Suchender während drei Minuten nicht, wechselt das Gerät in der Grundeinstellung automatisch in den Sende- Modus, weil es von einer Nachverschüttung ausgeht.
Display & Nutzerführung
Das Raster-Display mit Hintergrundbeleuchtung ist genügend gross und kann auch bei intensiver Sonneneinstrahlung gut gelesen werden. Die visuelle und akkustische Nutzerführung ist logisch. Die entsprechenden Symbole sind grosszügig dimensioniert und gut erkennbar. Einzig bei der Feinsuche ist bei der Anzeige der Dezimalpunktes so klein angezeigt, dass er kaum erkennbar ist. Hier wäre wünschenswert, wenn entweder der Abstand zwischen den Zahlen vergrössert würde oder aber die Zahlen vor oder nach dem Punkt grösser angezeigt würde. Weil das EVO BT über ein Raster-Display verfügt, ist die Nutzerführung nur mit Symbolen und in einer Sprache (Englisch, entsprechend die Abkürzungen, bspw. AR für Auto Revert, die automatische Umstellung von Suchen auf Senden, CH für Check) möglich. Die gewählten Abkürzungen gilt es nach dem Kauf des Geräts zu erlernen und idealerweise immer wieder aufzufrischen. Das Gerät kann bis drei Verschüttete gleichzeitig anzeigen. Der Gruppentest wird aktiviert, indem das Gerät eingeschaltet und auf die Markiertaste gedrückt wird. Die Detektionsdistanz beträgt maximal vier Meter. Ist die Distanz zu gering oder zu gross, wird das mit einem schrillen Pieps-Ton quittiert. Auch wenn mehrere sendende Geräte sich in Detektionsdistanz befinden, erfolgt eine Meldung. Das Gerät führt jeweils einen automatischen Selbst- und Funktionstest durch.
Das Gerät verfügt über eine gut funktionierende Gruppentestfunktion mit der die Übertragungsfrequenz und ‑ebene der Geräte schnell und einfach überprüft werden kann. Wir die Minimaldistanz von einem halben Meter unter-, respektive die Maximaldistanz von 4 Metern überschritten ertönt ein schriller Piepston. Wenn mehrere Geräte in der Detektionsdistanz sind, zeigt das Gerät eine Warnmeldung.
Such-Performance
Das EVO BT arbeitet mit einer Suchstreifenbreite von 60 Metern. In unserem Feldtest erreichte das Gerät sowohl auf der X- als auch der Y-Achse eine gute Reichweite, wobei die Empfangsleistung auf der X-Achse deutlich besser war (64, respektive 50 Meter). Das Signal war ab rund 40 Metern stabil, die Distanz- und Richtungsanzeige zuverlässig.
Der Übergang zur Feinsuche wird bei einer Distanz von drei Metern angezeigt, was vernünftig ist. Die Aufforderung zur Punktsuche erfolgt einer Distanz von weniger als 1,2 Metern. Ist die Verschüttungstiefe mehr als 1,2 Meter signalisiert das Gerät die Punktsuche nicht – das ist verbesserungsfähig. Das Markieren funktioniert gut, ist ein gefundenes Gerät markiert, wird dies mit einem «OK» angezeigt/quittiert. Das Markieren ist in einer Distanz von weniger als fünf Metern möglich. Dieser Wert kann mittels der App auf fünf Meter erhöht werden.
Beim 180°-Fehler verhindert das Gerät durch ein optisches und akkustisches Signal, dass man sich in die falsche Richtung bewegt. Die Signale sind leider nicht permanent, sondern wiederkehrend, sollte man weiterhin in die falsche Richtung gehen.
Bei einer simulierten Verschüttungstiefe von fünf Metern betrug im Test die absolute Abweichung in der Anzeige beim liegenden Gerät/Verschütteten 0.8 Meter, beim stehenden Gerät gab es keine Abweichung – das zeigt, dass das Gerät bei der Ortung eines tiefer Verschütteten keine Problem hat und ein falsches Maximum anzeigt.
Im einfachen Test-Szenario einer Mehrfachverschüttung (3 Verschüttete, 2 neue kurz getaktete LVS-Geräte, 1 altes lang getaktetes Gerät, 2 Geräte innerhalb 3 Meter, eine weiteres in 30 Meter Distanz) wurden das Signal des Verschütteten 1 innerhalb von 3, des Verschütteten 2 innerhalb von 16 und des Verschütteten 3 innerhalb von 56 Sekunden angezeigt.
Im anspruchsvollen Szenario einer Mehrfachverschüttung (4 Verschüttete, 2 neue kurz getaktete LVS-Geräte, 2 alte lang getaktete Geräte, 2 Geräte innerhalb 10 Meter, eine weiteres in 30 Meter Distanz) wurden der Verschüttete 1 innerhalb von 4, der Verschüttete 2 innerhalb von 28, der Verschüttete 3 innerhalb von 44 Sekunden angezeigt. Innerhalb von 1:35 Minuten waren alle vier Verschütteten geortet und markiert. Das Gerät brauchte für die Erfassung der verschiedenen Verschütteten vielleicht etwas länger als andere Geräte, dafür gingen keine Signale verloren und das Gerät führte sehr präzise von einem Verschütteten zum nächsten.
Störanfälligkeit
Das EVO BT von Arva hat in unserem Test mit dem Störfaktor eines aktiven Smartphone-Bildschirms zahlreiche falsche positive Signale angezeigt. Auf Grund der störenden Einflüsse hat das Gerät die Suchstreifenbreite nicht angepasst, was im Praxisfall nicht ideal ist. Wurde das sendende Gerät mit einer Aluminiumschaufel abgeschirmt, passte sich die Sendeleistung an, ab einer Distanz von rund 3 cm gab es eine Interference-/Störungsmeldung.
Diverses
Das Arva EVO BT ist Bluetooth-fähig. Firmware Updates können so über die Arva App über das Smartphone vorgenommen werden.
Produktbezeichnung
EVO BT
Hersteller-Webseite
Gesamtgewicht
206g (inkl. Batterien)
Herstellungsland
Frankreich