Im Test: Orbea Oiz M PRO TR
Im Test: Orbea Oiz M PRO TR
 Datum: 30.04.2021 

Orbea Oiz M PRO TR

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Orbea Oiz M PRO TR

Getestet

Hersteller: 

Orbea

Preis: 

5,999.00 CHF

Im Orbea Oiz stecken Gene, die für Podiumsplätze im Worldcup reichen. Auf den 1740 Gramm (bei Grösse M) leichten Carbon-Rahmen schwingt sich nicht zuletzt regelmässig die zweifache XC-Weltmeisterin Catharine Pendrel. Doch im Unterschied zu den Arbeitsgeräten der XC-Profis ist das Oiz M Pro Trail etwas robuster ausgestattet. Dabei zeigen die Konstrukteure eindrucksvoll, was sich bei guter Abstimmung aus einem Fahrwerk mit 120 Millimeter Federweg am Heck so herausholen lässt. Passend für diesen Einsatzbereich spendiert Orbea seiner Oiz Trail-Version auch an der Gabel 120 Millimeter Federweg, das Testmodell kommt mit  einer Fox Factory SC 34. 

Brachialer Vortrieb
Gemütlich zu kurbeln, das fällt mit dem Oiz M Pro TR schwer. Nicht dass die Sitzposition unbequem wäre. Sie ist sportlich, aber wie bei allen Bikes von Orbea nicht zu gestreckt. Durch den steilen Sitzwinkel gelingt es, die Power des Fahrers derart effektiv zu übertragen, dass man schon nach den ersten Kurbelumdrehungen nur noch eines will: Gas geben. Selbst wenn der Trail immer steiler wird, gibt einem dieses Bike das Gefühl, es geht noch mehr. Typisch XC-Racebike,  lässt sich das Fahrwerk in drei Stufen über den Lenker-Remote an Untergrund und Fahrsituation blitzschnell anpassen – auch wenn der antriebsneutrale Hinterbau dies beinahe überflüssig macht. Dank der 12-fach XTR-Schaltung mit einer 10-51-Kassette und 34er-Kurbel benötigt man auch auf steilen Rampen nicht die Kraft eines Profis. Zum sehr guten Vortrieb tragen auch die Carbon-Laufräder von DT Swiss bei. Der Maxxis Rekon Race 2.35 (hinten) und der Maxxis Forekaster 2.35 (vorne) bieten kein allzu grobstolliges Profil, aber dennoch verblüffend guten Grip und ein stimmiges Verhältnis von Traktion, Gewicht und Rollwiderstand.
 
Stimmiges Fahrwerk
Obwohl die Geometrie des Oiz weit weniger abfahrtsorientiert ist als etwa beim Yeti SB 115 oder beim Santa Cruz Tallboy CC, ist das Bike auch auf schnellen Abfahrten eine sichere Bank. Das Fahrwerk arbeitet feinfühlig und präzise. Das Bike liegt ruhig, und es ist ein Kinderspiel, sauber die Spur zu halten. Mehr an Dämpfung und Fahrspass kann man einem Bike mit 120-Millimeter-Fahrwerk kaum entlocken. Erst in sehr steilem oder stark verblocktem Terrain erspürt man die Grenzen des Oiz. Eine kleine Kettenführung hält die Kette zuverlässig auf dem vorderen Blatt, wenn es im Downhill zur Sache geht. Ein zuverlässiges Anti-Schepper-Tool ist der hochwertige Kettenstrebenschutz aus Gummi. Keine Experimente macht Orbea bei den Bremsen. Die Shimano XT hat genügend Biss für jede Situation. Einziger Wermutstropfen: Den Kabelsalat am Lenker hätten die Bestücker des Testmodells bei einem so edlen Bike etwas aufgeräumter anrichten können. Immerhin verläuft der Rest der Zugverlegung unauffällig im edlen Carbon-Rahmen. Der ist in der gelieferten perlmuttartig glänzenden Lackierung und dem Goldschriftzug eines Siegerbikes absolut würdig. Wem der Sinn nach anderen Farben steht: Bitteschön, mit dem MyO-Farbkasten bietet Orbea schier unendliche Möglichkeiten der Individualisierung.

UFO Hinterbau
UFO ist in diesem Fall kein unbekanntes Flugobjekt, sondern der Name des Hinterbausystems von Orbea, das ohne Gelenk zwischen Ketten- und Sitzstrebe auskommt. Für den nötigen Flex sorgen flexende Sitzstreben mit einer sorgfältig abgestimmten Stärke und Ausrichtung der Carbon-Fasern. Vorteil: kein Lagerverschleiss und weniger Gewicht. Eine Technologie, die sich auch bei Bauteilen in der Formel 1 bewährt hat. Ein weiteres Highlight ist die Leichtbau-Wippe zur Dämpferanlenkung.

LEICHT
Gewichtsparend und dennoch stabil – die minimalistische Wippe zur Ansteuerung des Dämpfers durch den UFO-Hinterbau.
 
KABELSALAT
Die Verlegung der Züge am Cockpit könnte etwas liebevoller sein – lässt sich aber mit ein paar Handgriffen auch noch nachträglich verbessern.
 
GESTRECKT
Relativ langgestreckt wirkt der Vorbau am Orbea Oiz M Pro TR. Die Sitzposition und das Handling sind dennoch ausgewogen, angenehm und effizient.
 
BEWÄHRT
Mit der Shimano XTR-Schaltung flutschen die Gangwechsel auch unter Last und im Rennstress. Die 12-fach-Kassette mit einer 10-51-Abstimmung bietet gewisse Reserven für steile Rampen.

Zitat von unserem Tester Christian Penning, Testleiter und Tourenfahrer:
«Auf dem Orbea Oiz M Pro TR habe ich glatt Lust bekommen, mal wieder ein Marathonrennen zu fahren. Aber auch sonst macht das Bike einfach Spass: die Wiederentdeckung der Leichtigkeit des Mountainbikens mit sehr ordentlichen Downhill-Qualitäten. Ein stimmiges Bike für Piloten, die gerne aufs Gas drücken.»

Fazit

Das Oiz M PRO TR hat ordentlich Wumms –  bergauf wie bergab. Mit dem Bike kann man Marathonrennen gewinnen oder auch den ein oder anderen Bergpreis. 

Produktdaten

Produktbezeichnung

Orbea Oiz M PRO TR

Produktkategorien

Trail-Bikes

Hersteller-Webseite

www.orbea.com

Gesamtgewicht

11g

Federweg vorn

120

Federweg hinten

120

Rahmenmaterial

bike-material-carbon

Federgabel

Fox 34 Float SC Factory 120

Dämpfer

Fox i-line DPS Factory 120 mm

Schaltung

Shimano XTR M9100 SGS Shadow Plus

Bremsen

Shimano XT M8100 (180/160 mm)

Kurbel

Race Face Next-SL, 34T

Laufräder

DT Swiss XR-1650 Spline 25c TLR CL

Reifen

Maxxis Forekaster 2.35" FB 120 TPI Dual Exo

Lenker

OC3 Carbon Flat, 760 mm

Vorbau

OC3, 75 mm, interface -8°

Sattel

Selle Italia SLR Boost Fill Titanium Rail 316

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