Im Test: Mondraker F-Podium Carbon DC
Im Test: Mondraker F-Podium Carbon DC
 Datum: 30.04.2021 

Mondraker F-Podium Carbon DC

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Mondraker F-Podium Carbon DC

Getestet

Hersteller: 

Mondraker

Preis: 

6,199.00 CHF

Dass man in Alicante nicht nur etwas von Stierkampf und hervorragenden Weinen versteht, sondern auch erlesene Mountainbikes produziert, ist inzwischen bekannt. Im Enduro- und Downhill-Bereich haben sich die Spanier längst einen Namen gemacht. Die für Mondraker typische Forward Geometrie mit langem Reach und kurzem  Vorbau hat sich mittlerweile als Standard für Mountainbikes durchgesetzt und erlaubt bergab eine erhöhte Laufruhe und Fahrsicherheit. Und auch bergauf bietet sie Vorteile: Der Schwerpunkt wandert Richtung Vorderrad, so hält man auch auf steilen Passagen länger Bodenkontakt und kann das Bike besser kontrollieren. Die Rahmenbedingungen für ein Downcountry-Bike, das Uphill- und Downhill-Qualitäten gleichermassen bietet, stimmen also. 

Mehr Allrounder als Racer
Eine «ultra agile XC Trail-Waffe» verspricht die Mondraker Website. Dazu haben die Entwickler den Carbonrahmen mit 100-Millimeter-Hinterbau mit einem RockShox SID Select+ RLR Debonair Dämpfer und einer 120 Millimeter RockShow SID Select RL 29 Gabel bestückt. In der getesteten Einstiegsversion DC gehört das F-Podium mit knapp unter 13 Kilogramm zu den schwereren Bikes im Testfeld. Das liegt auch an den im Mittelpreisbereich angesiedelten und deshalb nicht ultraleichten Komponenten: Alu-Lenker, Sram Level T Bremse, DT Swiss X1900 Alu-Felgen und den vergleichsweise schweren Pirelli Scorpion Reifen. In Serie ist das Bike allerdings mit den leichteren Maxxis Rekon Race Reifen ausgestattet. 

Anders als die Zahlen der Geometrietabelle vermuten lassen, ist die Sitzposition des F-Podium DC eher aufrecht und trotz des langezogenen Oberrohrs (603 Millimeter bei Grösse Medium) nicht ultra aggressiv. Fahrer, die mit der Körpergrösse zwischen Medium und Large liegen, empfehlen wir vor dem Kauf eine Testfahrt. Der Schwerpunkt des Bikes liegt weit vorne – daran mussten sich die Testfahrer erst einmal gewöhnen. Der Vorteil ist, dass der Pilot dadurch selbst in steilen Passagen bergauf viel Druck aufs Vorderrad bekommt. Jedoch fehlte dem Bike gegenüber der hochpreisigen Konkurrenz am Berg etwas an Spritzigkeit.  

Quirliger Wirbelwind
Auf verschlungenen und schnellen Trails präsentiert sich das Mondraker als wendiger Kurvenflitzer. In Sachen Agilität erfüllt das F-Podium DC also die Ankündigung des Herstellers voll und ganz. Der sportlich-straffe 100-Millimeter-Hinterbau mit antriebsneutralem Zero-Suspension-System lädt dazu ein, das Bike von einer Kurve in die nächste zu werfen. Nicht ganz so begeistert waren die Tester von der vergleichweise günstigen RockShox SID Select Federgabel. Bei schnellen Schlägen reagiert diese im Vergleich zum Hinterbau etwas träge. Roughe und verblockte Strecken sollte man nicht zu aggressiv angehen. Grossen Spass machen kurvige, flowige Trails mit schnellen Richtungswechseln. Hier schaltet das F-Podium Carbon DC auf Angriff – und der spanische Stier ist voll in seinem Element.

Zero Suspension System
Mondrakers Zero Suspension System wurde entwickelt, um ein möglichst antriebsneutrales Federungssystem zu realisieren. Es basiert auf einem Dual Link Design, bei dem der Dämpfer von beiden Enden her komprimiert wird. Die Vorteile: effizientes Treten, kein Pedalrückschlag und kein Verhärten der Federung beim Bremsen. Zugleich wird der Bodenkontakt des Hinterrades maximiert, was für eine gute Kontrolle sorgt und die Fahrsicherheit verbessert.

KLASSIKER
Kaum eine Gabel hat so Geschichte geschrieben wie die RockShox SID. Am F-Podium Carbon DC ist die Select RL 29 mit 120 Millimeter Federweg montiert. Der 110-Millimeter Boost-Standard sorgt für eine hohe Verwindungssteifigkeit. Die Gabel ist mit zweistufigem Remote-Lockout (open/lock) ausgestattet.

VORTRIEB
Die Sram GX Eagle 1x12-Schaltung funktioniert reibungslos. In Kombination mit dem 34er-Kettenblatt generiert das F-Podium DC ordentlich Vortrieb.

GUT SORTIERT
Trotz der vielen Züge für Bremsen, Schaltung, Dämpfer- und Gabel-Lockout sowie für die Bedienung der Sattelstütze macht das Cockpit am F-Podium einen aufgeräumten Eindruck. Am Oberrohr verschwinden die Kabel dezent im Rahmen.
 
STOPPER
Downcountry – das Beste aus beiden Welten. Für richtig schnelle Abfahrten könnten die Sram Level T Bremsen mit zwei Kolben noch etwas bissiger sein. Hinten ist das F-Podium Carbon DC mit einer 160-Millimeter-Bremsscheibe bestückt, vorne mit einer 180-Millimeter-Scheibe.

Zitat von unserem Tester Gregor Arndt, Redakteur und Trail-Biker:
«Das Mondraker F-Podium Carbon DC klettert ordentlich bergauf, ist aber keine XC-Rakete. Gut gefallen mir das agile und spielerische Fahrverhalten sowie die Wendigkeit des Bikes. Auf ruppigen Passagen arbeitet vor allem die Gabel etwas langsam. Wird es richtig rough, ist daher eine gute Linienwahl gefragt.»

Fazit

Den meisten Spass bietet das F-Podium Carbon DC auf flowigen Trails oder nicht allzu groben Wurzel- und Waldtrails mit weichem Untergrund. 

Produktdaten

Produktbezeichnung

Mondraker F-Podium Carbon DC

Produktkategorien

Trail-Bikes

Hersteller-Webseite

www.mondraker.com

Gesamtgewicht

12.97g

Federweg vorn

120

Federweg hinten

100

Rahmenmaterial

bike-material-carbon

Federgabel

RockShox SID Select RL 29

Dämpfer

RockShox SID Select+ RLR Debonair

Schaltung

Sram GX Eagle, 1x12

Bremsen

Sram Level T (180/160 mm)

Kurbel

Truvativ Stylo, 34T

Laufräder

DT Swiss X1900 Spline 29

Reifen

Maxxis Rekon Race Exo, 29 x 2.35

Lenker

Onoff Sulfur 0.2, Alu, 50 mm

Vorbau

MDK, 6061 T6 Alu, 50 mm

Sattel

Fizik Antares R7

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