Die ersten Schweizer Bergsteigerdörfer auserwählt
Die ersten Schweizer Bergsteigerdörfer auserwählt
 Datum: 06.04.2021  Text: Pressemitteilung 

Die ersten Schweizer Bergsteigerdörfer auserwählt

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Die ersten Schweizer Bergsteigerdörfer auserwählt
Sanfter Tourismus und der sorgsame Umgang mit der Gebirgswelt: Bergsteigerdörfer sind eine Initiative des Österreichischen Alpenvereins (ÖAV) und wurden erstmals 2008 ins Leben gerufen. Nun wurden auch die Dörfer St. Antönien und die gemeinsam auftretenden Unterengadiner Dörfer Lavin, Guarda und Ardez in den Kreis der Bergsteigerdörfer aufgenommen – und sind somit die ersten in der ganzen Schweiz. 

Bergsteigerdörfer sind kleine, ruhige Orte, mit dem Ziel sanften Tourismus umzusetzen. Ihr grosses Potenzial liegt in ihrer Ursprünglichkeit, der qualitativ hochwertigen Natur- und Kulturlandschaft und den vielseitigen Bergsportmöglichkeiten. Im Zentrum steht der sorgsame Umgang mit der Gebirgswelt, aber auch die Stärkung der regionalen Wertschöpfung. Bergsteigerdorf zu werden ist somit auch ein Bekenntnis, für das Leben im Dorf, die Kultur und die Natur auch weiterhin Verantwortung zu übernehmen. Besonders wichtig ist die Unterstützung durch die Dorfbevölkerung und die lokale Wirtschaft.
Die ersten Schweizer Bergsteigerdörfer auserwählt
Die ersten Schweizer Bergsteigerdörfer auserwählt

Grosse Wintersportanlagen sind ein Ausschlusskriterium

Die Auswahl der Dörfer folgt strengen Aufnahmekriterien. Wichtig ist, dass die Orte beispielsweise nicht zu gross sind, ein intaktes Orts- und Landschaftsbild ohne grosse Wintersportanlagen haben und über eine Tradition im naturnahen Bergsport verfügen. Dank der ihr zugrunde liegenden Werte ist die Initiative Bergsteigerdörfer auch ein anerkanntes Umsetzungsprojekt der Alpenkonvention. «Wir sind sehr stolz, dass wir dieses erfolgreiche Label in der Schweiz lancieren dürfen. St. Antönien und die Unterengadiner Dörfer Lavin, Guarda und Ardez leben die Philosophie der Bergsteigerdörfer seit Jahren» so Marc Bless, Gesamtprojektleiter des Pilotprojekts Graubünden.

Geschichte und Idee der Bergsteigerdörfer

Die Initiative wurde 2008 durch den Österreichischen Alpenverein ins Leben gerufen. In den letzten Jahren wurde sie durch die jeweiligen Alpenvereine erfolgreich auf Deutschland, Italien und Slowenien ausgeweitet. 2021 erhalten sechs neue Bergsteigerdörfer das Label, womit die Anzahl auf 35 steigt. Mit den Schweizer Bergsteigerdörfern ist der Schweizer Alpen-Club (SAC) nun Teil der Initiative und unterstützt damit die nachhaltige Entwicklung und den Erhalt der Bergwelt.

Die ausgewählten Dörfer in der Schweiz

Bergsteigerdorf St. Antönien

Die kleine Walsersiedlung liegt in der Gemeinde Luzein in einem Seitental im Prättigau. Die eindrückliche Landschaft wurde von grösseren technischen Bauten bewahrt. Das Dorf unterhalb der bekannten Sulzfluh im Rätikon betreibt einen naturnahen Bergtourismus und ist ebenso ein Skitourenparadies sowie beliebt für seine schönen Kletter- und Wandertouren. Als Ausgangspunkt ist die Carschinahütte SAC bestens gelegen. Die Beitrittsfeier findet am 12. Juni 2021 statt.

Bergsteigerdörfer im Unterengadin: Lavin, Guarda & Ardez

Dieses Bergsteigerdorf besteht aus den drei benachbarten Dörfern Lavin, Guarda und Ardez. Alle Ortsbilder sind denkmalgeschützt und begeistern durch die traditionelle Engadiner Architektur. Landschaftliches Highlight ist die Seenplatte von Macun im Schweizer Nationalpark. Prominente Gipfel sind etwa der Piz Linard und der Piz Buin. Die Beitrittsfeier findet am 22. August 2021 statt.
Die ersten Schweizer Bergsteigerdörfer auserwählt
Die ersten Schweizer Bergsteigerdörfer auserwählt

Pilotprojekt Graubünden

Das Ziel des dreijährigen Pilotprojektes ist es, die Initiative in die Schweiz zu bringen und einzelne Dörfer im Kanton Graubünden mit dem Label Bergsteigerdorf auszuzeichnen. Mit den gemachten Erfahrungen sollen die Rahmenbedingungen für eine schweizweite Ausdehnung ab 2023 erarbeitet werden. Der SAC stellt das Patronat und übernimmt die internationale Koordination und Verantwortung.

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