Die Nacht zum Tag machen: Welche Stirnlampe ist die richtige?
Kürzer werdende Tage im Herbst und Winter bedeuten gerade für LäuferInnen, dass sie beim Training wieder zur Stirnlampe greifen. Auch beim Camping, auf der Hütte, beim Radfahren oder im Camper ist der kleine Helfer äusserst praktisch. Doch welche Stirnlampe ist für welchen Einsatz geeignet? Mehrwöchige Zelttouren stellen andere Anforderungen an die Lampe als der sporadische Einsatz beim Wandern, wenn es unterwegs unerwartet spät wird. Je nach Anforderung ist die beste Stirnlampe eine andere.
Eines haben heute alle Stirnlampen gemeinsam: Für das Licht sorgen Leuchtdioden, kurz LEDs. Ihre Vorteile liegen in der Sparsamkeit und der Helligkeit. Ausserdem sind sie sehr robust und stossfest. Dadurch können moderne Stirnlampen heute mit einer sehr langen Brenndauer aufwarten. Die Qualität einer Kopflampe wird durch die Auswahl der LEDs, der Lampenkörper, der Wärmeleistung und des Gehäuses bestimmt. Hochwertige Stirnlampen können z. B. ihre Leuchtkraft über einen längeren Zeitraum konstant halten und lassen nicht bereits nach wenigen Minuten aufgrund der Wärmeleistung nach.
Die Leuchtleistung
Bei Stirnlampen werden in der Regel zwei Werte angegeben: Leuchtweite und Lumen. Lumen bezeichnet grob gesagt die Helligkeit der Stirnlampe und die Leuchtweite gibt an, wie weit eine Lampe maximal leuchten kann. Die Lumenzahl hängt nicht ausschliesslich von der Anzahl der LEDs im Lampenkopf ab. Die Leuchtweite hängt unter anderem von den Reflektoren und den verbauten LEDs ab. Je nach Modell lassen sich verschiedene Leuchtmodi einstellen und die Lampen dimmen.
Welche Stirnlampe passt zu welchem Einsatzzweck
Welche Stirnlampe für Mountainbiking, Skitouren und Langlauf?
Wenn du auch im Dunkeln schnell unterwegs sein willst, sind Reichweite und Leuchtfeld der Lampe wichtige Aspekte. Die Lampe soll den Trail oder die Piste möglichst effektiv ausleuchten. Ein punktueller Lichtkegel, mit dem man gerade noch eine Wurzel erkennen kann, ist wenig hilfreich. Dies ist vor allem für Biker wichtig, die gerne schnell über Trails jagen. Das heisst, die messbare Lichtleistung, also die Lichtmenge (Lumen), ist zwar wichtig, aber nicht entscheidend. Erst die perfekte Ausleuchtung sorgt für sichere Sicht im Wald und auf der Piste. Geeignete Stirnlampen für Bike- und Skitouren beginnen bei 800 bis 1000 Lumen und einer Leuchtweite von 150 bis 200 Metern. Für Extremsportarten gilt: Je mehr Lumen eine Lampe hat, desto besser ist sie geeignet. Dennoch ist es wichtig, die Helligkeit und den Lichtkegel flexibel einstellen zu können. Eine einstellbare Fokussierung ermöglicht es, den Lichtkegel an die jeweilige Situation anzupassen und sowohl den Nah- als auch den Fernbereich auszuleuchten.
Auf folgende Eigenschaften ist besonders zu achten.
• Einfache Bedienung mit Handschuhen
• Lange Akkulaufzeit
• Stossfest und wasserdicht
• Leuchtkraft von mindestens 800 Lumen
• Leuchtweite von mindestens 150 m
• Gute Helmbefestigung: Silikonband und Kopfband passend zum Helm
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Welche Stirnlampe für Trailrunning und Joggen?
Beim Trailrunning und Joggen in den frühen Morgen- oder späten Abendstunden ist eine Stirnlampe unverzichtbar, um die Sicherheit auf unbeleuchteten Wegen zu erhöhen. Sie hilft dem Läufer, Hindernisse wie Wurzeln, Steine oder unebene Wege rechtzeitig zu erkennen. Ausserdem verbessert eine Kopflampe die Sichtbarkeit gegenüber anderen, seien es Autofahrer oder andere Läufer. Stirnlampen mit einer Leuchtweite von 90 m und 500 Lumen sind beispielsweise für Trailrunner, die mit hoher Geschwindigkeit auf technischen Trails unterwegs sind, von grossem Vorteil. Wichtig ist eine möglichst gleichmässige und breite Lichtverteilung, die den Lichtkegel vor dem Läufer ruhig erscheinen lässt. Beim Laufsport sollte die Lampe möglichst leicht sein und/oder eine gute Fixierung haben – nichts nervt mehr als eine Stirnlampe, die bei jedem Laufschritt auf- und abhüpft oder verrutscht.
• Beleuchteter Stadtlauf: 100-150 Lumen
• Laufen auf schlecht beleuchteten Wegen: 200 Lumen
• Laufen auf dunklen Waldwegen: 300 Lumen
• Trailrunning und Laufen abseits befestigter Wege: über 500 Lumen
Bei der Wahl der richtigen Stirnlampe spielen Faktoren wie Gewicht, Leuchtkraft und Leuchtdauer eine entscheidende Rolle. Speziell für Trailrunning und Jogging sind folgende Eigenschaften zu beachten.
• Tragekomfort: Die Lampe sollte nicht drücken, gut sitzen und nicht ständig verrutschen.
• Gewicht
• Laufstrecke: Je nach Laufstrecke benötigt die Kopflampe mehr oder weniger. Leuchtkraft
• Rücklicht: Wenn du in einem bewohnten Gebiet mit anderen Joggern oder Verkehrsteilnehmern unterwegs bist, kann ein Rücklicht deine Sichtbarkeit erhöhen.
• Wasserschutz
• Akkulaufzeit: Diese sollte zu deiner Laufgewohnheit passen.
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Welche Stirnlampe zum Bergsteigen und Klettern?
Beim Bergsteigen und Klettern sind gute Lichtverhältnisse entscheidend für die Sicherheit. Eine Stirnlampe ermöglicht es, sich auch in der Dämmerung, bei Nebel oder auf nächtlichen Touren sicher im alpinen Gelände zu bewegen. Im Gegensatz zu Modellen für den Alltag müssen Stirnlampen für den Bergsport besonders robust sein, eine hohe Leuchtkraft und eine lange Akkulaufzeit haben, um den extremen Bedingungen standzuhalten. Ausserdem sollen sie gut sitzen und auch bei intensiver Bewegung stabil bleiben. Folgende Eigenschaften sind bei der Auswahl einer Stirnlampe zum Bergsteigen und Klettern besonders wichtig.
• Leuchtkraft von 500 bis 1000 Lumen für unwegsames Gelände
• Leuchtweite von mindestens 150m
• Lichtkegel Flood (breit) und Spot (schmal)
• Gewicht: Ein geringes Gewicht ist vor allem bei längeren Touren von Vorteil
• Batterietyp und Leuchtdauer: Akkus können mittels Powerbank nachgeladen werden.
• Nützliche Funktionen: Rotlicht (ist nachts in der Hütte weniger nervig), SOS-Licht, Stroboskoplicht und Low-Power-Modus
Welche Stirnlampe zum Wandern und Campen?
Für den nächtlichen Abstieg vom Gipfel auf einfachen Pfaden genügen weniger leistungsstarke Stirnlampen mit einer Leuchtweite von 75 m und einer Leuchtkraft von bis zu 300 Lumen. Auch bei Tageswanderungen kann eine Stirnlampe sinnvoll sein: Wenn die Tour etwas länger ist und man im Dunkeln absteigen muss, lohnt es sich, eine leichte Stirnlampe zum Ausleuchten des Geländes im Gepäck zu haben. In der Dämmerung reicht eine Stirnlampe mit bis zu 300 Lumen völlig aus.
• Normale Wanderwege: Kopflampe mit 100 bis 300 Lumen
• Unwegsames Gelände: Lampe mit 500 bis 1000 Lumen
Bei Mehrtagestouren ist darauf zu achten, dass entweder ein sehr sparsames Modell gewählt wird oder ein zweiter Akkupack oder Ersatzbatterien mitgeführt werden. Alternativ kann auch eine Powerbank verwendet werden, um den Akku tagsüber aufzuladen. Glücklicherweise leuchten die meisten Lampen heute deutlich länger als eine Nacht – allerdings sollte man dann nicht unbedingt den stärksten Leuchtmodus wählen.
Worauf solltest man beim Kauf einer Stirnlampe achten?
Wichtig sind zum Beispiel ein zuverlässiger Nässeschutz, eine einfache Handhabung und eine angemessene Robustheit. Diese Eigenschaften sind für jede Outdoor-Stirnlampe oder -Taschenlampe unerlässlich. Beim Kauf einer Stirnlampe für den Bergsport sollte man auf folgende Eigenschaften achten.
• Leuchtweite in Metern
• Lichtkegel Flood (breit) oder Spot (schmal)
• Lichtmenge in Lumen
• Leuchtdauer von mindestens 3 Stunden auf höchster Stufe
• Gewicht
• Staub- und stossfestes Gehäuse
• Wasserdicht bzw. IPX-Schutz
• Zusatzfunktionen wie beispielsweise Rotlicht oder verschiedene Leuchtmodi
• Batterieart: Akku oder Batterien, Batterien sind oft unempfindlicher gegen extreme Temperaturen als Akkus, können aber unterwegs nicht wieder aufgeladen werden.
Tipp: Eine Lampe mit verstellbarem Lichtkegel ermöglicht es, den Fokus je nach Bedarf zu verändern und die Umgebung gezielt auszuleuchten. Als Faustregel gilt: Je schmaler und gebündelter der Lichtkegel, desto weiter reicht das Licht und desto genauer kannst du die Lampe auf entfernte Punkte ausrichten. So eignet sich die Stirnlampe sowohl für kurze Spaziergänge als auch für ausgedehnte Nachtwanderungen.
Wozu dient das rote Licht einer Stirn- oder Kopflampe?
• Erhaltung der Nachtsicht: Rotes Licht blendet die Augen weniger als weisses Licht und ermöglicht die Erhaltung der Dunkeladaptation der Augen. Das bedeutet, dass man nach dem Ausschalten des roten Lichts im Dunkeln besser sehen kann.
• Vermeidung von Blendung: Wenn Du mit anderen Menschen unterwegs bist, verhindert das rote Licht, dass Du sie blendest, wie es bei hellem, weissem Licht oft der Fall ist.
• Weniger auffällig: Das rote Licht ist aus der Ferne weniger sichtbar, was es ideal für diskrete Aktivitäten wie Wildbeobachtung oder Nachtfotografie macht.
• Energiesparend: Der Rotlichtmodus verbraucht oft weniger Energie, was die Betriebsdauer der Lampe verlängern kann.
• Weniger Anziehungskraft auf Insekten: Rotes Licht zieht Mücken und andere Insekten weniger an als weisses oder blaues Licht. Rotes Licht wird von vielen Insektenarten weniger gut oder gar nicht wahrgenommen.
Insgesamt ist rotes Licht eine praktische Funktion für nächtliche Aktivitäten im Freien, bei denen die Umgebung beleuchtet werden soll, ohne dass die Nachtsicht beeinträchtigt wird.
Fazit:
Beim Kauf einer Stirnlampe ist es wichtig, die richtige Lampe für den jeweiligen Einsatzzweck auszuwählen. Ob beim Trailrunning, Biken, Bergsteigen oder Campen - Leuchtkraft, Akkulaufzeit und Komfort spielen eine zentrale Rolle. Für extreme Aktivitäten sollte die Lampe eine hohe Leuchtkraft und Leuchtweite bieten, während für gemütliche Wanderungen auch weniger leistungsstarke Modelle ausreichen. Praktische Funktionen wie einstellbare Leuchtmodi, Wasserschutz und Rotlicht können den Outdoor-Einsatz zusätzlich erleichtern. Letztlich kommt es darauf an, die richtige Balance zwischen Leistung, Gewicht und Akkulaufzeit zu finden, um immer optimal ausgerüstet zu sein.