Splitboard Test 2024 – Das solltest du vor dem Kauf wissen
Splitboard Test 2024 – Das solltest du vor dem Kauf wissen
 Datum: 26.09.2024  Text: Outdoor Guide Redaktion  Fotos: Stefan Becker 

Splitboard Test 2024 – Das solltest du vor dem Kauf wissen

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Splitboard Test 2024 – Das solltest du vor dem Kauf wissen

Splitboard Test 2024 – Die besten Modelle im Vergleich

Snowboarden ist noch lange nicht tot – im Gegenteil! Ähnlich wie Tourenski erfreut sich auch das Splitboard immer grösserer Beliebtheit. Mit einem Splitboard kann man sich nicht nur abseits der Pisten, sondern auch fernab von Skigebieten in unberührtem Gelände bewegen. Im Splitboard Test 2024 haben wir die neuesten Modelle ausgiebig getestet. Dabei standen sowohl die Steigeigenschaften als auch das Fahrverhalten im Vordergrund.

Splitboard Test 2024 – Das solltest du vor dem Kauf wissen
Splitboard Test 2024 – Das solltest du vor dem Kauf wissen

Splitboards vereinen Aufstiegskomfort mit Abfahrtsperformance für unberührte Hänge.

Die besten Splitboards 2024/2025: Zügig bergauf und Surf-Feeling bergab

Es ist noch gar nicht so lange her, da waren Splitboards ein Spielzeug für Exoten. Für Snowboarder, die es sich nicht nehmen liessen, mit dem geteilten Board auf Tour zu gehen. Und in den Anfangszeiten, auch hier mögen sich eingefleischte Splitboarder noch erinnern, funktionierten diese Boards und auch die Bindungssysteme insgesamt so mittelprächtig: Entweder waren die Boards geteilt so weich, dass die Kante kaum Halt im härteren Schnee fand, oder so steif, dass die Abfahrt alles andere als Spass machte.

Zum Glück sind diese Zeiten längst vorbei. Und spätestens seit Freeride-Ikonen wie Jeremy Jones, Xavier de le Rue oder Bryan Iguchi «by fair means» anstatt mit dem Helikopter die weissen Weiten Alaskas, Kamtschatkas oder Svalbards erkunden, werden Splitboards auch für die Snowboard-Hersteller in einem schrumpfenden Markt zu immer wichtigeren Modelle. Die Pandemie und die geschlossenen Skigebiete in Deutschland, Österreich oder auch in Frankreich haben dieses Wachstum im vergangenen Winter noch einmal beflügelt. Grund genug für den Outdoor Guide, nach einer längeren Abstinenz wieder einmal einen Splitboard-Test in Angriff zu nehmen. So viel sei verraten: Mit den aktuellen Modellen der Saison 2024/25 kommt man grossteils nicht nur zügig bergauf, sondern surft teils mit ordentlich Zug auf der Kante oder auch sehr verspielt bergab.

So haben wir getestet

Im vergangenen Winter haben wir die Splitboards der Saison 24/25 auf Herz und Nieren geprüft. Dabei waren wir bei allen erdenklichen Schneebedingungen unterwegs – egal ob Pulverschnee, Harsch oder Firn. Zu jeder Tages- und Nachtzeit, auf kurzen Aufstiegen und bei mehrtägigen Touren, mal allein, mal in der Gruppe, haben wir die Boards auf ihre Vielseitigkeit und Performance getestet. Auffallend ist, wie nah das Fahrgefühl der aktuellen Modelle an ein normales Snowboard heranreicht. Besonders beeindruckt hat uns das Orca Techno Split von Lib Tech – es fühlt sich fast so an, als würde Travis Rice persönlich die beiden Boardhälften zusammenhalten!

Splitboard Test 2024 – Das solltest du vor dem Kauf wissen
Splitboard Test 2024 – Das solltest du vor dem Kauf wissen

Auf dem Weg zum Gipfel – dank Splitboards wird der Aufstieg gemeinsam zum Abenteuer abseits der Pisten.

Snowboard Profile und Shapes kurz erklärt

Die Fahreigenschaften eines Snowboards oder Splitboards lassen sich über vier Eigenschaften definieren. Profil, Shape, Flex und Torsion verleihen dem Board seinen Charakter. Hier gibt es das kurze Lexikon.

  • Camber & Hybrid Camber
    Ein Camber Profil ist zwischen den Bindungen positiv vorgespannt. Es bietet einen besseren Kantenhalt und eine direktere Kraftübertragung und Pop. Der Hyprid Camber ist ausserhalb der Bindungen in Richtung Nose und Tail gerockert.
  • Powder Rocker
    Unterschiedlich stark ausgeprägter Camber zwischen den Bindungen oder im Bereich der hinteren Bindung. Dazu kommt ein lang gezogener Rocker von der Nose bis zur vorderen Bindung. Das verschafft dem Board einen massiven Auftrieb und ein leichtes Handling im Tiefschnee.
  • Directional Twin
    Ein Board mit Directional Twin Shape ist zwar symmetrisch, Profil und der Flex sind aber so abgestimmt, dass das Board eine bevorzugte Fahrrichtung hat. Directional Twins funktionieren in unterschiedlichem Gelände von Park bis Powder.
  • Directional
    Directional Shapes sind klassische Shapes, die eine klar definierte Fahrtrichtung haben. Die Bindungsposition hat einen mehr oder weniger ausgeprägten Setback, so hat das Brett eine längere Nose. Dieser Shape generiert mehr Auftrieb im Tiefschnee und sprgt für mehr Stabilität beim Carven. 
  • Tapered
    Ein Tapered Shape bezeichnet eine Form, bei dem die Nose breiter ist als das Tail und sich das Board über die Länge verjüngt. Bei Freeride-Boards sorgt dieser Shape für einen besseren Auftrieb und verbesserte Gleiteigenschaften im Powder.  

Splitboard: Welchen Flex sollte ich wählen?

Der Flex eines Snowboards bezeichnet das Biegeverhalten des Boards entlang der Längsachse. Der Flex bestimmt zusammen mit der Taillierung den Kurvenradius und auch den Kraftaufwand, der nötig ist, um eine Kurve einzuleiten und das Board zu steuern.

Splitboard Test 2024 – Das solltest du vor dem Kauf wissen
Splitboard Test 2024 – Das solltest du vor dem Kauf wissen

Traumbedingungen für den Test – doch die Boards mussten sich nicht nur im unverspurten Powder beweisen.

Was ist die Torsion eines Snowboards?

Die Torsion beschreibt die Verwindungssteifigkeit des Snowboards um die Längsachse. Vom Zentrum des Boards (zwischen den Bindungen) verdrehen sich Nose und Tail in die gleiche Richtung. Eine hohe Torsionssteifigkeit verstärkt den Kantengriff, macht das Board aber auch weniger fehlerverzeihend. Das erfordert eine aktivere, technisch saubere und exakte Fahrweise.

Splitboard Test 2024 – Das solltest du vor dem Kauf wissen
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Splitboard Test 2024 – Das solltest du vor dem Kauf wissen
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Welches Splitboard für welchen Fahrertyp?

Das lässt sich so einfach gar nicht sagen. Denn wie so oft, hängt das von den eigenen Vorlieben, aber natürlich auch vom Fahrkönnen und vom Einsatzbereich ab. Ist man mit einem Splitboard auf Tour unterwegs, um möglichst höhenmeterintensive und schwierige alpine Touren zu unternehmen? Oder ist das Splitboard das Mittel zum Zweck, um dem Skigebiet soweit zu entfliehen, um eine abgelegene Freeride-Line zu erreichen. Oder ein «Zusatzgerät» um entspannt über die Saison ein paar Plaisier-Gipfel mit moderatem Aufstieg zu sammeln. Unsere Auswahl an aktuellen Splitboards deckt dieses breite Einsatzspektrum ab: vom hochalpinen Spezialisten über unterschiedlich abgestimmte Allrounder bis zu weichen Split-Jib-Boards. Daher wurde im Test auch nicht der Anspruch erhoben, dass jedes Board über das gesamte Spektrum alle Eigenschaften gleich stark abdecken können muss, vielmehr wurden die Boards nach ihrem Einsatzbereich beurteilt.

Splitboard Test 2024 – Das solltest du vor dem Kauf wissen
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Nicht nur das Fahrverhalten stand im Fokus – auch der Umbau und das Handling der Boards zeigten Unterschiede.

Splitboardtest 2024: So haben wir getestet

Fahreigenschaften, Gewicht, Eignung für unterschiedliche Schneeverhältnisse und unterschiedliches Fahrkönnen – das sagt unser Diagramm aus.

SCHNEE
Powder (unverspurt): die Idealform des Schnees abseits der Pisten: unberührter, ­lockerer Pulverschnee
Weicher Schnee: weiche Piste; Off-Piste: Sulz, Firn, nasser Neuschnee, verspurter Schnee
Harter Schnee: harte Piste; Harsch; eisige Verhältnisse; harter Altschnee; windgepresster Schnee

10 = perfekt geeignet 
  0 = nicht geeignet


FAHREIGENSCHAFTEN

Wendigkeit
Ist die Schwungeinleitung leicht oder braucht es eine aktive Fahrweise und viel Kraftaufwand, um das Board umzukanten? Lassen sich auch kleine Schwungradien problemlos fahren? Wie reagiert das Board beim Wechsel von langen zu kurzen Radien? Lassen sich die Radien schnell und dynamisch wechseln oder fährt es eher statisch seinen Radius?

10 = sehr wendig, dynamisch, variabel in den Schwungradien 
  0 = sehr geringe Wendigkeit, fast nur grosse Schwungradien, wenig Dynamik

Laufruhe
Je höher das Tempo, desto wichtiger ist die Laufruhe. Dabei ist Laufruhe nicht mit mangelnder Wendigkeit zu verwechseln. Hohe Laufruhe bedeutet, dass das Board auch bei hohem Tempo ruhig liegt, die Schaufel nicht schlägt oder «flattert» und das Board ein sicheres Fahrgefühl vermittelt. Auch ein sehr laufruhiges Snowboard kann wendig sein. 

10 = sehr hohe Laufruhe, sicheres Fahrgefühl auch bei hohem Tempo 
  0 = sehr geringe Laufruhe, unsicheres Fahrgefühl bei hohem Tempo

Kantengriff
Gerade bei harten Verhältnissen ist der Kantengriff wichtig. Zum einen erleichtert er die Kontrolle und geschnittene Schwünge. Zum anderen ist ein guter Kantengriff auch ein Sicherheitsaspekt. Ein zu aggressiver Kantengriff kann im Tiefschnee jedoch auch nachteilig sein.

10 = sehr hoher Kantengriff auch bei harten oder eisigen Bedingungen 
  0 = sehr schwacher Kantengriff, geringer Halt bei harten Verhältnissen

Auftrieb
Ein guter Auftrieb erleichtert das Fahren im unverspurten wie im verspurten Tiefschnee. Ist der Auftrieb gleichmässig über das Board verteilt? Oder sorgt vor allem die Nose für Auftrieb? Unterstützt das Auftriebsverhalten eine neutrale Fahrposition?

10 = sehr starker, gleichmässiger Auftrieb, neutrale Fahrposition 
  0 = wenig Auftrieb, Gefahr des Verschneidens im Tiefschnee oder des Abtauchens der Nose

Aufstieg
Wie gut hält das Splitboard beim Aufstieg die Spur, wie gut ist der Kantenhalt bei harten Verhältnissen und beim Traversieren? Fühlt sich das Board «leicht» im Aufstieg an?

10 = top Kantenhalt, leicht und spurtreu im Aufsteig.
  0 = wenig Kantenhalt bei Traversen, schwer und wenig spurtreu im Aufsteig

In unseren Tests haben wir jedes Board auf Herz und Nieren geprüft – vom Aufstieg bis zur Abfahrt. So kannst du sicher sein, das passende Splitboard für dein Abenteuer zu finden. Alle getesteten Splitboards sowie die dazugehörigen ausführlichen Testberichte findest du hier