Wissen: Digital draussen. Datenflut im Digi-Tal
Wissen: Digital draussen. Datenflut im Digi-Tal
 Datum: 15.04.2019  Text: Thomas Werz 

Datenflut im Digi-Tal

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Datenflut im Digi-Tal
Mobile first! Karten-App oder Outdoor-Uhr – digitale Gadgets sind bei vielen Unternehmungen kaum mehr wegzudenken. Ohne sie wären wir teilweise sogar ziemlich aufgeschmissen. Grund genug, um ein paar aktuelle Teile und spannende Apps näher zu beleuchten. 
«Es wäre müssig aufzuzählen, was Garmin Fenix 5x Plus alles kann: Die Liste wäre schier endlos. Das Topmodell der Fenix-Serie hat Funktionen für jede erdenkliche Sportart und lässt sich über die gekoppelte Garmin «Connect»-App auf dem Smartphone beliebig konfigurieren und individualisieren. Für Outdoor- und Bergsportler wichtig sind vor allem Funktionen wie barometrischer Höhenmesser, Gyroskop, 3-Achsenkompass und der Zugriff auf drei (!) Satelliten-Systeme (GPS, GLONASS und Galileo). Die Navigation allein über das kleine Uhrendisplay wäre mir auf Tour jedoch zu fummelig. Spannend nicht nur für Daten-Nerds und Leistungssportler ist die ausgeklügelte Überwachung der Vitaldaten: Neben dem Puls misst die Uhr auch die Sauerstoffsättigung am Handgelenk, analysiert die Schlafdaten und das persönliche Stresslevel. So wird man seine eigene Datenkrake. Während ich um 10:02 Uhr diese Zeile schreibe, habe ich einen Puls von 71 (Sauerstoffsättigung 97 %), bin 9,04 km ins Büro geradelt, habe seit dem Aufstehen laut Uhr 1312 Kalorien verbraucht, ein Stresslevel von entspannten 45 (niedrig) und in der Nacht zuvor 6:36 Stunden geschlafen – davon 49 Minuten wild träumend in der REM-Phase. Verrückt, was 88 Gramm Hightech alles über mich wissen. Dabei habe ich noch nicht einmal die Bezahlfunktion «Garmin pay» ausprobiert.»

Garmin Fenix 5X Plus
CHF 1299.–
garmin.com
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«Eigentlich ist Kajakfahren eine ziemlich analoge Sache. Sitzt man einmal im Boot, gibt es keine Möglichkeit noch kurz aufs Smartphone zu schauen. Aber zur Vorbereitung hat sich für mich die mobile Website rivermap.ch extrem bewährt. Aufgeteilt in einzelne Flussabschnitte gibt es in den Alpen für jeden Fluss mit Pegelmessung die aktuellen Abflussdaten. Abgerufen werden können unter anderem Tages- und Wochenwerte sowie die Koordinaten zum Ein- und Ausstieg. Dazu ist die Fahrbarkeit von Niedrigwasser bis Hochwasser farblich markiert. Zudem können die Flussabschnitte nach Schwierigkeit (Wildwasser I bis VI) ausgewählt werden. Ebenfalls ein wichtiger Zusatzservice ist die Prognose der Niederschlagsdaten für die kommenden 72 Stunden sowie die Wettervorhersage. Ein weiterer Service: Kajakfahrer können für den jeweiligen Flussabschnitt zusätzliche Informationen hinterlegen: vom besten Parkplatz bis zu aktuellen Gefahrenstellen. Ein wirklich toller Service, der dazu noch kostenlos ist.»

Rivermap
rivermap.ch
«OsmAnd steht für «Open Street Map Automated Navigation Directions» und ist meine bevorzugte Navigations-App für Touren ausserhalb der Alpen. Diese sind bestens mit topographischen Karten (SwissMap, Kompass, alpenvereinaktiv) abgedeckt. Wer aber mal in Kirgistan beim Trekking ist, einen Roadtrip durch Spanien macht oder auf dem Balkan oder in Schottland unterwegs ist, für den ist die App wie gemacht. Vor allem dann, wenn man noch kein konkretes Zielgebiet festgelegt hat oder nicht alles mit Papierkarten abdecken möchte. Die Offline-Karten (auf OSM-Basis) zum Herunterladen passen problemlos auf aktuelle Smartphones (Standardkarte der Schweiz: ca. 350 MB) und werden laufend
aktualisiert. Unbedingt empfehlenswert ist der Download der Erweiterung für Höhenlinien und Relief (im Falle der Schweiz: zusätzliche 200 MB). Der Funktionsumfang von OsmAnd ist gewaltig – eine ausgereifte Navigation für Fussgänger, Rad- und Autofahrer gehört ebenso dazu wie Skigebietskarten und die extrem hilfreichen POIs (Einkaufsmöglichkeiten, Geldautomaten, Apotheke ...). Tipp: Nur die relevanten POIs auswählen – sonst wird die Darstellung schnell unübersichtlich.»

OsmAnd
Kostenlos für Android und iOS
Entwickler: OsmAnd B.V.
(Niederlande), seit 2011
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«Für Abenteurer und Bergsteiger, die in entlegenen Ecken der Welt unterwegs sind, ist ein Satelliten-Telefon unabdingbar, ein Navigationsgerät sinnvoll. Mit dem InReach Explorer+ hat Garmin ein Satelliten-Kommunikationsgerät mit Notrufsystem und Navigation über vorinstallierte topographische Karten vereint. Damit ist das InReach Explorer+ die logische Konsequenz nachdem Garmin den US-amerikanischen Hersteller DeLorme 2016 übernommen hat. Neben dem Versenden und Empfangen von Kurznachrichten, gibt es einen seitlichen, gut abgedeckten Notrufknopf. Aktiviert man ihn im Notfall, wird eine 24 Stunden besetzte Geo-Notrufzentrale direkt benachrichtigt. Die globale Iridium-Satellitennetzwerkabdeckung garantiert dabei eine weltweite Kommunikationsmöglichkeit. Für diese ist allerdings ein aktives Satellitenabonnement erforderlich – entweder auf Monatsbasis oder als Jahresvertrag. Erstaunlich fand ich, wie verbreitet das InReach Explorer+ in Nordamerika ist, und wie unkompliziert und zuverlässig die Kommunikation über Kurz-Nachrichten während unserer Skidurchquerung im extrem abgelegenen «Kluane National Park» (Yukon Territory) funktionierte. Von Vorteil war dabei, neben der Positionsverfolgung für Freunde und Familie, die Möglichkeit den eignen Standort zu teilen, um dem Heli-Unternehmen unseren exakten Abholort mitzuteilen. Für alle Gewichtsfanatiker: Das inReach Mini ist die kleine, kompakte Taschenversion des inReach Explorer+. Ebenfalls mit SMS-Versand, SOS-Notruf Funktion und grundlegender GPS-Navigation ausgestattet.»

Garmin InReach
explore.garmin.com
CHF 549.–
Abo (Expedition-Variante/Monat): CHF 59.99
Mit Funkloch zum Gipfel
Statt auf alphabetisch sortierte Karten im Regal zurückzugreifen, wird heute lieber das Smartphone gezückt. Im Alpenraum bieten verschiedene Anbieter Apps mit hochwertigen Karten, GPS-Tracks und Offline-Nutzung an. Dabei unterscheiden mittlerweile fast alle zwischen einem Gratis- und einem Abo-Modell mit zusätzlichen Funktionen. Die App «Swiss Map Mobile» nutzt die Karten von swisstopo und ist in der Basisversion genauso wie die der deutschen Anbieter Kompass oder alpenvereinaktiv.com gratis. Topographische Karten und Wanderwege sind auch ohne Abo einsehbar – allerdings nur mit Internetzugang. In der Gratisversion können zusätzlich 10x10 km Kartenausschnitte auf dem Smartphone gespeichert werden. Mit dem Abonnement von CHF 38.– im Jahr kann unbegrenzt Kartenmaterial offline geladen werden. Der österreichische Kartenhersteller Kompass unterscheidet ebenfalls zwischen einem Basic- und Abo-Modell (Kompass Pro). Nur im Letzteren kann der Nutzer neben den topographischen auch auf Wanderkarten zugreifen und sie offline nutzen. Bei alpenvereinaktiv.com gibt es seit Dezember 2018 sogar drei verschiedene Bezahlmodelle. Das mit knapp 60 Euro jährlich teuerste Abo bietet neben den Alpenvereinskarten auch amtliche Karten für die Schweiz und Frankreich, die natürlich auch offline gespeichert werden können. Also nichts wie raus – solange der Akku reicht!

 swisstopo.ch
alpenvereinaktiv.com
kompass.de
«Landkarten üben für mich schon seit meiner Kindheit einen magischen Reiz aus. Absoluter Favorit unter den Schulbüchern war der schwere Weltatlas. Schliesslich sind Karten weit mehr als nur schnöde lokale Orientierungshilfen. Sie beflügeln die Neugier und die Fantasie. Als Outdoor-Fotograf interessiert mich natürlich nicht nur die Landschaft, sondern auch das Licht. Denn ein Bergsee oder ein Gipfelgrat wirkt im harten Mittagslicht ganz anders als im romantischen Sonnenuntergang, der die Bergspitzen in feurigem Orange leuchten lässt. So etwas wie eine Landkarte für Lichtverhältnisse bieten Apps, die den Sonnenstand an jedem beliebigen Punkt der Erde zu jeder beliebigen Zeit anzeigen. So bekomme ich in Kombination mit Landkarten, Live-Bildern oder digitalen Satellitenaufnahmen eine Vorahnung über die Licht- und Schattenverhältnisse. Auch die für Fotografen besonders faszinierenden Phasen wie die Goldene und Blaue Stunde am Morgen und am Abend verraten Apps wie die Sun Seeker auf die Minute. Natürlich spiegeln die Daten der App den wahren Zauber der Natur ebenso wenig wider wie es die GPS-Daten einer Wander- oder Bikeroute tun. Denn ob die Sonne die Landschaft zur Goldenen Stunde tatsächlich in goldenes Licht taucht, hängt noch von vielen anderen Variablen wie Wolken und Luftfeuchtigkeit ab. Auch dafür gibt es ja mittlerweile tolle Apps. Doch die schönsten Lichtstimmungen kreiert meist nicht die App, sondern der schiere Zufall. So ist die Sun Seeker ein guter Helfer, um die Wahrscheinlichkeit für tolle Bilder zu erhöhen, aber natürlich keine Garantie.»

Sun Seeker Sun
Tracker Kompass
Entwickler: ozPDA
CHF 10.–
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Das SAC Tourenportal bietet über 2500 detaillierte, digitale Tourenbeschreibungen, 900 davon sind kostenfrei einsehbar. Mit Abonnement können alle Touren uneingeschränkt genutzt sowie eigene Routen aufgezeichnet werden. Für SAC-Mitglieder kostet das Jahresabo CHF 32. 

sac-cas.ch
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Aufgeladen – Navigation, Wetterverhältnisse, Lawinenlagebericht: Das Smartphone ist zu einem (überlebens-) wichtigem Bestandteil unseres Outdoor-Lebens geworden. Blöd nur, wenn der Akku bei extremen Bedingungen oder mehrtägigen Touren nicht mitspielen will. Eine kluge, platzsparende Lösung sind Akku-Hüllen für das Smartphone, die Schutzhülle und Powerbank vereinen. Mit einer Akku-Kapazität von 6000 mAh können übliche Handys ca. dreimal geladen werden.
Smartphone first!
«Ganz klar: Smartphone first! Die Navigation im Gebirge ist überlebenswichtig. Und die Leute sind es gewohnt, mit Google Maps zu navigieren. Daher beginnen wir in der Ausbildung immer als erstes mit dem Handy. Erst in höheren Ausbildungsstufen schulen wir komplexere Methoden. Viele Leute haben noch nicht begriffen, wie einfach und hilfreich es ist, in den Bergen mit einem Smartphone zu arbeiten. Wir haben dazu jetzt sogar ein Merkblatt verfasst. Auch als Einsteiger kannst du dich per Smartphone relativ einfach im Gelände orientieren und zur Einschätzung der Hangsteilheit, welche für die Beurteilung der Lawinengefahr entscheidend ist, beispielsweise einen Layer mit der Hangneigung einblenden. Der Bildschirm ist grösser, die Karten mit sehr guter Qualität teilweise gratis. Und was viele nicht wissen: In 99 Prozent der Fälle ist das Handy-GPS im Gebirge auf zehn Meter genau. Selbst an Orten, wo man nicht telefonieren kann. Aber: Ebenso wichtig sind Redundanzen! Wenn man mit Kollegen unterwegs ist, sollte die Tourenplanung gemeinsam erfolgen und jeder in der Gruppe die gesamte Tour auf dem Smartphone liegen – mit allen benötigten Karten offline. Falls ein Smartphone ausfällt, kann so ein Kollege übernehmen. Ein Smartphone ist anfällig auf Kälte und braucht Strom. Deshalb gehört eine Powerbank in den Rucksack und natürlich auch für den Notfall die Papierkarte.»