Bergsteigen: Zervreilahorn
Bergsteigen: Zervreilahorn
 Datum: 15.04.2016  Text: Marco Volken 

Prominenter Steinmann

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Prominenter Steinmann

Höhenmeter: 

1200 hm  1200 hm

Dauer: 

07:00 h

Schwierigkeit: 

t4

Das «Matterhorn Graubündens»: So wird einer der vielen Berge über dem Zervreilasee gepriesen, der zackigste von allen, um genau zu sein. Doch Übernamen sind oft so eine Sache – und die Sache stammt in diesem Fall wohl aus einer Marketingabteilung, die entweder den berühmtesten Berg der Welt oder den berühmtesten von Vals (oder beide) kaum je in Natura gesehen hat. Aber eben, flotte Sprüche leben noch länger als Langläufer.
Das Zervreilahorn als Matterhorn – ein ziemlich arges Missverständnis. Dabei hat es derartige Vergleiche gar nicht nötig, das Horn hinter Vals. Seine schnittige Form, die von jeder Seite so überraschend anders wirkt, seine schönen Gesteinsfarben mit all den Orange- und Rottönen, eine erstklassige Felsqualität und die reizvolle Umgebung machen ihn eigentlich mehr als genug einzigartig. Noch nicht genug der Argumente für einen Besuch? Dann also noch drei weitere: Der Aufstieg ist tatsächlich spannend, kraxlig, eindrucksvoll und unterhaltsam. Das Gipfelsteinmännchen steht in prominenter Lage mitten im projektierten Parc Adula. Und am Zervreilahorn herrscht garantiert kein Andrang wie am Matterhorn.

Route

Restaurant Zervreila – auf der Strasse zur Kapelle 1984 m (Parkplatz, ab hier Fahrverbot) und wieder hinab zur Canalbrücke – dem See entlang bis Abzweiger Furggelti – auf dem Wanderweg zur Ebene von Ober Butz – rechts hinauf durch ein schuttiges und mit Blöcken gefülltes Tälchen (gute Wegspuren am nördlichen Rand, unmittelbar am Fuss eines Felsbands) zum Sattel zwischen Zervreilahorn und P. 2821. Etwas ansteigen und auf guter Spur (Steinmännchen) leicht nach links in die Südwestflanke queren – wieder zurück zum Grat (Steinmännchen) – auf diesem in logischer Routenführung über einige Kraxelstufen hinweg zum Gipfel. Abstieg auf gleichem Weg, evtl. mit Abseilen über die Schlüsselstellen.

VARIANTE Wer nicht genug hat, kann den Abstieg via Furggelti, Läntahütte und Lampertschalp wählen (T3). Oder vom Furggelti aus das schöne Panorama des schuttigen Furggeltihorns anpeilen (T4).

KLETTERN Die bekannte Kletterroute „NordOst-Grat ist Plaisire Klettern vom feinsten.
Die Überschreitung von NordOst zu SüdWest ist im T5 Bereich mit lll Klettern und Abseilen, dauert gut mal 3h. Für die Wegfindung muss man selber schauen, auch die Abseilstellen sind nicht gerade offensichtlich. Aber sicher sehr lohnenswert. 50m Einfachseil genügt für die Route, einen Rückzug kann aber schwierig werden.

AUSGANGS- UND ENDPUNKT
Zervreila (1840 m). Vom Bahnhof Ilanz mit Postauto via Vals bis zur Endstation der Buslinie unmittelbar vor der Staumauer. Im Postauto ist die Mitnahme von Bikes übrigens erlaubt – ideal, um die etwas eintönige erste Wanderstunde (und die noch eintönigere letzte) rasch hinter sich zu bringen.

Toureninfo

Tourencharakter

T2 bis Ober Botz, T4 bis zum Sattel, T5 für den Gipfel (drei je ca. 5 Meter hohe Felsstufen im I./II. Grad, beim Ausstieg jeweils ein Ringbohrhaken fürs Nachsichern und Abseilen).

Einkehren / Unterkunft

Restaurant Zervreila (www.zervreila.ch). Für die Abstiegsvariante auch Läntahütte (www.laentahuette.com) und Lampertschalp.

Weitere Informationen

www.vals.ch