Im Test: Mammut Barryvox S2
Im Test: Mammut Barryvox S2
 Datum: 29.12.2024  Text: Outdoor Guide Redaktion 

Mammut Barryvox S2

Drücken Sie die Eingabetaste zum Suchen
Mammut Barryvox S2

Getestet

Hersteller: 

Mammut

Preis: 

500.00 CHF

Bedienung 

Das Gerät wird durch einen Schieberegler eingeschaltet, der auch mit Handschuhen gut bedienbar ist. Im Schieberegler kann sich kein Schnee festsetzen, sollte einem das Gerät bei der Suche einmal aus der Hand und in den Schnee fallen. Das Gerät kann einhändig eingeschaltet (auf Senden) werden. Um von Senden auf Suchen umzustellen, muss gleichzeitig der Sicherungsknopf gedrückt werden. Das normkonforme Umstellen von Suchen auf Senden ist sehr einfach, indem der minimal aus dem Gerätegehäuse ragende Schieberegler mit dem Handballen zurückgeschoben wird. Der Markierknopf ist gut sichtbar und kann auch mit Handschuhen problemlos bedient werden. Das Gerät verfügt über einen Bewegungssensor und eine automatische Sendeumschaltung - bewegt sich ein Suchender während vier Minuten nicht, wechselt das Gerät automatisch in den Sende- Modus, weil es von einer Nachverschüttung ausgeht. 
 
Display & Nutzerführung 

Das Vollgrafik-Display mit Hintergrundbeleuchtung ist gross und kann auch bei intensiver Sonneneinstrahlung oder mit polarisierten Brillen gut gelesen werden. Die visuelle und akkustische Nutzerführung ist stringent gelöst und dürfte in einer Stresssituation unterstützend/führend sein. Dank dem Vollgrafik-Display können auch textbasierte Instruktionen ausgespielt werden. Die Navigation ist mehrsprachig – die gewünschte Sprache wird in der Mammut App ausgewählt. Die Symbole sind grosszügig dimensioniert und gut erkennbar. Das gilt insbesondere für die Anzeige der Distanz, Richtung und Anzahl der Verschütteten Personen. Auch einmal markierte Personen sind gut als solche erkennbar. Das Gerät kann bis drei Verschüttete gleichzeitig anzeigen, was bei einer Mehrfachverschüttung sehr hilfreich ist. Das Gerät verfügt über eine gut funktionierende Gruppentestfunktion mit der die Übertragungsfrequenz und ‑ebene der Geräte schnell und einfach überprüft werden kann. Das Gerät führt jeweils einen automatischen Selbst- und Funktionstest durch. 
 
Such-Performance 

Das Barryvox S2 arbeitet mit einer Suchstreifenbreite von 100 Metern im Analogmodus, 70 Meter sind es im Digitalmodus. Die akkustische Benutzerführung erlaubt es dem Suchenden das Lawinenfeld optisch abzusuchen.  
In unserem Feldtest konnte sowohl auf der X- als auch der Y-Achse eine hohe Reichweite erzielt wurde, die auf beiden Achsen fast identisch war (67, respektive 62 Meter). Das Signal war stabil, die Distanzanzeige zuverlässig und auch die Richtungsanzeige mehrheitlich zielführend.  
Das Mammut Barryvox S2 verfügt über eine direktionale Tonführung. D.h. bei einer Distanzanzeige von < 10 Metern ändert der Piepston, ein weiteres Mal bei einer Distanzanzeige von < 3 Metern im Übergang zur Feinsuche, die sich dynamisch der Verschüttungstiefe anpasst. Hat man sich in der Feinsuche dem Verschütteten maximal angenähert, fordert das Gerät mit einem entsprechenden akkustischen und optischen Hinweis zum Sondieren auf.  
Ist ein sendendes Gerät markiert, wird dies durch ein akkustisches und optisches Signal bestätigt. 
Beim 180°-Fehler verhindert das Gerät ab vier Metern durch ein optisches und akkustisches Signal, dass man sich in die falsche Richtung bewegt. Der Suchton setzt danach aus, wenn man sich weiterhin in die falsche Richtung bewegt. 
Bei einer simulierten Verschüttungstiefe von fünf Metern betrug im Test die absolute Abweichung in der Anzeige beim liegenden Gerät 0.6 Meter, beim stehenden Gerät -0.5 Meter. Letzterer Wert wirft hinsichtlich die Programmierung des Geräts Fragen auf, sollte dieser doch auf keinen Fall weniger als 5 Meter betragen. 
Im einfachen Test-Szenario einer Mehrfachverschüttung (3 Verschüttete, 2 neue kurz getaktete LVS-Geräte, 1 altes lang getaktetes Gerät, 2 Geräte innerhalb 3 Meter, eine weiteres in 30 Meter Distanz) wurden der Verschüttete 1 innerhalb von 3, der Verschüttete 2 innerhalb von 7 und der Verschüttete 3 innerhalb von 47 Sekunden angezeigt. Es gab keinen zwischenzeitlichen Verlust eines Verschütteten auf der Verschüttetenliste und auch die Markierfunktion funktionierte tadellos. 
Im anspruchsvollen Szenario einer Mehrfachverschüttung (4 Verschüttete, 2 neue kurz getaktete LVS-Geräte, 2 alte lang getaktete Geräte, 2 Geräte innerhalb 10 Meter, eine weiteres in 30 Meter Distanz) wurden der Verschüttete 1 innerhalb von 3, der Verschüttete 2 innerhalb von 6, die Verschütteten 3 in 56 und 4 innerhalb von 1:10 Sekunden angezeigt. Es gab keinen zwischenzeitlichen Verlust eines Verschütteten auf der Verschüttetenliste und auch die Markierfunktion funktionierte tadellos. Innerhalb von weniger als zwei Minuten waren alle drei Verschütteten geortet und markiert, ohne dass das Gerät den Suchenden bedeutend fehlgeleitet hätte. Verschüttete können in der Verschüttetenliste ausgewählt, markiert und auch wieder de-markiert werden. 
 
Störanfälligkeit 

Das Gerät ist wenig störanfällig zeigte im Feldtest im Kontakt mit einem aktiven Smartphone-Bildschirm jedoch vereinzelt falsche positive Signale. Bei elektronischen Interferenzen auf das Sendegerät reduziert das LVS-Gerät die Suchstreifenbreite dynamisch von 80 auf 20 Meter. Wurde das sendende Gerät mit einer Aluminiumschaufel abgeschirmt, passte sich die Sendeleistung an. Bei einer Distanz von weniger als 3 cm kommt es zu einer Fehleranzeige/Warnfunktion.  
 
Diverses 

Kleines, aber feines Detail: Der elektrische Kontakt zu den Batterien wird durch zwei federnde Kontaktplättchen hergestellt. Diese stellen sicher, dass der gesamte Toleranzbereich in jedem Fall zuverlässig abgedeckt ist. Es hat sich nämlich gezeigt, dass es bei Batterien erhebliche Grössenunterschiede gibt, die im Extremfall dazu führen können, dass kein Kontakt besteht, was zu einem Komplettversagen führen kann. Dies war auch der Grund für mindestens eine grössere Rückrufaktion in jüngerer Vergangenheit.  
Ausserdem: Mammut verwendet für das neue Barryvox S2 eine besonders hochwertige Goldlegierung in der Oberflächenbeschichtung der Batteriekontakte, was die Kontaktsicherheit auch unter anspruchsvollen Bedingungen erhöht.  
Das Barryvox S2 ist Bluetooth-fähig. Firmware Updates können so über die Pieps App über das Smartphone vorgenommen werden.  

Produktdaten

Produktbezeichnung

Barryvox S2

Hersteller-Webseite

www.mammut.com

Gesamtgewicht

177g (inkl. Batterien)

Herstellungsland

Schweiz

Bewertung

Bedienelemente/Tragesystem | 9
10
Benutzer-Interface | 9
10
Signalsuche/Reichweite | 9
10
Grobsuche | 9
10
Feinsuche | 9
10
Sucheffizienz ein Verschütteter | 9
10
Sucheffizienz mehrere Verschüttete | 8
10
Markierfunktion | 9
10
Gewicht/Grösse | 9
10
Störresistenz | 9
10