Der Name des Produktes ist bereits recht aussagekräftig: Dieses System von Lifestraw besteht aus einem grossen Beutel, aus welchem über die Schwerkraft Wasser durch die Filtereinheit läuft, um als Trinkwasser zu verwendet werden können.
Der Beutel ist hierbei aus stabilem Material gefertigt und kann bis zu 8l fassen. In der grossen Öffnung mit Schraubverschluss ist bereits ein grober Filter integriert, um den gröberen Schmutz aus dem Wasser zu sieben, bevor es überhaupt in den Beutel gelangt. In den Drehverschluss wird anschliessend der Ablaufschlauch mit der daran befestigten Filtereinheit gehängt, aus der das gefilterte Wasser gezapft werden kann. Der grosse Vorteil hierbei: anstatt dass man permanent mit einer Pumpe Wasser durch den Filter schieben muss, erledigt dies bei diesem System die Schwerkraft ganz von allein. Man muss lediglich den Zapfhahn öffnen, und mit ein wenig Geduld füllt sich die Trinkflasche von ganz alleine.
Soweit, so gut – im Praxistest hat uns dieses anfänglich sehr vielversprechende System doch nur bedingt überzeugt. Der erste Punkt ist der Einsatzbereich: Dieses System von Lifestraw bietet sich aufgrund der Grösse und dem doch relativ aufwändigen Setup eher für Reisende an, welche für längere Zeit ein Basecamp ohne sauberes Trinkwasser beziehen. Für Rucksacktouristen, welche auf minimales Gepäck achten müssen, ist das System zu sperrig und schwer. Aber auch der Installationsaufwand macht erst Sinn, wenn man mehrere Tage am gleichen Ort campt. Somit ist es unserer Ansicht nach eher ein Nischenprodukt, für den richtigen Einsatzzweck allerdings sehr sinnvoll.
In der Anwendung haben wir eine geringe Durchflussmenge durch den Filter festgestellt. Selbstverständlich bedingt ein guter Filter logischerweise eine begrenzte Durchflussmenge, allerdings ist der Wasserdruck allein durch die Schwerkraft (im Vergleich zu einer Pumpe) nur sehr gering. Zum Füllen einer Wasserflasche muss man sich gut und gern 2-3 Minuten gedulden, für einen ganzen Wassertopf zum Kochen entsprechend deutlich länger.
Der Verbindungsschlauch zwischen Beutel und Filter ist etwas lang. Damit die Filtereinheit komplett frei hängt und ordentlich funktioniert, muss man den Beutel mindestens 2,50m über dem Boden anbringen. Man benötigt also mindestens einen stabilen Baum in der Nähe oder ein grosses Reisemobil, steht dann aber noch vor der Herausforderung, den knapp 10kg schweren Beutel in der Höhe zu befestigen. Alternativ könnte man den Schlauch ggf. kürzen, verliert damit aber durch die geringere Höhe wiederum Wasserdruck und Durchflussmenge.
Last but not least ist uns im Test aufgefallen, dass das Füllen des Wasserbeutels aus einem fliessenden Gewässer mit dem integrierten groben Filter nicht ganz einfach ist: Der Beutel lässt sich nur schwer komplett füllen, weil das Wasser im Filter abprallt.
In Summe fanden wir die Anwendung des Lifestraw Peak Series Gravity Purifier System in unserem Einsatzbereich etwas mühsam. Begibt man sich jedoch in eine Gegend, wo man deutlich mehr Aufwand für sauberes Trinkwasser betreiben muss, kann sich dieses System lohnen.
Fazit
Das Lifestraw Peak Series Gravity Purifier System ist ein vielversprechendes System zur Wasserfiltration in grösseren Mengen. In der Anwendung konnte uns das System allerdings nicht gänzlich überzeugen.
Produktbezeichnung
LifeStraw Peak Series Gravity Purifier
Produktkategorien
Hersteller-Webseite
Gesamtgewicht
750g
Erhältliche Grössen
8 L