Zeltfakten:
Für den Zeltboden hat Exped ein 40D Ripstop Nylon verarbeitet, welches PU-beschichtet und nahtbandverschweisst ist und eine 13050 mm Wassersäule aufweist. Das orange-grüne Innenzelt besteht aus 15D Ripstop Nylon sowie 15D No-See-Um Moskitonetz und ist wasserabweisend behandelt (DWR C6). Für das grasgrüne Aussenzelt wurde 30D Ripstop Nylon verarbeitet, welches beidseitig mit Silikon beschichtet ist und so eine Wassersäule von 13050 mm vorweist. Das Zeltgestänge ist ein DAC Featherlite NSL mit 9 mm Durchmesser. Alle Elemente sind in einem Stück verbunden und symmetrisch konzipiert, wie das gesamte Zelt. Die zehn beiliegenden Heringe wiegen je 10 Gramm.
Das Innenzelt des Exped Lyra 2 Extreme ist 2.10 m lang, 1.20 m breit und 1.15 m hoch (nachgemessen). Es wirkt geräumig und bietet viel Platz für zwei Personen. Die Höhe wird durch die von der Decke hängende Ablage (Gear Loft) etwas eingeschränkt, diese kann jedoch ausgehängt werden. Die Apsiden sind 70 cm tief. Insgesamt wiegt das Zelt inklusive Packsack 1940 Gramm (nachgemessen).
Das Zelt wird mit einem (nicht wasserdichten) Burrito-Bag geliefert, ein weiterer Beutel für das Gestänge und die Heringe liegt bei. Dieser ist so konzipiert, dass alles an einem Ort ist.
Aufbau des Exped Lyra 2 Extreme:
Beim Öffnen des Packsacks fällt eine kleine Zeichnung mit verschiedenen Modi, in denen das Zelt aufgebaut werden kann, als schönes Detail auf. Das Exped Lyra 2 Extreme ist freistehend und benötigt nur Heringe für das Aufspannen der Türen bzw. Apsiden. Zuerst wird das Innenzelt aufgebaut (dieses kann in trockenen Nächten allein genutzt werden), durch den „Inner first“ Aufbau ist jedoch ein Nachteil bei Regen gegeben. Durch die symmetrische und rechteckige Form sowie den durchgängigen Gestängebogen geht der Aufbau rasch und einfach. Die vier Enden werden in die jeweiligen Metalllöcher an den vier Eckpunkten eingeführt und das Innenzelt mit Haken am Gestänge eingeclippt. Anschliessend wird der Kreuzbogen am Scheitel auf beiden Seiten in die vorgesehenen Ösen eingeführt, um den Giebel des Zeltes zu erweitern. Zuletzt wird das Innenzelt über einen schwarzen Schiebeverschluss am höchsten Punkt am Gestänge befestigt. Anschliessend wird das Aussenzelt übergeworfen. Es empfiehlt sich, danach zuerst den Kreuzbogen am Aussenzelt zu fixieren, ehe die vier Eckpunkte mit den Schnappverschlüssen aus Plastik an den Eckpunkten befestigt werden. Dabei helfen die Farbkodierungen an den Ecken (rot / schwarz). Zuletzt werden mit zwei Heringen die Apsiden aufgespannt.
Ausstattung innen/aussen des Exped Lyra 2 Extreme:
Das Aussenzelt bietet zwei geräumige Apsiden mit Zwei-Weg-Reissverschlüssen, die symmetrisch angelegt sind, so dass man Kopf an Kopf liegt. Die Eingänge können gut weggerollt werden. Die Richtung ist dabei nicht ideal in Richtung Innenzelt gewählt, so dass bei Nässe die Tropfen vom Aussenzelt auf den Eingang des Innenzeltes fallen und das Innere nass machen. Die integrierten Abstandshalter in den Türen für zusätzliche Belüftung in Rot haben eine gute Grösse und spannen das Aussenzelt gut für eine zusätzliche Belüftung auf. Bei Regen können sie aufgrund fehlenden Regenschutzes nicht zum Einsatz kommen, dafür verfügt das Aussenzelt jedoch über zwei weitere Lüfter am Kopf- und Fussende, so dass gesamt vier Lüfter für einen sehr guten Luftaustausch sorgen. Das Fly endet 8-15mm über dem Boden, so dass eine Belüftung von unten ebenfalls möglich ist.
Das Innenzelt ist in grün-orange gestaltet und macht einen freundlichen Eindruck. Es verfügt über zwei Eingänge mit je zwei Ein-Weg-Reissverschlüssen. Diese sind ohne Bogen angelegt und damit einhändig bedienbar. Sie enden im spitzen Winkel, so dass die zwei Reissverschlüsse immer den gleichen Endpunkt haben. Die Türen fallen gut nach innen. Das Innenzelt hat vier mittlere Staufächer, je zwei am Kopf und am Fuss. Des Weiteren bietet das grosse (ausklippbare) Netz unter dem Giebel viel Stauraum, hier befindet sich zudem eine kurze Wäscheleine. Aufhängepunkte ermöglichen das Spannen weiterer Leinen. Das Innenzelt besteht etwa zu einem Drittel (unten) aus blickdichtem Stoff, in den oberen zwei Dritteln sind Mesheinsätze verarbeitet.
Abbau des Exped Lyra 2 Extreme:
Der Abbau erfolgt so intuitiv wie der Aufbau. Das Zusammenpacken des Packsacks ist dabei besonders einfach, da die grosse Öffnung des Burritobags das Zelt gut aufnimmt und es mit dem integrierten Kompressionsriemen gut verkleinert werden kann.
Besonderheiten des Exped Lyra 2 Extreme / Aufgefallen im Test:
Das Exped Lyra 2 Extreme weist eine sehr saubere und durchdachte Zeltkonstruktion und Verarbeitung mit sehr guter Spannung auf dem Zelt auf. Das Zelt bietet in dieser Version sehr viele Lüftungsmöglichkeiten, so dass im Test bei Nachtwerten um den Gefrierpunkt keine Kondensfeuchtigkeit am Zelt festgestellt werden konnte. Der integrierte, grosse Abstandshalter auf beiden Seiten für eine weitere Belüftung ist ein schönes Detail. Die Positionierung der Eingänge am Aussenzelt ist beim Zusammenrollen bei Nässe nicht ideal, da der nasse Stoff vor dem Innenzelt-Eingang hängt. Die Heringe sind sehr leicht und der kombinierte Sack für Heringe und Stangen wie auch der Pack-Burritosack sehr praktisch in der Nutzung.
Fazit
Ein gut verarbeitetes, sehr gut belüftetes Zelt für den Einsatz auf Rucksackreisen und Trekkings mit geräumigem Innenleben und viel Platz in den Apsiden.
Produktbezeichnung
Exped Lyra 2 Extreme
Produktkategorien
Hersteller-Webseite
Gesamtgewicht
1940g
Innenmasse
210 cm (Länge) x 120 cm (Breite) x115 cm (Höhe)
Packmass
47 x 18 cm