«Lawinen – Erkennen, Beurteilen, Vermeiden»
Markus Fleischmann
Jan Mersch
Heli Mittermayr
«Lawinen – Erkennen, Beurteilen, Vermeiden»
ISBN: 978-3711200-30-3
CHF 47.90
www.bergweltenbuch.com
Jan Mersch
Heli Mittermayr
«Lawinen – Erkennen, Beurteilen, Vermeiden»
ISBN: 978-3711200-30-3
CHF 47.90
www.bergweltenbuch.com
Lawinen – Erkennen, Beurteilen, Vermeiden
Durch das Zusammenspiel verschiedener Faktoren ist die Beurteilung der Lawinengefahr genauso wie die Deutung ihrer Signale äusserst komplex. Meteorologische, schneephysikalische und geländetypische Faktoren müssen erkannt, in Zusammenhang gebracht und daraus die richtigen Konsequenzen gezogen werden. Diese Komplexität einer breiten Leserschaft – also auch Nicht-Experten – didaktisch aufzubereiten, ist alles andere als einfach.
Mit dem neuen Buch «Lawinen – Erkennen, Beurteilen, Vermeiden» haben sich die drei Bergführer und Autoren Markus Fleischmann, Jan Mersch und Heli Mittermayr genau das zum Ziel gesetzt: Sie wollen einen breiten und umfassenden Überblick über die Lawinenthematik verschaffen und so Tourengehern sowie Freeridern ein «Standardwerk» zur Lawinenkunde an die Hand geben.
Die neun Kapitel
Zunächst gehen die Autoren auf den allgemeinen Begriff des Risikos in der Lawinenkunde mit all seinen Facetten ein. Darauf folgt Grundlagenwissen wie die Lawinenarten, die Klassifizierung der Lawinengrössen, das Lawinengelände oder das Lesen des Lawinenlageberichts. Dieses Basiswissen richtet sich vor allem an Neulinge. Besonders hilfreich sind dabei die hervorgehobenen Merksätze sowie die blau hinterlegten Informationen, welche die wichtigsten Aspekte des jeweiligen Themas bündeln.
In den folgenden Kapiteln wird auf die Frage der Wahrscheinlichkeit einer Lawinenauslösung in einer bestimmten Situation oder einem bestimmten Hang eingegangen. Dazu gehört die probabilistische Risikoabschätzung (Kapitel vier) – also die Einschätzung des Lawinenrisikos anhand einer statistischen Unfallverteilung. Fleischmann, Mersch und Mittermayr beschäftigen sich hier vor allem mit der vom Deutschen Alpenverein entwickelten SnowCard. Andere Methoden wie die «Stop or Go»-Strategie zur Vermeidung von Lawinenunfällen des Österreichischen Alpenvereins werden hingegen nur am Rande gestreift.
Sehr differenziert und ausführlich beschreiben die Autoren den analytischen Blickwickel, der den Kern des Buches darstellt: Dazu gehören Aufbau und Prozesse der Schneedecke, typische Gefahrenmuster sowie die fünf typischen Lawinenprobleme bestehend aus Neuschnee-, Triebschnee-, Altschnee-, Nassschnee- und Gleitschnee-Problem. Besonders hilfreich und einprägsam sind die wesentlichen Leitfragen und (Verhaltens-)Tipps, die am Ende des jeweiligen Problems kurz und prägnant aufgeführt werden. Zusätzlich werden die Inhalte mit vertiefendem Expertenwissen (z.B. Schneeprofile) angereichert.
Dass aber auch der Mensch selbst einen nicht unerheblichen Einfluss auf das Lawinenrisiko hat, wird im folgenden Kapitel erläutert: Was in anderen Lehrbüchern oft zu kurz kommt, haben die Autoren hier gut aufbereitet – denn das Denken und Fühlen sind so stark miteinander verknüpft, dass wir oft in sogenannte «Wahrnehmungsfallen» tappen und durch vermeintlich positive Rückkopplungsprozesse falsche Schlüsse ziehen.
Abschliessend geht es um die Beurteilung des Schadensausmasses (Konsequenzen durch die Gefahren des Geländes, durch die abgleitenden Schneemassen und in Bezug auf die involvierten Personen) sowie um die Vorsichtsmassnahmen, in denen die gut aufbereiteten Illustrationen von Georg Sojer praktische Hilfestellungen geben.
Zuletzt werden die Verschüttetensuche, die Lawinenausrüstung sowie Erste-Hilfe-Massnahmen thematisiert, die sich auf den ersten Blick vermehrt an den Laien richten. Weil das Werk auf dem neuesten Stand ist, werden aber auch Fortgeschrittene noch wertvolle Informationen darin finden - beispielsweise die Suche mit der vollelektronischen Sonde.
Fazit
In den neun Kapiteln werden die neuesten Erkenntnisse der Schneekunde systematisch zusammengefasst, Bewertungsschemata sowie wertvolle Werkzeuge zur Beurteilung erläutert, Handlungsableitungen dargelegt und die Konsequenzen von den Autoren detailliert analysiert. Natürlich rollt das Buch dabei die Thematik «Lawine» nicht neu auf, aber die Autoren schaffen es, einen umfassenden Überblick und wichtiges Know-How mithilfe von Illustrationen, Schaubildern und Infografiken zu vermitteln. Im Vergleich zu dem bekannten Werk «lawine. Die entscheidenden Probleme und Gefahrenmuster erkennen» der beiden Tiroler Lawinenwarner Rudi Mair und Patrick Nairz, die sich vor allem anhand von Unfallanalysen mit der Thematik beschäftigen, richtet sich dieses Buch an ein breiteres Publikum.
Durch das Zusammenspiel verschiedener Faktoren ist die Beurteilung der Lawinengefahr genauso wie die Deutung ihrer Signale äusserst komplex. Meteorologische, schneephysikalische und geländetypische Faktoren müssen erkannt, in Zusammenhang gebracht und daraus die richtigen Konsequenzen gezogen werden. Diese Komplexität einer breiten Leserschaft – also auch Nicht-Experten – didaktisch aufzubereiten, ist alles andere als einfach.
Mit dem neuen Buch «Lawinen – Erkennen, Beurteilen, Vermeiden» haben sich die drei Bergführer und Autoren Markus Fleischmann, Jan Mersch und Heli Mittermayr genau das zum Ziel gesetzt: Sie wollen einen breiten und umfassenden Überblick über die Lawinenthematik verschaffen und so Tourengehern sowie Freeridern ein «Standardwerk» zur Lawinenkunde an die Hand geben.
Die neun Kapitel
Zunächst gehen die Autoren auf den allgemeinen Begriff des Risikos in der Lawinenkunde mit all seinen Facetten ein. Darauf folgt Grundlagenwissen wie die Lawinenarten, die Klassifizierung der Lawinengrössen, das Lawinengelände oder das Lesen des Lawinenlageberichts. Dieses Basiswissen richtet sich vor allem an Neulinge. Besonders hilfreich sind dabei die hervorgehobenen Merksätze sowie die blau hinterlegten Informationen, welche die wichtigsten Aspekte des jeweiligen Themas bündeln.
In den folgenden Kapiteln wird auf die Frage der Wahrscheinlichkeit einer Lawinenauslösung in einer bestimmten Situation oder einem bestimmten Hang eingegangen. Dazu gehört die probabilistische Risikoabschätzung (Kapitel vier) – also die Einschätzung des Lawinenrisikos anhand einer statistischen Unfallverteilung. Fleischmann, Mersch und Mittermayr beschäftigen sich hier vor allem mit der vom Deutschen Alpenverein entwickelten SnowCard. Andere Methoden wie die «Stop or Go»-Strategie zur Vermeidung von Lawinenunfällen des Österreichischen Alpenvereins werden hingegen nur am Rande gestreift.
Sehr differenziert und ausführlich beschreiben die Autoren den analytischen Blickwickel, der den Kern des Buches darstellt: Dazu gehören Aufbau und Prozesse der Schneedecke, typische Gefahrenmuster sowie die fünf typischen Lawinenprobleme bestehend aus Neuschnee-, Triebschnee-, Altschnee-, Nassschnee- und Gleitschnee-Problem. Besonders hilfreich und einprägsam sind die wesentlichen Leitfragen und (Verhaltens-)Tipps, die am Ende des jeweiligen Problems kurz und prägnant aufgeführt werden. Zusätzlich werden die Inhalte mit vertiefendem Expertenwissen (z.B. Schneeprofile) angereichert.
Dass aber auch der Mensch selbst einen nicht unerheblichen Einfluss auf das Lawinenrisiko hat, wird im folgenden Kapitel erläutert: Was in anderen Lehrbüchern oft zu kurz kommt, haben die Autoren hier gut aufbereitet – denn das Denken und Fühlen sind so stark miteinander verknüpft, dass wir oft in sogenannte «Wahrnehmungsfallen» tappen und durch vermeintlich positive Rückkopplungsprozesse falsche Schlüsse ziehen.
Abschliessend geht es um die Beurteilung des Schadensausmasses (Konsequenzen durch die Gefahren des Geländes, durch die abgleitenden Schneemassen und in Bezug auf die involvierten Personen) sowie um die Vorsichtsmassnahmen, in denen die gut aufbereiteten Illustrationen von Georg Sojer praktische Hilfestellungen geben.
Zuletzt werden die Verschüttetensuche, die Lawinenausrüstung sowie Erste-Hilfe-Massnahmen thematisiert, die sich auf den ersten Blick vermehrt an den Laien richten. Weil das Werk auf dem neuesten Stand ist, werden aber auch Fortgeschrittene noch wertvolle Informationen darin finden - beispielsweise die Suche mit der vollelektronischen Sonde.
Fazit
In den neun Kapiteln werden die neuesten Erkenntnisse der Schneekunde systematisch zusammengefasst, Bewertungsschemata sowie wertvolle Werkzeuge zur Beurteilung erläutert, Handlungsableitungen dargelegt und die Konsequenzen von den Autoren detailliert analysiert. Natürlich rollt das Buch dabei die Thematik «Lawine» nicht neu auf, aber die Autoren schaffen es, einen umfassenden Überblick und wichtiges Know-How mithilfe von Illustrationen, Schaubildern und Infografiken zu vermitteln. Im Vergleich zu dem bekannten Werk «lawine. Die entscheidenden Probleme und Gefahrenmuster erkennen» der beiden Tiroler Lawinenwarner Rudi Mair und Patrick Nairz, die sich vor allem anhand von Unfallanalysen mit der Thematik beschäftigen, richtet sich dieses Buch an ein breiteres Publikum.