Im Test: Superior XF 999 TR
Im Test: Superior XF 999 TR
 Datum: 30.04.2021 

Superior XF 999 TR

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Superior XF 999 TR

Getestet

Hersteller: 

Superior

Preis: 

4,999.00 CHF

Viele Hightech-Bikes werden in den USA entwickelt, in der Schweiz, in Deutschland, … aber in Tschechien? Klar, Superior heisst die Schmiede aus Kopřivnice in Tschechien. Fahrzeugbau hat dort eine lange Tradition. 1923 wurde der Automobilhersteller Tatra gegründet und noch heute werden in der 22'000-Einwohner-Stadt im Osten Tschechiens Lastwagen hergestellt. Tatra Race Trucks sorgten in den vergangenen Jahren als Siegerfahrzeuge bei der Rallye Dakar für Furore. Einen ähnlichen technischen und sportlichen Ehrgeiz bringen auch die Macher von Superior Bikes mit. Das Design ist schlicht. Den Fokus legt das Team aus begeisterten Racern und Ingenieuren auf die Funktionalität. Alle Rahmen werden inhouse entwickelt. Dabei liegt der Schwerpunkt ausschliesslich auf Race- und Trail-Bikes. Das XF 999 TR ist das Topmodell der Trailbike-Linie, doch die Verwandtschaft zum Race-Modell Team XF ist unübersehbar.

Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
Im Gegensatz zum Team XF mit 100/110 Millimeter Federweg bietet das XF 999 TR deutlich mehr Federweg. Der einteilige Hinterbau mit flexenden Sitzstzreben und Rock Shox Monarch RT 3 Dämpfer generiert straffe 130 Millimeter Federweg. Am Hauptrahmen, der identisch mit dem Race-Fully ist, spendiert eine RockShox Revelation RC Gabel immerhin satte 140 Millimeter Federweg. Ausstattungsmässig bewegt sich das XF 999 TR im qualitativ sehr soliden Bereich: Shimano XT  12-fach-Schaltung und Zweikolben-Bremse sowie breite DT-Swiss Alu-Laufräder mit 30 Millimeter Maulweite. Innnovativ und up to date: Die Block Lock-Headset Verriegelung im Steuersatz limitiert den Lenkeinschlag und schützt so den Rahmen bei Stürzen vor Beschädigungen. Dafür geht der Preis von knapp 5000 Franken schwer in Ordnung. Ob die Fahreigenschaften genauso attraktiv sind, sollten die Testrunden auf der XC Worldcup-Strecke in Lenzerheide zeigen. 

Typisches Marathon-Fahrwerk
Bergauf startet das XF 999 TR mit gutem Vortrieb durch, es beschleunigt sehr ordentlich, ist aber nicht so antrittsstark wie die leichteren Modelle im Test. Schliesslich ist dieses Bike ja trotz seiner XC-Gene mehr Trailbike als Race-Maschine. Das macht sich auch auf der Waage bemerkbar. Bei 12,4 Kilogramm (Grösse L) pendelte sich die Anzeige ein. Immerhin nicht zu viel, um flotte Touren oder das ein oder andere Marathonrennen in der Hobby-Klasse zu bestreiten. Die Sitzposition ist leicht gestreckt, aber angenehm. Bei offenem Dämpfer wippt das Bike beim Bergauftreten etwas, punktet aber mit sehr guter Traktion und meistert auch steile Anstiege, ohne dass das Vorderrad Bodenkontakt verliert. Allerdings erfordert das 36er-Kettenblatt an der Kurbel kräftige Oberschenkel und Durchhaltevermögen. Einen Remote-Lockout für den Dämpfer oder die Gabel besitzt das XF 999 nicht. Bergab arbeitet das Fahrwerk marathon-typisch effektiv, aber straff. In grobem Terrain leidet bei hohem Tempo allerdings die Laufruhe. Wobei das Bike mit seiner passenden Bereifung spurtreu seine Linie zieht. In schnellen und engen Kurven vermisste die Test-Crew jedoch etwas die Wendigkeit.

Flext: SUP-Hinterbau
Puristisch und funktionell: Mit den flexenden Sitzstreben am einteiligen und straff abgestimmten Carbon-Hinterbau zeigt das Superior XF 999 TR deutlich, dass seine Wurzeln im Cross-Country-Sport liegen.

GRUNDSOLIDE
Zum fairen Preis gibt es beim Superior XF 999 TR bewährte Komponenten von Shimano in XT-Qualität, sowohl beim Antrieb als auch bei den Bremsen.

ZEIGT ZÄHNE
Mit dem 36er-Kettenblatt an der Kurbel zeigt das Superior XF 999 TR ganz schön viel Zähne. Da ist an steilen Rampen ordentlich Muskelschmalz gefordert. Weniger durchtrainierte Naturen sollten den Wechsel auf ein kleineres Kettenblatt in Erwägung ziehen.

ETWAS TRÄGE
Ungewöhnlich langsam arbeitete die One1 Alloy MT171 Vario-Sattelstütze am Superior XF 999 TR. Möglicherweise lag das an den kalten Temperaturen während des Tests.

SPORTLICH STRAFF 
Ein RockShox Monarch RT 3 Dämpfer generiert 130 Millimeter Federweg am Heck, das bei offenem Dämpfer beim Bergauftreten leicht wippt. Ansonsten ist die Fahrwerksabstimmung straff, funktioniert aber effektiv.

Zitat von unserem Tester Gregor Arndt, Redakteur und Trail-Biker:
«Das Superior XF 999 TR klettert zielstrebig, auch wenn es nicht zu den ganz grossen Sprintern zählt. Auf verwinkelten Trails hätte ich mir etwas mehr Wendigkeit gewünscht. Dafür punktet das Bike mit Spurtreue. Bergab nimmt einem das eher straff abgestimmte Fahrwerk auch nicht übel, wenn man die Linie mal nicht ganz ideal erwischt.»

Fazit

Elegante Optik, vernünftige Ausstattung und solide Funktion. Das XF 999 TR ist Ein vielseitiges Trail- und Marathon-Bike – Ein zuverlässiger Allrounder. 

Produktdaten

Produktbezeichnung

Superior XF 999 TR

Produktkategorien

Trail-Bikes

Hersteller-Webseite

www.superiorbikes.eu

Gesamtgewicht

12.38g

Federweg vorn

140

Federweg hinten

130

Rahmenmaterial

bike-material-carbon

Federgabel

RockShox Revelation RC

Dämpfer

RockShox Monrach RT3

Schaltung

Shimano XT 1x12

Bremsen

Shimano XT(180/180 mm)

Kurbel

Shimano XT, 36T

Laufräder

DT Swiss M 1900 Spline DB30

Reifen

Schwalbe Nobby Nic SnakeSkin 29 x 2.35

Lenker

One1 Alloy, 760 mm

Vorbau

One1 Race

Sattel

Fizik Taiga

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