Nordisch by Nature – Mountainbiken am Lyngenfjord
Was braucht es für den perfekten Biketrip? Einsame Touren, eine atemberaubende Landschaft, einen Schuss Abenteuer? Wer am Lyngenfjord in Nordnorwegen die harten Anstiege auf sich nimmt, entdeckt wilde Singletrails, Blaubeeren am Wegesrand – und mit etwas Glück das magische Leuchten des Polarlichts.
Einsame Trails, Biken am Ende der Welt: Da beginnt wohl bei den meisten Mountainbikern das Kopfkino zu rattern. Vor gut einem Jahr flatterte so ein Versprechen ins Postfach. «Mountainbiken in den Lyngenalpen – mit Locals die besten Trails erkunden», hiess es. Biken am 69. Breitengrad, mit Blick auf das Nordmeer: Viel mehr Ende der Welt geht nicht – zumindest in Europa. Angefixt sage ich zu.
Tromsö, Anfang September. Die Wolken hängen tief und es regnet Bindfäden, als wir den Tromsöysund überqueren. Das erste Ziel unseres Roadtrips liegt zwei Stunden weiter östlich: Lyngseidet, mit gerade einmal 800 Einwohnern ist es die grösste Siedlung am Westufer des Lyngenfjords. Die Gipfel der gleichnamigen Alpen sind im Vergleich zu den «echten» Alpen nicht besonders hoch, der fast unaussprechliche Jiehkkevárri im südlichen Teil der Halbinsel erhebt sich gerade einmal 1834 Meter über den Fjord. Dennoch umgeben den höchsten Berg der Lyngenalpen mächtige Gletscher, die teils bis weit in die Täler vordringen. Vor allem im Winter sind die Gipfel bei Skitourengehern beliebt. Innerhalb nur weniger Jahre entwickelte sich die Region von einem Geheimtipp zu einem angesagten Skitouren-Hotspot in Nordnorwegen. Fotos von einsamen Tiefschneehängen und steilen Flanken über dem stahlblauen Meer locken Freerider aus der halben Welt an den Fjord. «In Sachen Mountainbike stehen wir hier zwar noch am Anfang», erzählt Georg Sichelschmidt. «Aber ihr dürft gespannt sein», verspricht er vielsagend, während er den Bus durch die Dämmerung lenkt. Der Deutsche ist seit sechs Jahren Tourismusdirektor am Lyngenfjord und für die nächsten sechs Tage unser Bike-Guide. Unsere kleine Gruppe besteht aus Bike-Guides und Journalisten, denen Georg zum ersten Mal die Trails in der Region Lyngen zeigen möchte. Beim Blick aus dem Fenster bereitet uns allerdings das Wetter etwas Kopfzerbrechen: Fjord, Berge – grau in grau. So geht jeder noch einmal seine persönliche Ausrüstungsliste durch. Regenhose: check, wasserdichte Socken: check.
Tromsö, Anfang September. Die Wolken hängen tief und es regnet Bindfäden, als wir den Tromsöysund überqueren. Das erste Ziel unseres Roadtrips liegt zwei Stunden weiter östlich: Lyngseidet, mit gerade einmal 800 Einwohnern ist es die grösste Siedlung am Westufer des Lyngenfjords. Die Gipfel der gleichnamigen Alpen sind im Vergleich zu den «echten» Alpen nicht besonders hoch, der fast unaussprechliche Jiehkkevárri im südlichen Teil der Halbinsel erhebt sich gerade einmal 1834 Meter über den Fjord. Dennoch umgeben den höchsten Berg der Lyngenalpen mächtige Gletscher, die teils bis weit in die Täler vordringen. Vor allem im Winter sind die Gipfel bei Skitourengehern beliebt. Innerhalb nur weniger Jahre entwickelte sich die Region von einem Geheimtipp zu einem angesagten Skitouren-Hotspot in Nordnorwegen. Fotos von einsamen Tiefschneehängen und steilen Flanken über dem stahlblauen Meer locken Freerider aus der halben Welt an den Fjord. «In Sachen Mountainbike stehen wir hier zwar noch am Anfang», erzählt Georg Sichelschmidt. «Aber ihr dürft gespannt sein», verspricht er vielsagend, während er den Bus durch die Dämmerung lenkt. Der Deutsche ist seit sechs Jahren Tourismusdirektor am Lyngenfjord und für die nächsten sechs Tage unser Bike-Guide. Unsere kleine Gruppe besteht aus Bike-Guides und Journalisten, denen Georg zum ersten Mal die Trails in der Region Lyngen zeigen möchte. Beim Blick aus dem Fenster bereitet uns allerdings das Wetter etwas Kopfzerbrechen: Fjord, Berge – grau in grau. So geht jeder noch einmal seine persönliche Ausrüstungsliste durch. Regenhose: check, wasserdichte Socken: check.
«Trails zu bauen, ist für mich wie komponieren. Ich lege sie nur frei und gebe ihnen eine Struktur.»
Komponist mit Spitzhacke
Doch die Sorgen sind unbegründet. Der Morgen empfängt uns mit Sonne – und mit einem ersten Highlight. Wir haben den Fjord und die schmucken Holzhäuschen hinter uns gelassen und treten motiviert bergauf. Und Motivation braucht es, denn der Begriff «Forststrasse» wird im hohen Norden offensichtlich komplett anders definiert als daheim. Bis auf ein paar angedeutete Kurven führt der lehmige Weg in gerader Linie bergauf. So überwinden wir zuerst keuchend und irgendwann stossend stramme 300 Höhenmeter. Vorneweg schiebt Patrik, Bike-Guide aus Lyngseidet und Besitzer der «Magic Mountain Lodge», unserer Unterkunft für zwei Tage. Der Schwede kam vor zehn Jahren mit seiner finnischen Freundin Henrika auf die Lyngenhalbinsel. «Wie so viele waren auch wir auf der Suche nach einsamen und unberührten Powder-Lines», erzählt er. Die beiden blieben. Ein ehemaliges Altenheim stand zum Verkauf und das Paar machte daraus eine coole Bleibe für junge und junggebliebene Outdoor-Sportler.
Ziemlich entspannt und fast unbemerkt schiebt auch Andrew hinter uns sein Bike die steile Rampe bergauf. Es ist sein täglicher Arbeitsweg. Neben Patrik ist Andrew der Mastermind hinter dem kleinen Trailcenter von Lyngseidet. Eigentlich sei er Pianist und Komponist, hatte er noch am Abend bei einem kühlen Arctic-Bier in der Lodge verraten. «Aber Trails zu bauen, ist für mich wie komponieren.» Über Jahrzehnte hätten die Schafe diese schmalen Pfade in den lichten Birkenwald getreten, «ich lege sie nur frei und gebe ihnen eine Struktur». Eine Partitur braucht der US-Amerikaner dazu keine, sein Handwerkszeug sind Spitzhacke und Schaufel. Andrews Kompositionen heissen «Golden Trail», «Waterfall» und «Edge of Heaven» – und sie zaubern uns nach dem hart erkämpfen Uphill ein breites Grinsen ins Gesicht. Andrew hat mit Bedacht Hand angelegt. Die Trails überraschen mit technischen Raffinessen, Wurzeln, Wellen und kleinen Sprüngen. Christoph und Felix, der schnelle Teil unserer Reisegruppe, legen ihre Bikes tief in die Anlieger, sodass man fast nur noch die bunten Helme zwischen den Blaubeerbüschen sehen kann. «Heyja, ist das cool!» Andrea und Mira kommen lachend neben uns zu stehen. In diesem Wald könnte man sich sicher den ganzen Tag austoben.
Doch immer mit der Ruhe. In diesem Punkt ticken die Nordmeer-Locals ganz ähnlich wie die Guides an der ligurischen Küste: Ohne Kaffee geht nichts. Den geniessen wir in der Herbstsonne auf der Veranda der Lodge mit Blick über den Fjord. Nach einer ausgiebigen Koffein-Pause und einer Packung «Kvikk Lunsj», der norwegischen Version von KitKat, führt Patrik uns zu einem seiner Lieblingsplätze über Lyngseidet. Erneut heisst es stossen und tragen. «Wirklich ein Paradies für Bikebergsteiger», murmelt Christoph hinter mir. Der steinige und steile Wanderweg führt ohne Umweg auf den Hausberg, den 1289 Meter hohen Kavringtinden. Doch Patrik schont uns. Unser Ziel ist die Skihytta auf einer kleinen Kuppe knapp über der Waldgrenze, die so hoch im Norden bereits auf 300 Metern Höhe liegt. Das urchige rote Holzhäuschen leuchtet in der Nachmittagssonne. Wir geniessen zuerst das Postkarten-Panorama – und anschliessend die knackige Abfahrt.
Ziemlich entspannt und fast unbemerkt schiebt auch Andrew hinter uns sein Bike die steile Rampe bergauf. Es ist sein täglicher Arbeitsweg. Neben Patrik ist Andrew der Mastermind hinter dem kleinen Trailcenter von Lyngseidet. Eigentlich sei er Pianist und Komponist, hatte er noch am Abend bei einem kühlen Arctic-Bier in der Lodge verraten. «Aber Trails zu bauen, ist für mich wie komponieren.» Über Jahrzehnte hätten die Schafe diese schmalen Pfade in den lichten Birkenwald getreten, «ich lege sie nur frei und gebe ihnen eine Struktur». Eine Partitur braucht der US-Amerikaner dazu keine, sein Handwerkszeug sind Spitzhacke und Schaufel. Andrews Kompositionen heissen «Golden Trail», «Waterfall» und «Edge of Heaven» – und sie zaubern uns nach dem hart erkämpfen Uphill ein breites Grinsen ins Gesicht. Andrew hat mit Bedacht Hand angelegt. Die Trails überraschen mit technischen Raffinessen, Wurzeln, Wellen und kleinen Sprüngen. Christoph und Felix, der schnelle Teil unserer Reisegruppe, legen ihre Bikes tief in die Anlieger, sodass man fast nur noch die bunten Helme zwischen den Blaubeerbüschen sehen kann. «Heyja, ist das cool!» Andrea und Mira kommen lachend neben uns zu stehen. In diesem Wald könnte man sich sicher den ganzen Tag austoben.
Doch immer mit der Ruhe. In diesem Punkt ticken die Nordmeer-Locals ganz ähnlich wie die Guides an der ligurischen Küste: Ohne Kaffee geht nichts. Den geniessen wir in der Herbstsonne auf der Veranda der Lodge mit Blick über den Fjord. Nach einer ausgiebigen Koffein-Pause und einer Packung «Kvikk Lunsj», der norwegischen Version von KitKat, führt Patrik uns zu einem seiner Lieblingsplätze über Lyngseidet. Erneut heisst es stossen und tragen. «Wirklich ein Paradies für Bikebergsteiger», murmelt Christoph hinter mir. Der steinige und steile Wanderweg führt ohne Umweg auf den Hausberg, den 1289 Meter hohen Kavringtinden. Doch Patrik schont uns. Unser Ziel ist die Skihytta auf einer kleinen Kuppe knapp über der Waldgrenze, die so hoch im Norden bereits auf 300 Metern Höhe liegt. Das urchige rote Holzhäuschen leuchtet in der Nachmittagssonne. Wir geniessen zuerst das Postkarten-Panorama – und anschliessend die knackige Abfahrt.
Der nördlichste Whisky der Welt
Es ist schon dunkel, als Georg uns noch einmal aus der Lodge lockt. Die Nacht ist klar und schon ziemlich frisch. «Vielleicht können wir heute ja noch Polarlichter sehen.» Das grün bis lila leuchtende Naturschauspiel der Aurora Borealis am arktischen Nachthimmel will sich natürlich keiner entgehen lassen. Georg hat noch eine weitere Überraschung für uns parat: Ein paar holprige Kilometer weiter nördlich von Lyngseidet, direkt am Fjord, brennt die «Aurora Distillery» den nördlichsten Whisky der Welt. Später am Abend empfängt uns Tor Petter Christensen, der Manager der Distillery. Durch die hohen Glasfenster haben wir den perfekten Blick auf den Nachthimmel. Dann führt uns Tor zu seinem Schatz. Der «Bivrost Whisky» lagert seit November 2016 in alten Eichenfässern, bestens durch meterdicken Stahlbeton gesichert, in den alten Bunkeranlagen einer aufgegebenen Nato-Basis aus dem Kalten Krieg. Kosten können wir seinen Whisky aber nicht. «Er muss noch drei Monate in den Fässern reifen – leider», erklärt Tor. Stattdessen spendiert er eine hochprozentige Kostprobe seines ebenfalls hier gebrannten «Arctic Gin» und Aquavit. Die Destillate haben ganz schön Bumms und wir geniessen in guter Stimmung den Abend. Das grüne Himmelsfeuer jedoch bleibt uns in dieser Nacht leider verwehrt.
Für die kommenden drei Tage wechseln wir auf die Ostseite des Fjords. Allein die halbstündige Überfahrt nach Olderdalen ist ein Naturspektakel: Vom Wasser aus haben wir einen gigantischen Blick auf die Gipfel der nördlichen Lyngenalpen. Unsere Tour führt uns weiter nach Norden. Doch nicht, ohne zuvor dem Supermarkt neben dem Fähranleger von Olderdalen einen ausgiebigen Besuch abzustatten. «Fjord ohne Angel geht gar nicht», ist mein Reisebegleiter Felix überzeugt. Doch wir sind mit dem Angebot völlig überfordert. Routen, Köder und Haken in allen erdenklichen Grössen hängen an der Wand. Mit einigen könnte man bestimmt mannsgrosse Seeungeheuer aus den Tiefen des Fjords ziehen. Schlussendlich entscheidet sich Felix für die handliche Rucksack-Variante. Doch den Fischfang verschieben wir auf später: Statt einer entspannten Angelpartie erwartet uns der 532 Meter hohe Gjøvarden. Auch dieser Gipfel will hart erarbeitet werden. Guide Georg grinst, wir schnaufen. Doch auch diese Mühe ist es wert: Der 360-Grad-Blick vom steinigen Gipfelplateau fesselt uns erneut. Da ein Felszacken, dort ein Gletscher, hier eine einsame Bucht. Und wir sind, zum ersten Mal, nicht allein: «Schau mal, Rentiere.» Mira zeigt über den Felsabsatz auf die Herde, die unter uns durch das Hochtal zieht und uns immer wieder neugierig beobachtet. Auch diese Abfahrt ist der Hammer: Der Bilderbuchtrail schlängelt sich am Hang entlang, führt über einen Felsabsatz und über sumpfige Wiesen in den Birkenwald hinab ans Wasser.
Für die kommenden drei Tage wechseln wir auf die Ostseite des Fjords. Allein die halbstündige Überfahrt nach Olderdalen ist ein Naturspektakel: Vom Wasser aus haben wir einen gigantischen Blick auf die Gipfel der nördlichen Lyngenalpen. Unsere Tour führt uns weiter nach Norden. Doch nicht, ohne zuvor dem Supermarkt neben dem Fähranleger von Olderdalen einen ausgiebigen Besuch abzustatten. «Fjord ohne Angel geht gar nicht», ist mein Reisebegleiter Felix überzeugt. Doch wir sind mit dem Angebot völlig überfordert. Routen, Köder und Haken in allen erdenklichen Grössen hängen an der Wand. Mit einigen könnte man bestimmt mannsgrosse Seeungeheuer aus den Tiefen des Fjords ziehen. Schlussendlich entscheidet sich Felix für die handliche Rucksack-Variante. Doch den Fischfang verschieben wir auf später: Statt einer entspannten Angelpartie erwartet uns der 532 Meter hohe Gjøvarden. Auch dieser Gipfel will hart erarbeitet werden. Guide Georg grinst, wir schnaufen. Doch auch diese Mühe ist es wert: Der 360-Grad-Blick vom steinigen Gipfelplateau fesselt uns erneut. Da ein Felszacken, dort ein Gletscher, hier eine einsame Bucht. Und wir sind, zum ersten Mal, nicht allein: «Schau mal, Rentiere.» Mira zeigt über den Felsabsatz auf die Herde, die unter uns durch das Hochtal zieht und uns immer wieder neugierig beobachtet. Auch diese Abfahrt ist der Hammer: Der Bilderbuchtrail schlängelt sich am Hang entlang, führt über einen Felsabsatz und über sumpfige Wiesen in den Birkenwald hinab ans Wasser.
Sauna und eiskaltes Dosenbier
Georg hat in der Tat nicht zu viel versprochen. Die Trails rund um den Lyngenfjord sind abwechslungsreich, mal führen sie verspielt durch die lichten Wälder, mal technisch über die von den Gletschern der Eiszeit abgeschliffenen Granitplatten. Meist sind es ein- bis dreistündige Touren, sodass ohne Probleme auch mehrere Trails an einem Tag verknüpft werden können. 14 Touren rund um den Fjord haben Georg und seine Mitstreiter 2019 in einem kleinen Touren-Guide beschrieben. Im Kåfjorddalen, wo sich der Kåfjorden als Seitenarm des Lyngenfjords 20 Kilometer nach Osten einschneidet, führt eine ausgedehnte Tagestour mit fast 30 Kilometern bis hoch aufs Fjell. Hier kann man ordentlich Höhenmeter machen. Doch 800 Meter über dem Meeresspiegel ist die Landschaft so karg, wie man es in den Alpen sonst nur von alpinen Touren über 2500 Metern kennt. Der grösste Unterschied ist die Weite und die Einsamkeit. Bis auf drei junge tschechische Wanderer, die in einer Mehrtagewanderung den höchsten finnischen Berg, den 1330 Meter hohen Halti, überquert haben und sich in einem Holzunterstand am Ende des «ZigZag»-Trails etwas zu Essen kochen, sind wir den ganzen Tag allein unterwegs. Als wir geschafft am Abend auf dem Campingplatz von Skibotn ankommen, führt uns Georg in das typisch norwegisch Après-Bike-Programm ein: zuerst Sauna mit einem eiskalten Dosenbier in der Hand, danach ein beherzter Sprung in den Fluss – und langsames Wiederauftauen im heissen Hotpot.
So vergehen unsere Tage: Mal über flache, mal über steile, aber stets naturbelassene Trails verdienen wir uns die wunderbaren Ausblicke auf den Fjord und die mittlerweile angezuckerten Gipfel – eine Sache, die seltsamerweise nicht langweilig zu werden scheint. Wir naschen Blau- und Preiselbeeren direkt von den Sträuchern und beobachten, wie die Natur kurz vor dem Wintereinbruch noch einmal alles gibt und in allen Farben zu leuchten beginnt. Ausgerechnet in Skibotn, wo es laut Local Georg «sogar noch weniger regnet als in Athen», kommen auch noch die Regenhose und die wasserdichten Socken zu einem nass-matschigen Einsatz. Und nach einem weiteren, ziemlich heissen Saunaaufguss stürzen wir uns tatsächlich übermütig in den herzstillstand-kalten, arktischen Fjord. Auch wenn es beim Eintauchen kurz zwei Mal grün-lila in den Pupillen zuckte – das leuchtende Schauspiel der Aurora Borealis blieb mir bei dieser, auch ansonsten atemberaubenden Reise ans nördliche Ende der Welt leider verwehrt.
So vergehen unsere Tage: Mal über flache, mal über steile, aber stets naturbelassene Trails verdienen wir uns die wunderbaren Ausblicke auf den Fjord und die mittlerweile angezuckerten Gipfel – eine Sache, die seltsamerweise nicht langweilig zu werden scheint. Wir naschen Blau- und Preiselbeeren direkt von den Sträuchern und beobachten, wie die Natur kurz vor dem Wintereinbruch noch einmal alles gibt und in allen Farben zu leuchten beginnt. Ausgerechnet in Skibotn, wo es laut Local Georg «sogar noch weniger regnet als in Athen», kommen auch noch die Regenhose und die wasserdichten Socken zu einem nass-matschigen Einsatz. Und nach einem weiteren, ziemlich heissen Saunaaufguss stürzen wir uns tatsächlich übermütig in den herzstillstand-kalten, arktischen Fjord. Auch wenn es beim Eintauchen kurz zwei Mal grün-lila in den Pupillen zuckte – das leuchtende Schauspiel der Aurora Borealis blieb mir bei dieser, auch ansonsten atemberaubenden Reise ans nördliche Ende der Welt leider verwehrt.
Infos zum Lyngenfjord
Allgemein
Der Lyngenfjord liegt etwa zwei Stunden östlich von Tromsö in der nordnorwegischen Provinz Troms og Finmark und östlich der Lyngenalpen. Lyngseidet auf der Ostseite des Fjords ist mit rund 800 Einwohnern die grösste Gemeinde am Fjord.
Mountainbiken
Das Jedermannsrecht erlaubt Bikern, sämtliche Wanderwege am Lyngenfjord zu befahren. Die beste Jahreszeit für einen Bikektrip ist zwischen Juni und September. Die Region hat einen kostenlosen Führer mit 14 ausgewiesenen Trails rund um den Fjord veröffentlicht. In Skibotn gibt es zudem das Skibotn-Stifestival (31.7. – 2.8.2020).
visit-lyngenfjord.com
Unterkommen
Rund um den Fjord gibt es mehrere MTB-freundliche Unterkünfte. Eine coole und stylische Unterkunft ist die «Magic Mountain Lodge» in Lyngseidet. Hausherr Patrik ist zudem Bike-Guide. Nur wenige Kilometer von der Lodge findet sich die Aurora Distillery, die nördlichste Whisky-Brennerei der Welt.
mmlodge.no, bivrost.com
Der Lyngenfjord liegt etwa zwei Stunden östlich von Tromsö in der nordnorwegischen Provinz Troms og Finmark und östlich der Lyngenalpen. Lyngseidet auf der Ostseite des Fjords ist mit rund 800 Einwohnern die grösste Gemeinde am Fjord.
Mountainbiken
Das Jedermannsrecht erlaubt Bikern, sämtliche Wanderwege am Lyngenfjord zu befahren. Die beste Jahreszeit für einen Bikektrip ist zwischen Juni und September. Die Region hat einen kostenlosen Führer mit 14 ausgewiesenen Trails rund um den Fjord veröffentlicht. In Skibotn gibt es zudem das Skibotn-Stifestival (31.7. – 2.8.2020).
visit-lyngenfjord.com
Unterkommen
Rund um den Fjord gibt es mehrere MTB-freundliche Unterkünfte. Eine coole und stylische Unterkunft ist die «Magic Mountain Lodge» in Lyngseidet. Hausherr Patrik ist zudem Bike-Guide. Nur wenige Kilometer von der Lodge findet sich die Aurora Distillery, die nördlichste Whisky-Brennerei der Welt.
mmlodge.no, bivrost.com