Im weissen Rausch – Arlberg
Im weissen Rausch – Arlberg
 Datum: 17.10.2016  Fotos: Christian Penning 

Im weissen Rausch – Arlberg

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Im weissen Rausch – Arlberg
Kaum eine andere Bergregion der Alpen hat der alpine Skisport mehr geprägt als den Arlberg. Wir waren mit Profi-Freeriderin Lorraine Huber dem weissen Wunder auf der Spur – und haben entdeckt, dass Lech Zürs viel mehr bietet als nur massig Pulverschnee. Ein Erlebnis feiner Skikultur.
Es hat geschneit. Nicht übermässig viel. Jedenfalls nicht gemessen in Arlberg-Dimensionen. Die Menschen in den Tälern zwischen Langen, Stuben, Lech, Zürs und St. Anton am Arlberg sind einiges gewohnt, wenn der Wetterbericht eine Nordstaulage meldet. Nein, das ist kein Urlauberansturm in Blechkarossen. Gemeint ist eine markante Kaltfront, die geballt die Wolken gegen die ersten hohen Bergketten im Nordwesten der österreichischen Alpen drückt. Fast jeden Winter sind Lech und Zürs bei solchen Wetterlagen für ein paar Tage von der Aussenwelt abgeschnitten. Was anderswo die Verantwortlichen Katastrophenalarm ausrufen lässt, ist hier Routine und eine Art Qualitätssiegel – jedenfalls für eingefleischte Skifahrer.

Doch was diesmal über Nacht das Weiss mit etwa 20 Zentimeter frischem Pulver aufgefrischt hat, war allenfalls ein Ministau. Trotzdem funkeln Lorraine Hubers Augen wie die Schneekristalle in der Morgensonne. Zusammen mit der soliden Schneebasis der letzten Wochen ergibt das tolle und trotzdem sichere Verhältnisse zum Freeriden. «Du siehst aus, als könntest du etwas zum Aufwachen gebrauchen», meint sie augenzwinkernd und ordert «einen doppelten Espresso für den Herrn!» Schon wirft der Barista in der Cafébar des Freeride-Shops an der Rüfikopf-Talstation seine Maschine an. «Eigentlich keine Arlberger Tradition, aber ich denke, es hilft», lacht Lorraine. Die Liste der Gepflogenheiten, die in dem abgeschiedenen Bergdorf Lech vor 150 Jahren noch gewirkt hätten wie von einem anderen Stern, liesse sich noch beliebig verlängern. Heute ist vieles davon fester Bestandteil der lokalen (Ski-)Kultur. Lorraine Huber weiss das. Und gerade das macht Lech für sie so liebenswert. Die 36-Jährige ist hier aufgewachsen. «Meine Mama hat uns im Winter immer in die Skischule geführt statt in den Kindergarten», erzählt sie, während sie von dem dunklen Wachmacher kostet. Auch wenn die Kindergärtnerin darüber den Kopf geschüttelt hat, es war wohl die richtige Entscheidung. 2014 fuhr Lorraine in der Gesamtwertung der Freeride World Tour hinter ihrer Arlberger Kollegin Nadine Wallner auf Rang zwei.

Zehn Minuten später. Bergstation Rüfikopf. Lorraine tritt ins gleissende Morgenlicht. «Und ...?», fragt sie mit einer Prise dezentem Heimatstolz im Unterton. Die Gipfelstation ist einer der besten Aussichtspunkte, um sich einen Überblick über das Skigebiet zu verschaffen. Ein paar breite, gewalzte Bänder ziehen sich durch das makellose Weiss. Drumherum Freeride-Gelände so weit das Auge reicht. «Auf geht’s!», beendet Lorraine den kurzen Tagtraum. In weiten Schwüngen zieht sie übers Steinmännle hinab zum Schüttboden – ideales Terrain für gemütliche Pulverschwünge zum Aufwärmen. «Das Liftnetz ist perfekt für Freerider. Viele der Bahnen führen zu den höchsten Punkten und erschliessen enorm viel Off-Piste-Gelände», erzählt Lorraine während der nächsten Bergfahrt mit der Trittalp-Bahn. Die erschliesst jede Menge Pulvergelände am Hexenboden. Baumlose nordseitige Flanken mit Idealgefälle. Glitzernde Schneefahnen. Lorraine zieht ein paar First Lines hinab ins Pazieltal. «Hänge wie diese haben Lech Zürs unter Tiefschneefahrern weltbekannt gemacht», bemerkt Lorraine, als sie abschwingt.
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Vom Dorf zum Mekka

Gegenüber, unter der Rüfispitze, reiht gerade eine Skifahrergruppe eine Kurzschwunggirlande an die andere. Lorraine zieht mit weiten Freeride-Schwüngen bergab. «Bei uns hier hat halt alles seinen Platz und seine Berechtigung.» Auch der Kurzschwung. Lorraine ist selbst Staatlich geprüfte Skilehrerin. «Skilehrer oder Skiguide zu sein, ist am Arlberg immer noch etwas Besonderes», sagt sie. Und sie gehören fest zur Arlberger Skikultur. Magier, die an ihre Zauberlehrlinge die Kunst des Tiefschneefahrens weitergeben. Denn Skifahren mit Stil gehört hier so selbstverständlich zur Ausbildung wie die Grundschule. Jeder Lecher, egal ob Kind oder Erwachsener, kann in der örtlichen Skischule kostenlos Skikurse besuchen.

Überhaupt, Ski und Kultur, das ist am Arlberg eins. Die Wiege des alpinen Skilaufs nennen die Arlberger ihre Heimat. So recht wusste der Lecher Pfarrer Johann Müller nicht, wie er sich auf den sperrigen Latten vorwärtsbewegen, geschweige denn elegant zu Tal schwingen sollte, als er sich 1894 Ski hatte schicken lassen, mit denen sich die Menschen im hohen Norden Europas scheinbar mühelos im tiefen Schnee bewegen konnten. Halleluja, das könnte doch auch seine beschwerlichen Märsche nach Warth oder Schröcken auf der anderen Seite des Arlbergs erleichtern, hatte er sich gedacht. Um nicht zum Gespött der Gemeinde zu werden, übte er heimlich bei Nacht. Danach ging es Schlag auf Schlag. Rasch entdeckten die einheimischen Burschen, dass die Schwedenbretter ziemlich viel Spass machten. 1901 gründeten drei Freunde «durch die Natur verzückt, durch den Sport begeistert» den Skiclub Arlberg, «um einen bescheidenen Sammelpunkt für die Freunde dieses edlen Vergnügens zu schaffen.» Heute ist der legendäre Skiclub einer der grössten weltweit und zählt mehr als 7500 Mitglieder aus über fünfzig Ländern. 1904 fand am Arlberg das erste offizielle Skirennen in den Alpen statt. Zu den Siegern zählte der junge Hannes Schneider. Als Skilehrer entwickelte er später die sogenannte Arlbergtechnik – ein Meilenstein auf dem Weg zur modernen Skipädagogik – und lehrte sie sogar in Japan.

Hannes Schneider war auch der erste Freeride-Star. Zusammen mit Leni Riefenstahl wurde er 1931 zum Movie-Helden – in Arnold Fancks Tonfilm «Der weisse Rausch. Neue Wunder des Schneeschuhs.» Der Schwarz-Weiss-Streifen entwickelte sich zu einem Blockbuster, wie ihn sich heute Freeride-Filmproduzenten nur erträumen können. Mit einem Millionenaufwand machte Fanck nicht nur den Arlberg, sondern auch die gleichnamige Art, Ski zu laufen, weltberühmt. Im ersten Jahr nach der Premiere liessen sich in Deutschland eineinhalb Millionen Cineasten vom Weissen Rausch betören. Insgesamt zog der Film allein in den deutschsprachigen Ländern sechs bis sieben Millionen Zuschauer in die Lichtspielhäuser, so die Recherchen der Autoren des Buches «Spuren – Skikultur am Arlberg». Ab nun war «Arlberg» nicht mehr nur eine Ortsangabe, sondern auch eine international bekannte Marke. Das lockte und lockt auch die Prominenz: Prinzen, Prinzessinnen, Könige, Stars und Sternchen aus aller Welt.

«Mondänes Skigebiet hin oder her – Lech ist immer noch ein Dorf», sagt Lorraine Huber bei der Auffahrt mit der Gondel zum Trittkopf. Das ist ihr wichtig. Die Bodenhaftung nicht zu verlieren, sich immer wieder auf die eigenen Wurzeln zu besinnen, gehört zum Arlberger Understatement. Auch die Holländische Königsfamilie, Niki Lauda oder Sebastian Vettel, die hier regelmässig anzutreffen sind, wissen das zu schätzen, genauso wie Xavier Naidoo, Herbert Grönemeyer oder Robbie Williams. «Wenn es das Skifahren nicht geben würde, würde Lech längst nicht mehr existieren. Wir leben Skifahren und fürs Skifahren!», bringt es Lorraine auf den Punkt. «Passend dazu fahren wir jetzt einen der grossen Klassiker am Arlberg – die Flexenmulde.»
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Neue Liftverbindung = grösstes Skigebiet Österreichs

Die Freeride-Hänge zwischen dem Trittkopf und der Flexenstrasse dürften in diesem Winter noch mehr Fans finden. Denn der Trittkopf ist ab dem Saisonstart das neue Drehkreuz für die noch fehlende Liftverbindung nach Alpe Rauz. Damit sind nun alle Arlberg-Skiorte per Bergbahnen miteinander verbunden – zum grössten Skigebiet Österreichs mit 305 km präparierten Skiabfahrten und 87 Liften. Von Warth bis Stuben, von Lech Zürs bis St. Christoph und St. Anton. Hinzu kommen unzählige Kilometer Tiefschneeabfahrten.

«Eine besonders reizvolle sehen wir dort drüben», deutet Lorraine von der Flexenmulde auf die gegenüberliegende Talseite. Eine Stunde später staubt sie dort nach einer Querung hinterm Muggengrat über die kaum verspurten, herrlich kupierten Hänge der «Guggis» hinab nach Zürs. Pause? «Ach wo, ich fahre gerne durch», meint Lorraine. Die beiden Fahrten mit den Sesselliften Zürser See und Madloch erlauben den strapazierten Oberschenkeln zumindest eine kleine Verschnaufpause. Das ist auch gut so. Denn die folgende Variante am «Stierfall» wird zum Rodeo durch wilde Buckel. «Unsere heutige Runde», verrät Lorraine, kann man auch noch schneller fahren.» Wie bitte? Noch schneller? Lorraine lacht. «Ja, auf der Piste.» Der «Weisse Ring» ist die klassische Pistenrunde am Arlberg. Jedes Jahr im Januar wird auf der Strecke mit 22 Abfahrtskilometern und sechs Bergbahnauffahrten ein Jedermann-Rennen ausgetragen. Den Streckenrekord hält Ex-Olympiasieger Patrick Ortlieb: 44 Minuten – inklusive aller Liftfahrten.

Von der Bergstation der Zugerbergbahn blickt Lorraine auf den nächsten Gegenhang. Gleichmässige Spuren ziehen sich durch den Neuschnee die Steinmäder Hänge hinab zur Götzneralpe. «Das sollten wir uns aber für morgen aufsparen», meint sie. Genauso wie die andere Variante an der Juppenspitze nach Warth mit ihren weiten Traumhängen. Grund dafür ist nicht etwa Mitleid mit meinen brennenden Oberschenkeln. Vielmehr tönt ein paar Schritte weiter von der Balmalp angenehmer Club-Sound. «Meine Lieblingshütte, hier komm’ ich nur schwer vorbei», gesteht Lorraine. Die grandiose Aussicht ist ein schlagendes Argument, selbst grossartige Tiefschneetage nicht zu spät zu beenden. Denn auch das hat am Arlberg Tradition. Schon in den Dreissigerjahren liessen in Lech die Skifahrer nach der Körperertüchtigung im Schnee den Tag bei Jazz-Rhythmen ausklingen – in Nagelschuhen und Skigewand. Après mit Stil ist keine neue Erfindung. Lech huldigt dieser stilvollen Tradition mit dem Vintage Music Festival «Tanzcafé Arlberg» zum Saisonende im April. Dann geben sich in Hütten und Hotels Jazzer, Singer und Songwriter bei Live-Auftritten die Klinke in die Hand. «Das ist aber längst nicht der einzige Leckerbissen», plaudert Lorraine bei einem Sundowner. «Lech hat die grösste Haubendichte Österreichs. Kulinarisch ist sowohl am Berg als auch im Tal viel geboten.» In der Griggeler Stuba in Oberlech steht Food-Druide Thorsten Probost am Herd und setzt mit viel Gespür und Fantasie das kulinarische Erbe der Alpenküche fort. Für seine Interpretationen sammelt er bisweilen noch selbst Wildkräuter auf den Bergwiesen.

Probost ist Weltspitze in seiner Disziplin. Lorraine Huber ist es auch. Regelmässig zieht sie in Skigebieten ihre Lines, von denen andere nur träumen: in Alaska, in Neuseeland, in Chamonix. Doch ihre Liebe bleibt der Arlberg. Ihre Erklärung dafür ist so bodenständig wie die Lecher eben sind: «Diese tiefe Verbundenheit mit der Skitradition, mit der Natur und mit den Bergen habe ich sonst noch nirgends erlebt.»
TOURENTIPPS
Freeride
HEUWET
Höhenmeter satt: Die Abfahrt bietet eine Tiefschnee-Alternative gleich neben der viel befahrenen Madloch-Route. An der Madloch-Bergstation zunächst der Madloch-Route folgen. Kurz vor der Scharte zwischen Stierloch und Zuger Mittagsspitze nach links auf einem felsdurchsetzten Rücken bleiben. Nicht zu weit links fahren, hier Absturzgefahr im felsigen Gelände. An einem Steinmann dann entweder gleich links in die Heuwet-Rinne oder etwas rechts daneben über die normale Heuwet-Route auf weiten Hängen ins Stierloch. Am Ende auf der linken Bachseite tal-auswärts zum Sessellift Zugerberg.

Schwierigkeit: mittel
Aufstieg: 1 Minute
Höhendifferenz Abfahrt: 950 hm
Exposition: Nordwest
Zugang: Madloch-Bahn


TANZBÖDEN
Leicht zu erreichender Klassiker: An der Bergstation Muggengrat nach links aussteigen und oberhalb der Bergstation die Westhänge unter den Felsen an der Hasenfluh-Flanke nach Norden queren. Kurz nach den Lawinenverbauungen rechts über eine Scharte in die sich weit öffnenden Hänge der Tanzböden. Anfangs eher rechts unter den Felswänden bleiben. Dann ostseitig abfahren bis zur Piste Nr. 14, die zum Sessellift Zürser See führt.

Schwierigkeit: mittel
Aufstieg:
Höhendifferenz Abfahrt: 700 hm
Exposition: Nord bis Ost
Zugang: Muggengrat-Bahn


GUGGIS
Die Muggengrat-Bahn erschliesst noch ei-nen weiteren Freeride-Klassiker. Die Guggis-Variante führt südlich und östlich um die Hasenfluh-Gipfel. Nach der Bergstation links in die Steilrinne. Unterhalb der felsdurchsetzten Rippen scharf nach links queren und mit wenig Höhenverlust bis zum Guggis-Sattel mit der Funkantennenanlage. Von hier wahlweise anfangs durch eine steile Rinne oder etwas weiter links zu den weiten Guggis-Hängen. Das teils mit Felsbändern durchsetzte, kupierte Gelände lädt ein zum spielerischen Pulversurfen. Immer leicht links halten und am Ende nahe dem Hotel Alpenrose auf die Piste Nr. 10.

Schwierigkeit: mittel
Aufstieg:
Höhendifferenz Abfahrt: 760 hm
Exposition: Süd bis Nordost
Zugang: Muggengrat-Bahn


STEINMÄHDER
Die Sonnenhänge bieten sich vor allem direkt nach Neuschneefällen oder bei Firnbedingungen an und eignen sich auf für Freeride-Novizen. Aus dem Sessellift Steinmähder linksseitig aussteigen und dann lange nach rechts queren bis zu einem flachen, brei-ten Sattel. Hier links in die Rinnen des Kalberegg-Tobels abfahren. An der Götzneralpe dann links halten und zurück zur Talstation des Sessellifts Steinmähder oder weiter bergab durch die Rinnen und Gräben nach Zug zum Sessellift Zugerberg.

Schwierigkeit: leicht bis mittel
Aufstieg: 10 m
Höhendifferenz Abfahrt: 490 hm
Exposition: Südwest bis Südost
Zugang: Steinmähder-Bahn


JUPPENSPITZE
Eine tolle Abfahrt aus dem Lecher Skigebiet nach Warth. Von der Bergstation des Sessellifts Steinmähder-Bahn ostseitig unter den Felsen des Mohnenfluh-Gipfels in Richtung Juppenspitze queren. Unter der Juppenspitze öffnen sich rechterhand (ostseitig) weite Traumhänge, die sich an Felsbändern und Steilstufen kurz zu Rinnen verengen. Am Ende mit der Bergbahn Auenfeldjet zurück nach Lech.

Schwierigkeit: mittel
Aufstieg: 60 hm
Höhendifferenz Abfahrt: 710 hm
Exposition: Nordost bis Ost
Zugang: Steinmähder-Bahn
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Tourentipps
Ski / Snowboard
WÖSTERSPITZE (2558 m)
Grossartige Tour mit langer Abfahrt auf die Nordseite des Arlbergs. An der Bergstation Rufikopf-Bahn etwa 100 Meter auf der Piste Nr. 38, dann links zum Monzabonjoch, kurze Abfahrt zum Kessel Ochsengümple. Hier Felle anlegen und links über den Bergrücken bis unter die Wösterspitzen. Mit Ski am Rucksack steile Rinne hinauf zur nördlichen Wösterspitze. Abfahrt durch kurze Engstelle in weite nordostseitige Hänge. Im Talboden rechts halten und zur Vorderbockbach Alpe und weiter über den Sommerweg zur Strasse Steeg – Warth. Rückfahrt per Taxi nach Warth und von dort mit Auenfelsjet nach Lech. Wegen der Steilstellen erfordert die Tour sichere Schneeverhältnisse.

Route:
Lech – Rufikopf-Bahn – Nördliche Wösterspitze – Bockbachtal – Lechtal – Warth – Lech

Schwierigkeit: S+ (siehe Skala OG-Web)
Distanz Aufstieg: 1,5 km, Abfahrt: 9,3 km
Höhendifferenz Aufstieg: 460 hm, Abfahrt: 1600 hm
Ausgangspunkt: Bergstation Rüfikopf-Bahn


MEHLSACK (2652 m)
Lohnende Skitour abseits der Heliski-Route. An der Bergstation Madloch-Bahn links um den breiten Bergrücken herum und über die weiten Hänge des Gafell zum Stierlochjoch. Über anfangs steile Südhänge auf den Bergrücken des Schafbergs. Kurze Abfahrt ins Schneetal und hier weiter aufwärts auf den Mehlsack-Gipfel. Abfahrt vom Gipfel südlich bis an den tiefsten Punkt des Bergrückens. Hier vom Grat in die steile westliche Rinne. Nun über südwestseitige Hänge zum Talboden bei der Dalaaser Staffel. Weiter dem Tal hinaus folgend bis zum Gasthaus Älpele und nach Zug. Tipp: Diese Tour fürs Wochenende einplanen, wenn am Mehlsack kein Heliski-Betrieb ist.

Route:
Zürs – Bergstation Madloch – Stierlochjoch – Sattel Schafberg – Mehlsack – Dalaaser Staffel – Zug

Schwierigkeit: ZS+ (siehe Skala OG-Web)
Distanz Aufstieg: 2,7 km, Abfahrt: 11,7 km
Höhendifferenz Aufstieg: 650 hm, Abfahrt: 1600 hm
Ausgangspunkt: Bergstation Rüfikopf-Bahn


SPULLER SCHAFBERG (2679 m)
Wenig Aufstieg, viel Abfahrt. An der Bergstation Madloch-Bahn links um den breiten Bergrücken herum und über die weiten Hänge des Gafell zum Stierlochjoch. Über anfangs steile Südhänge auf den Bergrücken des Schafbergs. Bei 2500 m die Südhänge steil hinauf unterhalb der Felsgruppe der Gendarmen. Dann Abfahrt ins weite Schnee-tal. Nun bergauf bis zum Bergrücken zwischen Mehlsack und Spuller Schafberg. Weiter links steil über Nordhang zum Felsturm Gendarm und in Spitzkehren zum Gipfel des Spuller Schafbergs. Abfahrt über die Aufstiegsspur zurück zum Gendarm und südöstlich in ein weites Becken. Hier rechts haltend über einen steileren Südhang. Am Ende links haltend zur Ravensburger Hütte. Hier auffellen zum Stierlochjoch, dann Abfahrt nördlich nach Zug und Lech.

Route:
Zürs – Bergstation Madloch – Stierlochjoch – Gendarmen – Spuller Schafberg – Ravensburger Hütte – Zug

Schwierigkeit: ZS (siehe Skala OG-Web)
Distanz Aufstieg: 4,2 km, Abfahrt: 6,9 km
Höhendifferenz Aufstieg: 670 hm, Abfahrt: 1750 hm
Ausgangspunkt: Bergstation Rüfikopf-Bahn
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TOURENTIPPS
Schneeschuh
VON LECH NACH ZÜRS
In Lech an der Lechweg-Promenade fluss-aufwärts bis zum Hotel Pfefferkorn, dort die Strasse überqueren und auf kleiner Nebenstrasse bergauf in den Ortsteil Ebra. Dort links abbiegen und dem beschilderten Winterwanderweg in den Wald folgen. Schliesslich die Hauptstrasse überqueren und weiter dem Flusslauf des Zürsbaches folgend entlang bis zur Überführung der Hauptstrasse und zum Biomasse-Heizwerk Zürs. Nun sind es nur noch wenige Meter bis ins Ortszentrum von Zürs am Arlberg.

Route:
Lech – Lechweg-Promenade – Ebra – Zürsbach – Biomasse-Heizwerk Zürs – Zürs

Schwierigkeit: WT2 (siehe Skala OG-Web)
Gehzeit: 1 ½ h
Distanz: 5,6 km
Höhendifferenz: 300 hm
Ausgangspunkt: Lech


ÜBER TANNEGG ZUR KRIEGERALPE (1992 m)
Konditionell anspruchsvolle Tour mit grossartigen Panoramablicken. Von der Bergstation der Bergbahn Oberlech dem Winterwanderweg rechts bergan folgen. So gelangt man zum Weiler «Schlössle». Von hier geht es geradeaus zwischen den Häusern hindurch und weiter auf dem Winterwanderweg Richtung Aussichtspunkt Tannegg. Hier links und weiter bergauf bis zur Kriegeralpe. Nach einer stärkenden Einkehr in der urigen Hütte auf dem gleichen Weg zurück. Die Wanderung lässt sich verlängern, wenn man direkt in Lech startet.

Route:
Oberlech – Schlössle – Tannegg – Kriegeralpe – Tannegg – Schlössle – Oberlech

Schwierigkeit: WT2 (siehe Skala OG-Web)
Gehzeit: 2 h
Distanz: 5 km
Höhendifferenz: 350 hm
Ausgangspunkt: Bergstation Bergbahn Oberlech


HÖHENWANDERWEG GAISBÜHEL (1801 m)
Abgeschiedene Runde über ein sonniges Plateau. Von der Bergstation dem beschilderten Winterwanderweg rechts bergan folgen. Schon bald zweigt der Weg nochmals rechts ab und führt zur Talstation der Weibermahd-Bahn. Von hier weiter in gemütlichem Auf und Ab in einer Schleife über das Gaisbühelplateau. An der Gaisbühelalpe angelangt führt der Weg wieder retour zur Talstation der Weibermahd-Bahn. Von hier auf dem Zustiegsweg zurück zur Bergstation des Schlosskopf-Liftes.

Route:
Bergstation Schlosskopf-Lift  –Talstation Weibermahd-Bahn – Gaisbühelplateau – Gaisbühelalpe – Talstation Weibermahd-Bahn – Bergstation Schlosskopf-Lift

Schwierigkeit: WT1 (siehe Skala OG-Web)
Gehzeit: 1 ½ h
Distanz: 2,9 km
Höhendifferenz: 100 hm
Ausgangspunkt: Bergstation Schlosskopf-Lift
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TOURENTIPPS
Langlauf
ÄLPELE
Landschaftlich reizvolle Tour, auf der jederzeit umgekehrt werden kann. Von der Talstation der Zuger Bergbahn am verschneiten Fischteich vorbei immer am Lech entlang bis zum Gasthof Älpele. Hier kann man bei traditioneller heimischer Kost Energie tanken, ehe man weiterläuft bis zur Alpe Tannläger, wo die Loipe eine grosszügige Schleife beschreibt. Von hier wieder retour bis zum Älpele und weiter bis nach Zug. Die Route lässt sich erweitern durch die 2,4 Kilometer lange Loipe von Omesberg nach Zug entlang des Lechs.

Schwierigkeit:mittelschwer
Disziplin: klassisch, skaten
Distanz: 5,3 km
Höhendifferenz: 330 hm
Ausgangspunkt: Talstation Zuger Bergbahn


FLEXENPASS-LOIPE
Schneesichere und gemütliche Einsteigerstrecke mit tollem Panorama. Die Loipe führt durch das Hochtal von Zürs zum Flexenpass (1773 m) und zurück.

Schwierigkeit: leicht
Disziplin: klassisch, skaten
Distanz: 2,6 km
Höhendifferenz: 330 50 hm
Ausgangspunkt: Trittkopf-Bahn in Zürs
NOCH MEHR OUTDOOR
und Indoor Aktivitäten
Snowpark Lech
Am Schlegelkopf finden Snowboarder und Freeskier einen 3,6 Hektar grossen Snowpark mit rund 20 Obstacles, aufgeteilt in einen Funrun (mit einfachen Rails und Sprüngen), eine Rail-Line (für Geübte) und eine Kicker-Line mit vier Sprüngen in Folge. Der Park wird täglich präpariert und geshaped.

Schlitteln
Die 1,2 Kilometer lange Schlittelbahn kurvt durch den Wald zwischen Oberlech und Lech und lässt den Adrenalinpegel nach oben
schnellen. Noch nicht genug? Mit der Bergbahn Oberlech geht’s zurück zum Start.

Eislaufen
Eine 300 Quadratmeter grosse Eislaufhalle finden Kufenflitzer und Pirouettendreher im Hotel Monzabon.
Anmeldung: Tel. +43 5583 21 04. Der Natureislaufplatz in Zürs ist täglich von 15 bis 20 Uhr geöffnet.
Info und Reservierung: Tel. +43 680231 48 45

Sportpark Lech
Der sport.park.lech bietet jede Menge Sport- und Fitness-Möglichkeiten:
Fitnessstudio, Indoor-Cycling, Ballsportarten, Tennis, Bowling, Klettern, Bouldern, Slacklinen und eine Saunalandschaft.
Tel. +43 5583 41 850
sport-park-lech.at
Regio Info
ALLGEMEINE INFOS

Lech Zürs Tourismus
Tel. +43 5583 21 610,
lech-zuers.at


KARTEN / LITERATUR

Freeride Map Lech/Zürs/Warth, 1:25'000;
Freeride Map Arlberg, 1:25'000, 
freeride-map.com

Alpenvereinskarte DAV 3/2-Ski, Lechtaler Alpen, Arlberggebiet,
1:25'000

Abseits der Piste rund um den Arlberg, Andy Thurner, Eigenverlag, 2009

Arlberger Skitourenführer, Andy Thurner, Eigenverlag, 2010

 
BERG- UND SKIFÜHRER

Guides und Bergführer der Skischulen:
lech-zuers.at/skischulen

Skiguide Lech
Tel. +43 68014 62 840
skiguidelech.at

 
HELISKIING

Lech Zürs ist die einzige Region in Österreich, in der Heliskiing erlaubt ist. Geflogen wird nur wochentags, um an den Wochenenden Ruhe im Gebiet zu haben. Die Ziele: Mehlsack und Schneetäli-Orgelscharte. Heliski-Packages können über die Skischulen gebucht werden:
lech-zuers.at/skischulen


LAWINENBULLETIN

Lawinenwarndienst Vorarlberg
Tel. +43 5574 20 11 588
vorarlberg.at/lawine

 
NOTRUFNUMMERN

Alpine Notfälle Österreich 140
Euro-Notruf 112


ANREISE

Per Bahn
Bahnstationen Langen am Arlberg oder St. Anton am Arlberg, weiter per Bus (Linie 91 und 92) oder mit dem Taxi nach Lech und Zürs.

Mit dem Auto
Von Westen über Feldkirch Bludenz, von Osten über Inntal, St. Anton – Arlberg Schnellstrasse S 16 – Arlberg Bundesstrasse Richtung Arlberg Pass bis Stuben – Flexenstrasse nach Zürs und Lech. Im Winter keine Auto-Verbindung nach Warth (Lechtal).


ESSEN

Kulinarische Genüsse sind in Lech und Zürs nicht weniger wichtig als genussvolle Tiefschneeabfahrten. Sage und schreibe 17 (!) Hauben-Lokale verwöhnen die Gaumen der Gäste. Auch viele Berghütten bieten mehr als nur alpin angehauchtes Fast Food. Im Seekopf-Restaurant werden vegane Gerichte und vegane Kuchen aufgetischt. Die Balmalp (balmalp.at) punktet mit einem Mix aus lokaler, italienischer und asiatischer Küche. Die Rud-Alpe ist bekannt für erlesene Weine und regionale Spezialitäten. Dinner-Tipps: Schneggarei nahe der Talstation Schlegelkopf-Bahn (schneggarei.at). Das Hus 8 ist ein uriges Wirtshaus wie anno dazumal, mit modern interpretierten traditionellen Gerichten (hus8.at).

 
ÜBERNACHTEN

Ob günstiges Privatzimmer, Appartement oder exklusives Hotel, die Auswahl ist gross.
lech-zuers.at/unterkuenfte

 
IDEALE REISEZEIT

Dezember bis Ende April

 
EVENTS

5. Snow & Safety Conference
Zum Saisonstart vom 2. bis zum 4. Dezember 2016 dreht sich wieder alles ums Thema Sicherheit am Berg. Ein Skitest, Safety-Kurse mit den Freeriderinnen Nadine Wallner und Lorraine Huber sowie kostenlose Vorträge am Nachmittag frischen das Know-how zum richtigen Verhalten am winterlichen Berg auf.
snowandsafety.com

Der Weisse Ring – das Rennen
Wer möchte sich nicht mal mit den grossen Skistars messen? Das Jedermann-Rennen «Der Weisse Ring» am 21. Januar 2017 verbindet die schönsten Abfahrten in Lech
Zürs. 22 Abfahrtskilometer – bis die Oberschenkel glühen.
dasrennen.at

Run of Fame
Jedermann-Rennen auf der Skirunde «Run of Fame». Termin stand zum Redaktionsschluss noch nicht fest.
run-of-fame.ski 
lech-zuers.at/unterkuenfte

Tanzcafé Arlberg
Von Swing bis Nu Jazz und Vintage Pop – in den ersten beiden Aprilwochen (2. bis 17. April 2017) werden die Sonnenterrassen und Bars der Lecher und Zürser Hotels und Bergrestaurants zur Bühne für Top-Musiker verschiedener Genres.
tanzcafe-arlberg.at

19. Lecher Mountain Trophy
Mountainbiken, Skitouren und Laufen – beim Wintertriathlon rund um das Omeshorn zählen Spass und Motivation mehr als die pure Leistung. Zum Saisonfinale am 22. April 2017 ist es wieder so weit.
lech-zuers.at
Route: