Erstmals wurden in der Schweiz PFAS-Messungen an hochalpinen Orten durchgeführt – mit alarmierendem Ergebnis: Alle Proben enthielten die langlebigen Chemikalien, darunter auch solche vom Matterhorn und aus dem Skigebiet Arosa. Ein Experte der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) stuft die Funde als «bedenklich» ein.
Die Untersuchung, initiiert vom Bündner Bekleidungshersteller ROTAUF, umfasste acht Orte – darunter Matterhorn, Jungfraujoch, Morteratschgletscher und Oeschinensee. Besonders hohe Konzentrationen wurden auf dem Matterhorn gemessen; dort war der Wert laut ZHAW 15-mal höher als in anderen Proben. In sechs von acht Fällen wurde zudem PFOS nachgewiesen – eine Substanz, die in der Schweiz seit 2011 verboten ist.
PFAS (per- und polyfluorierte Alkylverbindungen) gelten als gesundheits- und umweltschädlich, da sie sich kaum abbauen und sich in Böden, Gewässern und Organismen anreichern. In einer BAG-Pilotstudie wurden PFAS bei allen 789 untersuchten Personen im Blut nachgewiesen.
ROTAUF fordert nun einen konsequenten Verzicht auf umweltschädigende Chemikalien in der Outdoorbranche. Firmenmitgründer Remo Frei betont: «Die Lösungen existieren – es ist eine Frage der Haltung und des Geldes.» Das Unternehmen produziert seit 2013 PFAS-frei und zählt zu den wenigen Outdoor-Brands, die das Greenpeace-«Detox Commitment» unterzeichnet haben.